Torries

(coco) #1
XAquae Sulis lucide suffragarit Augustus, ut pessimus tremulus syrtes
senesceret ossifragi, etiam fragilis umbraculi neglegenter amputat pre-

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die Aufnahmen zur Veröffentlichung an: FLUGZEUG CLASSIC, Infanteriestraße 11a, 80797 München

wieder bei langen Einsatzflügen von bis zu
33 Stunden Dauer. Später verlegte man die
verbliebenen BV 222 nach Norwegen, als sich
die Operationen über Atlantik und Mittel-
meer zu gefährlich gestalteten.
Im Juli 1944 flog die BV 222 V2 einen Ark-
tiseinsatz im Rahmen des Unternehmens
»Schatzgräber«. Das war eine geheime Wet-
terstation auf Alexandraland im Archipel
Franz-Joseph-Land, welche die Deutschen
von August 1943 bis Juli 1944 betrieben.
Anfang Juli 1944 landete dort eine Focke-
Wulf Fw 200, um einen Arzt abzusetzen. Laut
Befehl sollte der Doktor mit dem Fallschirm
abspringen. Man entschied sich jedoch zur
Landung auf dem unebenen Gelände, wobei
das Fahrwerk Schaden davontrug. Daraufhin
wurde die BV 222 V2 mit Ersatzteilen bela-
den, die sie über der Wetterstation abwarf.
Die Reparatur der Fw 200 gelang und sie
konnte am 11. Juli mit der Besatzung der Wet-
terstation nach Norwegen zurückfliegen.


Als der Krieg zu Ende ging, lag die BV 222
V2 in Sorreisa. Nachdem die Engländer sie
zunächst übernommen hatten, übergaben sie
die Maschine später den Amerikanern. Neben
den britischen Kokarden malten diese nun
auch noch eine amerikanische Flagge auf. Um
den »Vogel« in die USA zu überführen, traf
bereits eine amerikanische Besatzung ein – je-
doch kam es nicht mehr dazu. Man belud die
Maschine mit Ballast, schleppte sie auf See
und versenkte sie bei der Mönchsinsel vor der
Küste Norwegens. Da das Wasser dort sauer-
stoffarm ist, vermuten Experten heute, dass
das Wrack noch gut erhalten ist.
Zusammen mit der BV 222 V2 übernah-
men die Engländer in Sorreisa auch die
BV 222 C-012. Die mit sechs 1000-PS-Jumo-
207-C-Dieselmotoren ausgerüstete Maschine
flog zum ersten Mal am 23. November 1943
mit dem Stammkennzeichen DL+TX. Bei
Kriegsende gehörte sie zum Stab der Fernauf-
klärungsgruppe 130.

Von Sorreisa brachte man sie zunächst
nach Trondheim, wo der englische Testpilot
Eric Brown einen Probeflug durchführte. Im
Juli 1945 ging es dann über Kopenhagen, Tra-
vemünde und Sylt nach Calshot in England.
Mit der RAF-Seriennummer VP501 führten
Piloten dort noch einzelne Testflüge durch,
aber aufgrund von ständigen Problemen mit
den Jumo 207 stellte man diese bald ein.
Anfang 1947 verschrottete die RAF das
Flugzeug schlussendlich. Die Jumo-Motoren
baute man zuvor aus und lieferte sie an die
Firma Napier & Sons Ltd., welche sie für die
Entwicklung von neuen Dieselmotoren für
die Luftfahrt verwendete. Die Ergebnisse
waren 1949/50 die Napier Nomad Turbo-
Compound-Triebwerke.
2014 tauchten einige Fotos des leeren lin-
ken Hauptinstrumentenbretts der BV 222
C-012 in einem Internet-Forum auf. Jemand
hatte es 1947 offensichtlich einfach so als
Souvenir mitgenommen! n

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Motorenwartung an einer BV 222 C.
Für den Triebwerkwechsel gab es
speziell montierbare Ladebäume

Blick auf die zwei linken äußeren
Motoren einer BV 222 C während
des Fluges. Die zwei »Fähnchen« un-
ter dem Flügel waren der »Paddel-
ausgleich«, der die Handkräfte in der
Querrudersteuerung verminderte

Die »C-012« liegt in Norwegen vor Anker. Nach
Kriegsende verschrotteten die Briten den Flie-
ger – bauten aber zuvor die Motoren aus, um
neue Triebwerke zu entwickeln
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