Aero International Mrz 2017

(Nancy Kaufman) #1
38 http://www.aerointernational.de 3/2017

S


pätestens, wenn der freundliche,
tadellos in dunklem Anzug geklei-
dete Herr um Jacke und Tasche
bittet, beginnt der Stress. Und das
nicht nur für die von ihm direkt an
der Sicherheitskontrolle angesprochene Fa-
milie, die ofensichtlich zum ersten Mal in

Easy sEcurity
Mit dem Pilotprojekt „Easy Security“ wurde am Flughafen Köln/Bonn die Fluggastkontrolle
der Zukunft vorgestellt

MIT SICHERHEIT OHNE STRESS


den Urlaub liegt und deshalb mit der Flüs-
sigkeitenverordnung ebenso wenig vertraut
ist wie mit der Tatsache, dass zuweilen auch
Gürtel, nicht selten Fotoapparate, aber stets
Laptops separat in die Kunststofwannen zu
legen sind. Und während der Mitarbeiter
des mit der Personen- und Handgepäckkon-

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  1. DER AUFLAGENBEREICH

  2. DER KÖRPERSCANNER

  3. DIE PERSONENNACHKONTROLLE

  4. DER AUFNAHMEBEREICH

  5. DIE NACHKONTROLLE DES
    HANDGEPÄCKS

  6. BILDAUSWERTUNG


trolle beautragten Unternehmens geduldig
wartet, schauen die ersten, wie immer auf
den letzten Drücker gekommenen Viellie-
ger weiter hinten in der Schlange bereits
nervös auf ihre Uhren: „Geht’s nicht etwas
schneller?“ Natürlich geht es das. Sogar
stressfreier, für alle Beteiligten. Und das,
ohne Abstriche bei der Sicherheit machen zu
müssen, wie das derzeit am Flughafen Köln/
Bonn durchgeführte Pilotprojekt „Easy Se-
curity“ beweist.
Dass die Sicherheitskontrolle für viele Rei-
sende „den Scheidepunkt zwischen Stress-
empinden und entspanntem Reiseerlebnis
darstellt“, weiß nicht nur der Kölner Flug-
hafenchef Michael Garvens. Überlegungen,
den Prozess für die Passagiere angenehmer
zu gestalten, sind deshalb nicht neu. An dem
Projekt zum Passagiersteuerungs- und Si-
cherheitskontrollverfahren, aus dem „Easy
Security“ heraus entstanden ist, ziehen mit
dem Bundesinnenministerium (BMI) und
dem Bundesverband der Deutschen Lutver-
kehrswirtschat (BDL) allerdings erstmals
Behörden und Lutverkehrswirtschat an ei-
nem Strang. Ihr Antrieb ist es, das gesamte
Verfahren der Sicherheitskontrolle am Flug-
hafen zu optimieren. Dabei werden seit 2014
in mehreren Pilotverfahren Optimierungs-
möglichkeiten, unter anderen bei Planung,
Passagiersteuerung und -information sowie
bei der Kontrollstellengestaltung getestet.

JEdEr in individuEllEm tEmpo
Das im Terminal 1 laufende Pilotprojekt
„Easy Security“, für das im Vorfeld in enger
Zusammenarbeit mit weiteren Partnern vor
Ort – der Bundespolizei, dem Sicherheits-
dienstleister Kötter Aviation Security und
der Luthansa – die bestehenden Abläufe
analysiert wurden, folgt dem Prinzip, dass
jeder Fluggast grundsätzlich den Kontroll-
vorgang in seinem eigenen Tempo durchlau-
fen kann, ohne andere Passagiere zu behin-
dern oder selbst eingeschränkt zu werden.
Bis zu fünf Fluggäste können gleichzei-
tig ihre Gepäckwannen am Band befüllen
und individuell aulegen. Der Vorteil dabei
ist: Wer als Passagier gut auf die Kontrollen
vorbereitet ist und seine Gegenstände im
Handgepäck gribereit hat, spart wertvolle
Zeit. Wer hingegen mehr Zeit oder auch Un-

der Weg vom auspacken bis
zum Einpacken in der
Easy-security-Kontrollspur

AIRPORT


EXTRA

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