Torries

(coco) #1

die CL-13B, die wiederum ihren direkten
Vorgänger rasch ablöst, zunächst niemanden
zu fürchten. Mit ein Grund, weshalb sich die
Bundeswehr zum Kauf von 225 Stück ent-
schließt. Ferner erwirbt Kolumbien sechs so-
wie Südafrika 34 weitere Flugzeuge.
Die Produktion der Mk.6 endet im No-
vember 1958; bis Mitte 1963 hat die RCAF all
ihre CL-13 aus Europa abgezogen und durch
die CF-104, gleichfalls bei Canadair gebaut,
ersetzt. Die CL-13C mit Nachbrenner bleibt
nur mehr ein Unikat. Ebenso die CL-13E, eine
zum aerodynamischen Versuchsträger umge-
baute Mk.5 mit »Wespentaille«. Der letzte
Flug der Sabre in kanadischen Militärdiensten
ist am 22. Januar 1970. In Kolumbien hat man
sich bereits vier Jahre zuvor wegen Ersatzteil-
mangels von den Maschinen getrennt; Süd-
afrika wartet damit hingegen bis 1979.


Für Australien maßgeschneidert
Ähnlich wie seinerzeit Kanada möchte auch
Australien Anfang 1950 einen modernen
Strahljäger in Lizenz für seine Luftwaffe ha-
ben. Da die Briten nicht mitspielen, kommt
auch hier rasch die Sabre ins Spiel, deren Be-
schaffung im Februar 1952 steht. Lizenzneh-
mer ist hier die Commonwealth Aircraft
Corporation (CAC) in Fishermen’s Bend bei
Melbourne. Basieren soll der Nachbau auf
der F-86F-1-NA, maßgeschneidert für die
Wünsche der Royal Australian Air Force
(RAAF). Was in erster Linie zwei 30-Millime-
ter-Aden-Kanonen als Bewaffnung sowie ein
gleichfalls bei CAC in Lizenz hergestelltes
Rolls-Royce-Avon-RA.7-Mk.20-Triebwerk
mit 3334 Kilopond Schub bedeutet.
Beides in der Zelle unterzubringen, ist
nicht ganz leicht. Besonders das Avon ver-
langt sehr viel Anpassung. Sei es, um seine
größere Luftzufuhr sicherzustellen, oder um
die bisherige Schwerpunktlage sowie die
Lastverteilung im Rumpf beibehalten zu
können. Fast 60 Prozent der Rumpfkompo-
nenten müssen umgestaltet werden, ehe der
erste Prototyp, CA-26 genannt, Gestalt an-
nimmt. Er hebt erstmals am 3. August 1953
ab – mit importiertem Triebwerk, da die Fer-


tigung des Avon bei CAC vorerst noch nicht
klappt. Die erste von 22 Serienmaschinen des
Typs CA-27 Sabre Mk.30, deren Antriebs-
aggregate ebenfalls fertig aus England ange-
liefert sind, fliegt am 13. Juli 1954. Die Aus-

bringung der Jäger läuft zäh, geschuldet dem
Materialmix aus importierten und vor Ort
hergestellten Teilen.
Im September 1955 steht dann die erste der
insgesamt 20 CA-27 Sabre Mk.31 mit den 6-3-

FLUGZEUG CLASSIC3/2017 29


Erste Serienversion mit Orenda-Triebwerk: Canadair CL-13A Sabre Mk.5. Maschinen dieses Typs
gehören später unter anderem zur Erstausrüstung der Bundesluftwaffe Foto RCAF

Die Sabre Mk.6 ist die leistungsstärkste Ausführung aus Kanada. Im Bild ein Flugzeug der 439 Sqn
RCAF, die mit diesen Jägern von 1955 bis 1963 im französischen Marville stationiert ist Foto RCAF

Canadair CL-13 F Mk.4, XB540, der Central Gunnery School (CGS) der RAF in Sutton
Bridge. Die Briten brauchen diese Maschine unbedingt Zeichnung Herbert Ringlstetter/Aviaticus
Free download pdf