52 http://www.aerointernational.de 3/2017INDUSTRIE & TECHNIK
NEWS
Nettoaufträge
von 51 Kunden
sicherte sich(^731) Airbus 2016.
688
Flugzeuge hat Airbus im
vergangenen Jahr an seine
Kunden ausgeliefert – acht
Prozent mehr als im Vorjahr.
M
ein größtes Problem als
Verkaufschef ist, dass ich,
zumindest im Schmal-
rumpfsegment, bis 2021 nichts
zu verkaufen habe. Wir sind
schlichtweg ausverkaut.“ John
Leahy bringt auf der Jahres-
pressekonferenz von Airbus
die Herausforderung für den
Flugzeugbauer in den kommen-
den Jahren auf den Punkt: nicht
die Sorge um Neubestellungen,
sondern die kontinuierliche
Auslieferung bereits georderter
Maschinen. 6874 Flugzeuge
hatte Airbus Ende 2016 in
seinen Bestellbüchern, gemes-
sen am Listenpreis stellen sie
einen Autragswert von über
1000 Milliarden US-Dollar
dar. In der Lutfahrtbranche
ist das unübertrofen, selbst
der amerikanische Mitbewer-
ber Boeing kann lediglich auf
einen Autragsbestand von
5715 Maschinen blicken. Die
Brot-und-Butter-Flugzeug des europäischen Flugzeugbauers Airbus: Die A320 macht einen Großteil der Airbus-Bestellungen aus
Während die Bestellungen zyklisch verlaufen, steigen die
Produktionszahlen des Flugzeugbauers kontinuierlich an
Triebwerksbauers Pratt & Whit-
ney warteten 2016 fertigge-
stellte A320neo-Flugzeuge auf
dem Airbus-Werksgelände auf
die Auslieferung – ohne die
montierten Turbofans. Und die
Auslieferung des Großraumjets
A350 verzögerte sich, weil Zodi-
ak mit der Produktion der Sitze
in Verzug geriet.
So ist auch der Bau einer
weiteren Endmontagelinie am
deutschen Airbus-Standort
Hamburg-Finkenwerder davon
abhängig, ob die Zulieferer das
gesteigerte Produktionsvolumen
mitgehen können. Nötig wäre es
allemal: Über 5500 der ofenen
Bestellungen sind für die dort
gebaute A320. Die mäßigen
Verkäufe beim Flaggschif A380
sieht man gelassen: „Alle 15 Jah-
re verdoppelt sich das Verkehrs-
aukommen“, so Leahy. Er ist sich
sicher: Weil die Flughäfen nicht
in gleichem Maße mitwachsen,
würde der Bedarf an dem größ-
ten Passagierjet der Welt mit den
weltweit steigenden Passagier-
zahlen automatisch wachsen.
Christof Brenner
Steigerung der Produktionsrate
ist deshalb oberstes Ziel des
europäischen Flugzeugbauers.
688 Flugzeuge im vergangenen
Jahr bedeuteten neuen Firmen-
rekord und eine Steigerung
von acht Prozent zum Vorjahr.
Seit 13 Jahren wächst die Zahl
der ausgelieferten Passagier-
jets kontinuierlich an; es steht
außer Frage, dass Airbus 2017
die Marke von 700 überschrei-
tet. Um wie viel, wollte sich
Fabrice Brégier, Präsident der
Verkehrslugzeug-Sparte, nicht
festlegen. Denn ausgebremst
wurde das Airbus-Wachstum
zuletzt nicht durch Schwie-
rigkeiten des Flugzeugbauers
selbst, sondern durch Probleme
der Zulieferer: Wegen mangel-
hater PW1100G-Motoren des
AIRBUS
SOLIDER AUFTRAGSBESTAND
800
700
600
500
400
300
200
100
0
1 600
1 400
1 200
1 000
800
600
400
200
0
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
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