Aero International Mrz 2017

(Nancy Kaufman) #1
3/2017 http://www.aerointernational.de 19

FOTO: OMAN AIR (1)

Airbus A330 auf der Heimatbasis
Maskat. Im Hintergrund
der neue Tower des Airports

AIRLINE PORTRÄT


Oman Air außerdem noch ATR-Turboprop-
Maschinen. Sie wurden mittlerweile ausge-
mustert. In Zukunt sollen auch die Embra-
er 175 ausgemustert und deren Strecken von
Boeing 737 übernommen werden.


AbscHIED VOM ÖL
Der Ausbau der Flotte steht in engem Zu-
sammenhang mit den Plänen des Sultanats
für die Zukunt. Wie bei vielen anderen Län-
dern auf der arabischen Halbinsel stammt
der Großteil der Staatseinnahmen aus der
Öl- und Gasförderung. Im Fall des Oman
sind es 72 Prozent. Genau das soll sich än-
dern. Die omanische Regierung verfolgt
konsequent eine Wirtschatspolitik weg von
Öl und Gas. Gerade im Bereich des Touris-
mus hat das Land ein enormes Potenzial, das
noch lange nicht ausgeschöpt ist.


Parallel zum Umbau der Wirtschat ist
das erklärte Ziel der Regierung die „Oma-
nisierung“ des Landes. Gemeint ist damit,
Gastarbeiter durch omanische Bürger zu
ersetzen. Der Oman ist ein Land mit einer
extrem jungen Bevölkerung. Und junge
Omaner sollen küntig mehr attraktive Ar-
beitsplätze im eigenen Land vorinden.
Voraussetzung besonders für ein Wachs-
tum des Tourismus ist die Schafung einer
ausreichenden Infrastruktur, insbesondere
im Bereich des Lutverkehrs. Neben dem
Ausbau der Seehäfen und des Straßennet-
zes soll deshalb der Flughafen von Maskat
ausgebaut werden. Da macht es Sinn, wenn
auch die Airline, die zu 99,925 Prozent der
Regierung gehört, ihre Kapazitäten ausbaut
und die Flotte sowie das Streckennetz er-
weitert.

Dabei arbeitet das Unternehmen noch
nicht proitabel, ist aber auf dem Weg dort-
hin. 2015 musste Oman Air einen Verlust
von umgerechnet 213 Millionen Euro verbu-
chen. 2014 waren es noch rund 271 Millio-
nen Euro. Der Umsatz stieg im selben Zeit-
raum von 1 auf rund 1,1 Milliarden Euro.
Wofür gibt heute eine Fluggesellschat ihr
Geld aus? Das macht ein Blick in die Bilanz
von Oman Air deutlich. Größter Kostenfak-
tor sind Personal- und Treibstokosten. 324
Millionen Euro wendete die Airline 2015 für
Löhne- und Gehälter auf. Im gleichen Jahr
beliefen sich die Kerosinkosten auf 303 Mil-
lionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das
eine deutliche Verringerung: 2014 musste
die Fluggesellschat noch fast 400 Millionen
Euro für Treibstof bezahlen. Langfristig
sind natürlich Gewinne das Ziel. 2017 soll

Die Flugbegleiterinnen
bereiten sich im brieing auf
einen Flug nach Paris vor

Flugvorbereitung
vor dem Porträt des
sultans im Ope-
rations center von
Oman Air in Maskat
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