Torries

(nextflipdebug2) #1

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Kreiselparameter, auch im Expert-Modus, ausführlich
beschrieben und deren Funktionsweise erläutert. So
lässt sich die Kreiselwirkung mit ein paar Testflügen
ganz gezielt noch weiter optimieren und auf sein
eigenes Modell anpassen.


Praxistest
In unserem Praxistest haben wir die Wingstabi
12/16 pro gleich in mehreren Modellen getestet. Die
Alpina 4001 Champ diente uns zur Überprüfung
der Mischmöglichkeiten bei einem Sechsklappen-
Flügel. Und tatsächlich, sämtliche bisher im Sender
realisierte Mischfunktionen wie unterschiedliche
Flugphasen, verschiedene Differenzierungen, sich
unterscheidende Wölbklappenausschläge von
innen nach außen und so weiter konnten mit dem


Wingstabi-System realisiert werden. Zugegeben,
beim Erfliegen der Tiefenruderzumischung in der
Butterfly-Stellung mussten wir zwischenlanden und
den Korrekturwert per Tablet geringfügig verän-
dern. Dies wäre mit dem Sender etwas komfortabler
zu realisieren, jedoch wird diese Funktion ja nur
beim Einfliegen benötigt. Belohnt wurden wir durch
den Einsatz des Wingstabi mit einem absolut ruhi-
gen Landeanflug auch bei ruppigen Bedingungen,
hier zahlt es sich dann eben auch aus, dass das
Kreiselsystem insgesamt sechs Ruderklappen zur
Korrektur der Längsachse nutzen kann.

Im Kunstflugsegler Stingray wiederum kam nicht
nur der Dämpfungsmode für Start und Landung
bei Starkwind zum Einsatz, auch der Headingmode
unterstützte bei Mehrzeitenrollen und im Messerflug.
Gerade im High-Speed-Bereich blieb das Modell mit
aktiviertem Wingstabi extrem ruhig und flog wie auf
den sprichwörtlichen Schienen. Sehr beeindruckend
waren auch die schnellen Rollen mit dem Stingray.
Erhöht man den Parameter „Wendigkeit“ entspre-
chend, ist die Rollrate extrem hoch und in jedem Fall
showflugtauglich.

In der ASW-20 von Horizon Hobby – siehe dazu auch
den Elektrifizierungs-Bericht in dieser Ausgabe –
haben wir das Wingstabi ebenfalls eingesetzt. Hier
wird die Akkuweiche einmal mit einem SBEC-System
aus dem Antriebsakku gespeist und zusätzlich ein
Backup-Akku eingebaut. Ein Heading-Anteil auf Quer
und Seite vereinfacht den Start mit dem Nasenan-
trieb bei Seitenwind.

Den letzten Anwendungsfall haben wir im Arcus
von EMS realisiert. Hier kommt das Wingstabi ohne
eingebauten Empfänger zum Einsatz. Das Wingstabi
erhält seine Signale von einem externen Empfän-
ger mit Summensignal. In unserem Fall ist das ein
RX-9DR SRXL 16, was nichts anderes heißt, als das
dieser Empfänger bis zu 16 Kanäle empfangen und
über das Summensignal ausgeben kann. Anstelle des
Multiplex-Empfängers könnten auch andere Summen-
signal-fähige Empfänger, beispielsweise von Hitec,
Jeti, Graupner, Futaba, JR oder FrSky angeschlossen
werden. Das Wingstabi fungiert in diesem Modell als
Powermanagementsystem und zur Dämpfung der
Böen, welche bei Westwind durch die starken Lee-
Rotoren auf dem Flugplatz des Autors vorherrschen.
Mit dem Wingstabi haben die Landungen bei diesen
Bedingungen ihren Schrecken verloren. ‹‹‹‹‹

Mein Fazit


Zusammenfassend ist zu
sagen, dass Multiplex mit
den Wingstabi 12/16 pro ein
großer Wurf gelungen ist. Das
System zielt absolut auf Groß-
modelle mit ihren erhöhten
Sicherheitsanforderungen ab.
Die integrierte Akkuweiche
samt einzeln abgesicher-
ten Servoausgängen und
Telemetrie machen andere
Power-Management-Systeme
im Modell überflüssig. Dies
sorgt für mehr Sicherheit und
Übersichtlichkeit und ist nicht
zuletzt auch preislich sehr
attraktiv. Die Implementierung
des neuen Klappenmischsys-
tems für Vier- oder Sechs-
klappenflügel ist ein echter
Zugewinn für das System
und macht es nun auch für
Großsegler interessant. Das
im Wingstabi integrierte Krei-
selsystem bedarf zwar etwas
Einarbeitung, ist danach
jedoch ein sehr komfortables
und mächtiges Werkzeug, um
die Flugeigenschaften seiner
Modelle weiter zu verbessern.
Markus Glökler

Keine
Spannungsregelung

Integrierte Akkuweiche
und Überlastschutz der
Servoausgänge
Kreiselparameter individuell
anpassbar
Programmierbar per PC,
Tablet und Smartphone
Updatefähig

Nutzt man den Einricht-Assistenten
stehen am Anfang drei unterschiedliche
Modelltypen zur Auswahl


Die Klappen lassen sich sowohl per Schalter
als auch per Proportionalgeber ansteuern


Bei Kunstflug mit dem Stingray kommt hin und
wieder auch ein Heading-Anteil zum Tragen,
zusätzlich stabilisiert das System bei der
Landung die Längsachse, ein großer Vorteil
bei Landungen im alpinen Gelände

Der 6-Klappenflügel der Alpina
4001 Champ war das ideale
Testmodell um zu prüfen, ob der
Wingstabi in der Lage ist, alle
notwendigen Mischer abzubilden
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