HISTORIE
TROTZ NAVIGATOR
IN DIE IRRE GEFLOGEN
Eine Kuppel kam für
Jets nicht mehr in
Frage. Stattdessen
wurde der Sextant
an der Decke
der Druckkabine
befestigtNavigation über
den Ozeanen
war anfangs
nur mit Hilfe
der Sterne
möglichAmelia Earhart mit ihrem erfahrenen Navigator: Fred Noonan hatte das Handwerk bei Pan Am
gelernt. Die Crew ging im Paziik verloren – bis heute ohne jede SpurDie Amerikanerin Amelia Earhart unternahm
1937 einen vielbeachteten Versuch, die Welt zu
umliegen. Mit an Bord: Navigator Fred Noonanmit Sikorsky-Flugbooten auf.
Weitreichende Funknavigati-
onssysteme gibt es nicht; die
ungerichteten Mittelwellen-
Funkfeuer (Non Directional
Beacons, NDB) können nur
in Küstennähe empfangen
werden. So greifen Naviga-
toren über dem ofenen Meer
auf die bewährten Navigations-
methoden der Seefahrer zurück: die
Beobachtung von Sonne, Mond, Planeten
oder einem der 57 astronomischen Fixster-
ne. Das fachgerechte Anpeilen der Gestir-
ne und die komplizierten Rechengänge mitLogarithmen und Semiversus-Tafeln war
nautischen Schifsoizieren natürlich seit
jeher vertraut. Piloten haben damals zwar
astronomische Grundkenntnisse, sind aber
in der Regel nicht mit der Handhabung des
Sextanten geübt. So entsteht die angesehene
Berufsgruppe der Flugnavigatoren, die mit
Sextant, Funkwellen und terrestrischer Na-
vigation den Standort berechnen.
Einer der Pan-Am-Navigatoren ist Fred
Noonan. Er berichtet vom Eröfnungslug
San Francisco nach Hawaii mit dem Flug-
boot Sikorsky S-42: „Faktoren, die zur Un-
genauigkeit der Navigation auf See beitragen- Strömung, fehlende optischen Peilungen,
Der kompakte
A14-Sextant
wurde im Zweiten
Weltkrieg in den
USA verwendetDie lange Röhre des Peris-
kop-Sextanten wurde durch
die Druckhülle des Flugzeugs
nach außen geschoben,
sodass die Öffnung oben auf
die Sterne blickteDer Astro Compass Mk. II
kann die Nordrichtung mit
Hilfe von Himmelskörpern
in Gegenden bestimmen, wo
der Magnetkompass nicht
funktioniert