Torries

(coco) #1

TECHNIK Canadair CL-13 Sabre


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Flächen der F-86F-25-NH bereit. Ihre Avon-
20-Triebwerke sind nun bei CAC endmon-
tiert. Davon unabhängig versucht man bald,
die Reichweite mithilfe zusätzlicher Kerosin-
tanks in den Flächenvorderkanten zu stei-
gern. Diese »nassen« Flügel bewähren sich
gut; später werden auch die meisten Mk.30
derart modifiziert. All jene Verfeinerungen
münden in die CA-27 Sabre Mk.32, die letzte
und leistungsfähigste Version aus Australien.
69 Stück verlassen bis Dezember 1961 die
Werkhallen, angetrieben vom jetzt vollständig
bei CAC hergestellten Avon 26 (3402 Kilo-
pond Schub) sowie mit vier anstelle von bis-
her zwei Unterflügelstationen. Viele dieser
Jäger können später zusätzlich zwei Sidewin-
der-Lenkraketen mitführen.

CAC-Sabre in Südostasien
Im Dienst ab April 1954, stattet die RAAF sechs
Squadrons mit der CA-27 aus. Zeitweise liegen
einzelne Staffeln aufgrund von Bündnisver-
pflichtungen in Malaysia und Thailand. Ende
der 1960er-Jahre beginnt die Ablösung, die
letzte Maschine stellt man am 31. Juli 1971 au-
ßer Dienst. Zuvor hat man 18 Sabre Mk.32 an
Malaysia abgegeben, wo die meisten Maschi-
nen bis 1978 fliegen. 23 Maschinen übernimmt
Indonesien zwischen 1973 und 1976. Deren
Dienstzeit endet erst Anfang der 1980er-Jahre.
Wie die Entwicklung der F-86 weiter ver-
laufen ist, erfahren Sie in einer kommenden
Ausgabe von Flugzeug Classic. 

Nach der Ausmusterung bei RCAF und RAF
gehen viele Sabre Mk.2/Mk.4 grundüberholt
und modernisiert als F-86E(M) zur gegensei-
tigen Waffenhilfe an diverse NATO-Partner.
Den Anfang macht im Juli 1954 Griechen-
land, das 104 Stück erhält und den Typ bis
Ende 1969 nutzt. Ebenfalls ab 1954 über-
nimmt die Türkei 107 Maschinen, die zum
Teil bis 1968 Dienst leisten. Italien be-
kommt 1956/57 insgesamt 180 Ex-RAF
Sabre, die teilweise bis 1965 in vorderster
Linie stehen. Für das blockfreie Jugoslawien
sind 80 F-86E(M) bestimmt, die dort ab
1956 eintreffen und vereinzelt bis 1971 ak-
tiv bleiben. Acht dieser Flugzeuge gelangen
1976 nach Honduras, wo die letzten wohl
bis 1982 operieren. 1957/58 nimmt die

Bundesluftwaffe 75 Sabre Mk.5 aus ehema-
ligen RCAF-Beständen unentgeltlich in Emp-
fang. Sie dienen bis 1961 zur Ausbildung.
Über 50 ausrangierte CL-13A baut Flight
Systems in den USA ab 1975 zu QF-86E-
CAN Drohnen um, eine Anzahl weiterer
Exemplare dient als Ersatzteilspender. Die
letzten QF-86-E-CAN bleiben bis 1996 in
Betrieb. 1966 veräußert die Bundeswehr
90 Sabre Mk.6 an den Iran, tatsächlich sind
sie aber für Pakistan bestimmt, wo man die
letzte Ende der 1970er-Jahre ausmustert.
Ferner übernimmt Portugals Luftwaffe 1970
insgesamt 50 Sabre Mk.6 aus Bundeswehr-
beständen. Davon abgesehen finden nicht
wenige »Gebrauchtmodelle« den Weg in zivi-
le beziehungsweise private Hände. 

Canadair Sabre Second-Hand


F-86E(M) für die griechischen Luftstreitkräfte Foto Canadair

Sabre Mk.4 der italienischen
Kunstflugstaffel Frecce Tricolori
Foto Sammlung WM

Die Commonwealth Aircraft Corporation
(CAC) in Australien fertigt die Sabre mit
Rolls-Royce-Avon-Triebwerk und 30-Milli-
meter-Kanonen als CA-27 in mehreren
Ausführungen in Lizenz. Die letzte und
auch meistgebaute Version Mk.32 kann
sogar Lenkwaffen mitführen Foto CAC

Bisher zur F-86 erschienen:
FC 6/2014 Ein echter Trendsetter
FC 2/2015 Im Kampf mit Russlands Besten
FC 3/2016 Der Kniff mit dem Flügel
FC 6/2016 Fehlt nur der Nachbrenner
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