Torries

(coco) #1
blem: Als er Strak und Spantenstruktur über-
einanderlegte, trat zutage, dass die von der
ersten Projektgruppe entworfene Außenhülle
an zahlreichen Stellen nicht mit Form und
Maßen der Originalkomponenten überein-
stimmte. Die 1:25-Zeichnung war einfach zu
ungenau gewesen. Eine Lösung musste her!
»Wir haben dann anhand der verfügbaren Fo-
tos einfach ein neues Strak über das alte kon-
struiert«, erinnert sich Morgenroth.
Regelrechte Detektivarbeit war bei der Re-
konstruktion des Tragwerks notwendig. Hier
lagen lediglich Detailbilder vom Tragflächen-
Mittelholm vor. Die Schwierigkeit bestand
nun darin, um diesen herum ein stimmiges
Flügelprofil zu erstellen.

Das Tragwerk – eine harte Nuss
Diese Aufgabe übernahm Jan-Wolfgang Gru-
ca. Der 23-jährige Fahrzeugtechniker analy-
sierte Fotomaterial, recherchierte und verglich
und kam dann zu dem Schluss, dass es sich
bei der Tragflächenstruktur um ein Göttinger
Profil handeln musste. Doch wie genau war
dieses aufgebaut? Schwer zu sagen! »Die wei-
tere Recherche in Göttingen blieb ohne Erfolg,
erst im Internet bin ich auf Informationen ge-

TECHNIK Dornier Do X


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Jeden der vielen Spanten musste das Team als
Einzelanfertigung erzeugen

Ein ehrgeiziger Zeitplan


Zum 90. Jahrestag des Erstflugs, am 12. Juli 2019 also, soll die CAD-Konstruktion abgeschlossen
sein. Zehn Jahre später will Peter Kielhorn den 100. Geburtstag mit einem schwimmenden Nach-
bau feiern. Eine große Herausforderung für ihn und sein Team.

... weshalb die Vervielfältigung von
Spanten mittels einfacher Rechen-
befehle für den Nachbau der Do X
nicht ohne Weiteres machbar ist

Eine Zeichnung der Do X2,
die ebenfalls im Staatsarchiv
St. Gallen auftauchte, half dabei,
das Strak neu zu modellieren

Da die Konstrukteure damals noch
keine CAD-Programme hatten,
gingen sie anders vor, ...

Dieses Bild verdeutlicht die enorme
Spannweite des Flugschiffs
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