Aero International Mrz 2017

(Nancy Kaufman) #1
30 http://www.aerointernational.de 3/2017

E


igentlich könnten die Flughäfen in
Deutschland, Österreich und der
Schweiz rundum zufrieden sein.
Nie zuvor haben sie innerhalb eines
Jahres mehr Passagiere begrüßen
können als 2016: Die 22 internationalen
deutschen Verkehrslughäfen schreiben mit
223,2 Millionen Passagieren einen neuen
Rekord. Die sechs österreichischen Airports
Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salz-
burg und Wien zählten mit insgesamt 27,7
Millionen Fluggästen ebenfalls mehr Pas-
sagiere als noch im Vorjahr 2015, und an
den schweizerischen Flughafen-Standorten
Basel, Bern, Genf, St. Gallen-Altenrhein und
Zürich summierte sich das Fluggastaukom-
men auf bislang nie erreichte 51,8 Millionen
Passagiere.

FlughäFen in der dACh-region
Konnten in den Vorjahren vor allem die Drehkreuze vom weltweiten Luftverkehrswachstum
proitieren, nutzen jetzt die sogenannten Sekundärlughäfen die Chancen, die insbesondere
das Günstiglug-Geschäft bietet

INTERKONT-VERKEHR VERLIERT


Die Menschen reisen, die Menschen lie-
gen – vielleicht nicht unbedingt ungeachtet
der latenten Terrorangst, sondern trotz-
dem. Dennoch bleiben die Jubelstürme an
den Flughäfen aus. Mit einem Plus von 3, 4
Prozent iel das Wachstum in Deutschland
wie erwartet geringer aus als im Vorjahr (3,9
Prozent). Im europäischen Vergleich inden
sich die deutschen Standorte gar nur in der
unteren Hälte wieder.
Wachstumstreiber war der Europaverkehr
(+ 4,6 Prozent), doch der innerdeutsche Ver-
kehr konnte sich mit einer Steigerung von
2,8 nur unterdurchschnittlich entwickeln
und der einst so starke Interkontverkehr hat
sogar verloren (- 0,2 Prozent).
Die österreichischen Kollegen sind im
Vergleich zum Vorjahr (+ 1,3 Prozent) zwar

ein wenig gewachsen, doch mit einem Plus
von 1,4 Prozent legten sie erneut allenfalls
marginal zu. Nur die eidgenössischen Air-
ports steigerten ihre Fluggastzahlen mit 4, 4
Prozent in etwa auf einem durchschnittli-
chen europäischen Niveau.

KränKelnder FerienFlug
Die Gründe für das magere Abschneiden
Österreichs liegen auf der Hand, und der
Salzburger Flughafenchef Roland Hermann
bringt es auf den Punkt, wenn er von „wi-
drigen Umständen im Lutfahrtgeschät“
spricht, angesichts derer man mit dem Er-
gebnis 2016 zufrieden sein müsse.
In Linz, Salzburg, Innsbruck oder Graz
wurde in erster Linie das kränkelnde Feri-
enluggeschät aufgrund der Verkehrsein-

AIRPORT


EXTRA


An deutschen Flughäfen (im Bild München) wurden auf interkontinental-Verbindungen 0,2 Prozent weniger reisende gezählt als noch 2015
Free download pdf