Aero International Mrz 2017

(Nancy Kaufman) #1
80 http://www.aerointernational.de 3/2017

E


s war 1925, als das Hawaii-Territorium
(US-Hoheitsgebiet vor dem Beitritt
Hawaiis als 50. Bundesstaat 1959) weit-
sichtig einen namhaten Dollarbetrag für
den Ankauf von Land und den Bau eines
Flughafens bewilligte. Bereits am 21. März
1927 wurde der Flughafen als John Rodgers
Airport eröfnet. Benannt wurde er nach
einem Marineoizier, der auch einen der
ersten Versuche eines Nonstop-Flugs vom
amerikanischen Festland nach Hawaii un-
ternommen hatte.
Kleinere Fluggesellschaten bedienten
bald die umliegenden Inseln. Bereits ab

1930 wurde wiederholt mit der Arbeitskrat
von Hätlingen sowie Korallen als Material
Land aufgeschüttet, um die Pisten zu ver-
längern und den wachsenden Anforderun-
gen anzupassen. 1935 kamen mit Flugboo-
ten von Pan Am die ersten Verbindungen
zum amerikanischen Festland in die Flug-
pläne, die jedoch unabhängig von der bo-
dengebundenen Infrastruktur waren. Am


  1. Dezember 1941 spielte der benachbarte
    Flugplatz Hickham beim Überfall durch die
    Japaner eine wichtige Rolle, und 1950 wur-
    den die beiden Plätze zusammengelegt. We-
    nig später wurde die Piste 08/26 vorüberge-


BEgründEr EinEs


MythOs’


Mit Unterstützung


der TWA


Ausgerechnet ein Unglück brachte 1908
den durchbruch: nach der havarie des
Luftschiffs LZ 4 bei Echterdingen im August
sorgte das „Wunder von Echterdingen“, die
Zeppelinspende des deutschen Volkes über
sechs Millionen Mark, für das Fundament
der Weiterentwicklung des Konzepts vom
starren Luftschiff – und einen bis heute
andauernden Mythos der Luftfahrt.
sein Begründer war Ferdinand Adolf
heinrich August graf von Zeppelin, geboren
am 8. Juli 1838 in Konstanz am Bodensee.
Mit 17 Jahren begann er eine Militärkarri-
ere im königlichen Württemberg, unter-
brochen durch ein studium der staats-
wissenschaften, Maschinenbaukunde und
Chemie. Als Beobachter erlebte er 1863
den amerikanischen Bürgerkrieg und dabei
auch selbst den Einsatz von Ballonen zur
Aufklärung. seiner hochzeit und Famili-

Vor 100 JAhren: grAF VOn ZEPPELin gEstOrBEn

Vor 70 JAhren:
sAUdi ArABiAn AirLinEs AM stArt

gegründet wurde die saudi Arabian
Airlines Corporation zwar bereits Ende
1946 in dschidda, doch den Linienlug-
betrieb mit einer dC-3 nahm sie erst
am 14. März 1947 auf. Kairo, Beirut und
damaskus waren die ersten wichtigen
Ziele. Als Entwicklungshelfer fungierte
seinerzeit tWA aus den UsA.
Verschiedene Kolbenmuster dienten
zur netzwerkerweiterung in den 1950er
Jahren: Eingebunden wurden im inland
riad, dazu international Amman, istan-
bul, Karatschi, Kuwait, Asmara und Port
sudan. das Jetzeitalter begann 1962 mit
Boeing 720, es folgten dC-9 und Boeing


  1. Auch das streckennetz wuchs, und
    europäische Ziele wurden mit genf,
    Frankfurt und London ins Programm
    genommen. Besonders tragische Katas-
    trophen trafen die staatslinie 1980 beim
    Brand einer Lockheed tristar, der über
    300 Opfer forderte, und bei der Kollision
    eines Jumbos 1996 mit einer kasachi-
    schen iljuschin iL-76, bei der insgesamt
    349 Menschen starben. im 70. Betriebs-
    jahr ist saudia mit den tochterunter-
    nehmen, gut 150 Flugzeugen und hubs
    in dschidda, riad und dammam sowie
    einer Mitgliedschaft in der skyteam-Al-
    lianz eine bedeutende Airline der region,
    die jedoch etwas im schatten der ganz
    großen golfcarrier steht.


engründung 1869
folgte ein Einsatz im
deutsch-Französi-
schen Krieg 1870/71,
wiederum unter
Beteiligung von Bal-
lonen. deren großen nachteil erkannte er
in der fehlenden steuerbarkeit, und bald
nach diesem Krieg versuchte er Abhilfe zu
schaffen.
Zunächst als narr verschrien, gaben
ihm seine Erfolge ab 1900 recht: Zivil bis
1914 und militärisch im Ersten Weltkrieg
war der Einsatz der „Zeppeline“ stets ehr-
furchtgebietend. die ganz großen Erfolge
im Luftverkehr – beispielsweise mit LZ
127 „graf Zeppelin“, aber auch die Katas-
trophe des LZ 129 „hindenburg“ 1936 in
Lakehurst – erlebte der graf nicht mehr:
Er starb am 8. März 1917.

gEBAUt AUF KOrALLEn


Vor 90 JAhren: AirPOrt hOnOLULU EröFFnEt

RÜCKSPIEGEL


tEXtE: dr. rOBErt KLUgE | FOtOs: ArChiV / hAWAii dEPArtMEnt OF trAnsPOrtAtiOn

Ferdinand
Adolf heinrich
August Graf
von Zeppelin

Mit einer DC-3 rollte Saudia an
den Start

honolulu verfügt
seit 1927 über
einen Flughafen

hend zur längsten der Welt und der Airport
begann, sich zum Knotenpunkt zwischen
Asien und Amerika zu entwickeln.
Das Jetzeitalter begann 1955 mit der Lan-
dung einer De Havilland DH 106 „Comet“.
In den Folgejahren wurde der Airport bau-
lich immer wieder an den wachsenden Be-
darf der neuen Technik angepasst – 1976
konnten bereits zwölf Millionen Passagie-
re abgefertigt werden. Weitere Ausbauten
mit Fluggastbrücken folgten in den 1980er
Jahren und aktuell seit 2006 im Rahmen
eines Zwöljahresprogramms. Derzeit sind
am Honolulu International Airport vier
Hartbelagpisten und eine anderthalb Kilo-
meter lange Wasserlandeläche in Betrieb,
um gut 20 Millionen Passagiere pro Jahr
abzufertigen.
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