Torries

(coco) #1

TECHNIK Canadair CL-13 Sabre


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modernere GE-27, sondern das alte GE-13. Bis
auf Kleinigkeiten entspricht das Flugzeug
auch ansonsten der F-86E-10. Neu sind unter
anderem der Notabwurf für das Kanzeldach
sowie eine verbesserte Klima- und Kabinen-
druckanlage.

Hilfe für die Briten
438 Maschinen werden fertig, vorwiegend als
Waffenhilfe für die britische Royal Air Force
(RAF) bestimmt, die um ihren technischen An-
schluss ringt. Denn im Vereinigten Königreich
hat man erst spät mit der Entwicklung eigener
Pfeilflügeljäger begonnen und muss die Zeit
bis zu deren Einsatzreife mithilfe der Sabre
Mk.4 kurzfristig überbrücken. Alles in allem
erhält die RAF Germany 360, das RAF Fighter
Command 60 der Jäger zugeteilt. Im Mai 1953
ist die erste von zwölf britischen Sabre-Squa-
drons gefechtsbereit. Wie gesagt ist die Mk.4
hier nur Lückenbüßer – wenn auch mit Bra-
vour. Sobald es geht, löst man sie durch die
Hawker Hunter ab, und bis Mitte 1956 ver-
schwindet sie auch an vorderster Linie.
Zwischenzeitlich hat Canadair sein Be-
zeichnungssystem geändert: Offiziell ist jetzt
von der CL-13 Sabre Mk.1 bis Mk.4 die Rede.
Der direkte Nachfolger mit Orenda 10, das
2948 Kilopond Schub erzeugt, heißt CL-13A
Sabre Mk.5 und startet am 30. Juli 1953 zum
ersten Mal. Neben dem kraftvolleren Antrieb
besitzt sie wie die F-86F-25-NH beziehungs-
weise F-86F-30-NA den größeren, sogenann-
ten 6-3-Flügel mit fester Vorderkante, den
nachträglich ebenfalls viele Mk.4 sowie einige
Mk.2 erhalten. Obwohl knapp 182 Kilogramm
schwerer, zeigt die CL-13A mehr Steigvermö-
gen und Wendigkeit, aber auch höhere Lande-
geschwindigkeit. Im Ganzen entstehen 370
Stück, deren Mehrzahl ab März 1954 den
Überseeverbänden der RCAF zufließt. Dort
verdrängen sie ihre Vorläufer zügig.

Die Beste von allen
Mit der CL-13B Sabre Mk.6 liefern die Kana-
dier die finale und zugleich leistungsstärkste
Version ab – the cream of the crop, das Beste
vom Besten, wie es oft heißt. Hauptmerkmale
sind zum einen das Orenda 14 mit 3500 Ki-
lopond Schubleistung, das obendrein gut
136 Kilogramm leichter als das Orenda 10 ist.
Und andererseits die Rückkehr zu verfeiner-
ten automatischen Vorflügeln wie bei der
F-86F-40-NH, mit denen sich bei niedrigen
Geschwindigkeiten wieder angenehmer flie-
gen lässt. Der Jungfernflug der CL-13B ist am


  1. Oktober 1954.
    Die ersten 160 der insgesamt 655 gebauten
    Exemplare kommen mit den alten 6-3-Flü-
    geln zur Auslieferung, werden jedoch bald
    nachgerüstet. 390 Maschinen übernimmt die
    RCAF, die Stationierung der Flugzeuge in
    Übersee läuft ab Frühjahr 1955. Hier braucht


Rekordflüge mit der Sabre Mk.3


Zwischen 18. Mai und 3. Juni 1953 knackt die US-Amerikanerin Jacqueline Cochran mit der
Sabre Mk.3 über der Mojave-Wüste mehrere Geschwindigkeitsweltrekorde für Frauen. Im Ge-
gensatz zur USAF, die sich geweigert hat, ihr eine F-86 bereitzustellen, hilft Canadair bereitwil-
lig mit der Sabre Mk.3 aus.

Vorbereitungen für die Rekordflüge
auf der Edwards Air Force Base
Foto Canadair

Bricht 1953 mehrere
Weltbestleistungen
mit der Sabre Mk.3:
Jacqueline Cochran
Foto Canadair

Einziger Erprobungsträger mit Orenda-
3-Triebwerk: Sabre Mk.3 Foto Canadair
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