Torries

(nextflipdebug2) #1
MODELLE | AvioTiger (www.aviotiger-germany.de)
EC-145 und Ecureuil AS-350

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04/2017

Die Belegung und Funktion der Schalter sind in der
deutschen Bedienungsanleitung beschrieben und
erklärt. Der Schalter links oben auf der Stirnseite
(„FMOD“) dient zum Aktivieren der Gasvorwahl. Der
Schalter davor („G.S“) entscheidet darüber, ob der
Heli im Normal- (Schalter nach oben) oder 3D-Flug
betrieben wird. Der rechte „HOLD.T“-Schalter (Stirn-
seite) sorgt bei Aktivierung stets für ein Abschalten
des Antriebs – die Motoren können nicht anlau-
fen. Der darunter befindliche Dual Rate-Schalter
ermöglicht zwei Ruderausschlag-Einstellungen, mit
denen zwischen geringem und starkem Ausschlag
umgeschaltet werden kann. Über das LC-Display
lassen sich diese flugrelevanten Daten ablesen und
die Werte können, sofern hier nutzerspezifisch Bedarf
besteht, übers Menü geändert werden. Wir haben
beide Modelle mit deutlich mehr Expo- und Dual-Ra-
te-Anteil beaufschlagt, um sie noch feinfühliger und
präziser auf engstem Raum manövrieren zu können
sowie Ruhe in die Steuerreaktion einzubringen.

Tourenmacher
Genug der Theorie. Die Akkus sind voll und die Ecu-
reuil soll zuerst einmal zeigen, wie sie fliegt. Wir wäh-
len den Normalmodus sowie aktiviertes Dual Rate

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und geben vorsichtig Gas. Langsam beschleunigt das
Rotorsystem, der Heckrotor fängt an zu Touren und
mit einem beherzten Pitchstoß schwebt der Winzling
schon mit relativ hoch drehendem Hauptrotorsystem
vor uns. Wir sind überrascht, wie stabil sich das
Modell verhält. Jedoch reichen schon kleinste Steuer-
Inputs aus, um den ruhig schwebenden Heli mit mes-
serscharfem Spurlauf in die gewünschte Richtung
zu bekommen. Der Einsteiger und Fortgeschrittene
könnte hier durchaus noch einen Ticken mehr Dual
Rate und auch Expo gebrauchen, was sich über das
Menü problemlos bewerkstelligen lässt. Das Dreiblatt-
Hauptrotorsystem läuft sehr homogen und arbeitet in
Verbindung mit dem Flybarless-System zuverlässig
sowie präzise. Auch die Heck-Performance ist tadel-
los, es ist kein Schwingen oder Vibrieren erkennbar.

Beim Aktivieren der Gasvorwahl passiert, außer
einer leichten Drehzahlerhöhung und V-Kurven-Akti-
vierung am Steuerverhalten, nicht viel. Um den Heli
entsprechend agil bewegen zu können, muss zuerst
noch der Schalter „3D/6G“ nach unten geschaltet
werden, um agiles und limitfreies Flugverhalten
zu aktivieren. In diesem Modus mutiert die kleine
Ecureuil, aber auch die EC-145, zum zickigen RC-Heli.
Die zuvor noch vorhandene Stabilität ist völlig ver-
schwunden, dafür kann man die wildesten Kapriolen
vollführen, denn das Flybarless-System setzt keine
Beschränkungen mehr. Finger weg von diesem Mo-
dus, wenn man lieber das normale Fliegen bevorzugt.

Beschränkungen gibt es sehr deutlich von Seiten
der Motorisierung, denn bei leistungszehrenden
Figuren kommt der kleine Antrieb an seine Gren-
zen. Zum Hardcore-Smacken ist dieses Fluggerät
aber auch nicht ausgelegt, zudem wäre es unseres
Erachtens nach Stilbruch, schließlich haben wir es
hier mit einem Scale-Heli zu tun, der entsprechend
vorbildgerecht bewegt werden will. Dafür ist das
ausgewogene Steuerverhalten ideal zum Herum-
cruisen und Absolvieren von Schwebemanövern,
bis der Akku nach knapp fünf Minuten leer wird.
Das Flugbild begeistert.

Der kleine Unterschied
Obwohl die EC-145 ist mit dem gleichen Flybarless-
System wie das Schwestermodell AS-350 aus-
gestattet ist, unterscheiden sie sich im Flug. Kein
Wunder, denn der Vierblatt-Hauptrotor mit seinem
etwas kleineren Durchmesser reagiert anders – für
unseren Geschmack sogar einen Kick angenehmer
als der Dreiblatt der Ecureuil. Das Betriebsgeräusch
der Mechanik ist naturgemäß ähnlich, jedoch hat
das Blattgeräusch beim Steuern der EC-145 einen
knackigeren Einrast-Sound als das der Ecureuil –
zumindest dann, wenn man den kleinen Scaler mal
auf Touren bringt. Auch hier sollte man nach etwa
maximal fünf Minuten den Flugbetrieb einstellen;
zwar ist der Akku etwas kapazitätsstärker, aber die
vier Blätter und das höhere, vom Heckrotor zu kom-
pensierende Gegen-Drehmoment fordern auch ihren
(Strom-)Tribut. Kaum zu toppen ist die in der Nase
eingebaute LED, die der kleinen EC-145 eine Portion
Extra-Scale-Look verleiht.

Alles in allem macht das Fliegen mit beiden Modelle
sehr viel Spaß, nachdem wir die Expo- und Dual-
Rate-Werte entsprechend unseren Gewohnheiten
angepasst haben. Etwas Feingefühl ist jeweils bei
den Montagen der Kabinenhauben angesagt, um die
Magnete und Zapfen sicher schnappen zu lassen und
die Haube passgenau auf der Zelle zu arretieren. ‹‹‹‹‹

Rechts oben ist der Motor-Aus- (Hold.T)
und darunter der Dual-Rate-Schalter

Gasvorwahl- und
Flugmodi-Schalter
sitzen links

Mein Fazit


Nicht nur die schicken Outfits
der Ecureuil und der EC-145,
sondern auch die ausgewo-
genen Flugeigenschaften im
Normalmodus überzeugen


  • sofern man die Expo- und
    Dual-Rate-Werte noch etwas
    angehoben hat. Diese beiden
    pitchgesteuerten Helis in
    Micro-Ausführung bieten
    dem Piloten aufgrund ihrer
    Allround-Flugeigenschaften
    für kleines Geld eine große
    Menge Spaß – und das bei
    vorbildgetreuem Erschei-
    nungsbild. Sie sind absolut
    empfehlenswert.
    Raimund Zimmermann


Relativ kurze Flugzeiten
Anpassung von
Dual-Rate- und Expo-
Werten erforderlich

Gelungene Scale-Outfits
bei beiden Modellen
Mehrblatt-Hauptrotorsysteme
steigern Optik und Flug-
vergnügen
Stabile Bauweise und
komplette Ausstattung
Kompatibel mit S-FHSS-
Futaba-Sendern
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