Flugzeug Classic April 2017

(Dana P.) #1
ist, muss sie tropentauglich sein. Nach ersten
Tests im Sudan rüstet man einen zusätzli-
chen Ölkühler samt Lufteinlauf in die Vor-
derkante der Backbordtragfläche ein. Für
den Roll- und Standbetrieb ist ferner ein
Sand- und Staubfilter für den Vergaser nötig.
Die zugehörige Vokes-Anlage bauen die
Konstrukteure direkt unter den Mittelflügel,
sie regelt am Boden die entsprechende Luft-
zufuhr. Sobald das Fahrwerk einfährt, wird
diese über ein ausgeklügeltes Leistungs-
system zur Flächenvorderkante umgeleitet;
beim Ausfahren läuft der ganze Vorgang
umgekehrt ab.

Oft im Kriseneinsatz
Von den 250 geplanten Serienmaschinen
werden letzten Endes nur 142 fertig; die ers-
ten davon sind ab Juli 1945 bei der Truppe.
Insgesamt fünf Squadrons auf Zypern, in
Ägypten, im Irak sowie am Golf von Aden
werden mit der Mk.VI/F.6 ausgerüstet. Die
vielen regionalen Unabhängigkeitsbestre-
bungen, etwa in Palästina, sorgen immer
wieder für einen turbulenten, manchmal
keineswegs ungefährlichen Einsatzbetrieb
bei den einzelnen Staffeln. Die aktive
Dienstzeit der letzten Maschinen endet
schließlich im März 1950.
In einer der kommenden Ausgaben von
Flugzeug Classicerfahren Sie mehr über die
Tempest Mk.II mit Sternmotor. n

Quellen (Auswahl):

Thomas, C.:Tempest Squadrons of the RAF.
Osprey Publishing 2016
Darling, K.:Hawker Typhoon, Tempest and
Sea Fury. Crowood Press 2003

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Bisher zur Typhoon/Tempest erschienen:
FC 03/2014 Die Katze im Sack
FC 04/2015 Zweite Chance im Tiefflug
FC 01/2016 Gift für die Moral
FC 09/2016 Dünner Flügel, dickes Plus

Versuche mit Kanonen und Ringkühlern


Während des Krieges testet man zwei 4,7-Zentimeter-Kanonen als Gondelwaffen an einer Tem-
pest Mk.V, um sie eventuell gegen Panzer einzusetzen. Daneben experimentiert Napier mit Ring-
kühlern für seine Sabre-Motoren und nutzt dafür zwei der Maschinen als Erprobungsträger.


EJ518 ist die erste von zwei Tempest Mk.V, die als
Versuchsflugzeug für einen Ringkühler dienen

NV768 erhält zusätzlich zum Ringkühler
einen ummantelten Spinner, der die
Kühlung verbessern hilft

Trotz guter Resultate nur ein Ver-
such: 4,7-Zentimeter-Vickers-P-Ka-
nonen unter einer Tempest Mk.V
Alle Fotos RAF

Hawker Tempest F.6, NX136/-H, der
No 213 Sqn RAF, stationiert Ende 1949
in Deversoir, Ägypten. Die Maschine trägt
ein Wüstentarnschema Zeichnung Juanita Franzi

FLUGZEUG CLASSIC4/2017

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