Torries

(nextflipdebug2) #1
Technik | http://www.modell-aviator.de
Workshop: Styropor-Tragflächen schneiden

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98 04/2017


zu bekommen sind. Die benötigte Dicke des Blocks
hängt von der maximalen Profildicke ab. Das übrig-
bleibende Negativ sollte an der dünnsten Stelle eine
Restdicke von mindestens 5 mm behalten.

In den fertigen Styroporkern lassen sich Trägerleis-
ten für die Aufnahme eines Einziehfahrwerks oder
Lagerblöcke für den Servoeinbau sowie Aufnah-
meelemente für eine Flächensteckung einsetzen.
Unter der Beplankung versenkt ergibt sich neben
dem optischen Vorteil auch ein nicht unerheblicher
Stabilitätsgewinn für hochbelastete Stellen. Das für
die Befestigung der Beplankung verwendete Epoxid
oder Polyesterharz führt bei korrekter Verarbeitung
zu einer belastbaren und nahezu untrennbaren Ver-
bindung mit dem Styroporkern und den Oberflächen
der Trägerelemente.

Je weniger Klebstoff das Beplankungsmaterial auf-
saugt, desto leichter wird das Bauteil. Hartes Balsa holz
kann ebenso wie Abachifurnier ohne eine Vorbehand-
lung mit Porenfüller oder ähnlichen Versiegelungen
direkt hauchdünn bestrichen werden. Glasfase-
reinlagen sorgen an besonders belasteten Stellen
für zusätzliche Stabilität und sollten soweit möglich
zwischen Styroporkern und Beplankung liegen. Beim
Aufbringen saugt das Gewebe allein durch festes An-
drücken mit einem leicht harzgetränkten Schaumstoff-
ballen ausreichend Gebinde von der Holzober fläche
und liegt anschließend vollständig durchtränkt nahezu
unsichtbar auf der Beplankungsinnenseite.

Pressung
Für eine perfekte Verbindung zwischen Beplankung
und Styroporkern spielt der Pressdruck während
der Trocknungsphase eine entscheidende Rolle.
Ausreichend hoher Druck presst das Harz ein wenig
in das Styropor des Kerns und in die Holzfasern
der Beplankung hinein. Dabei dürfen jedoch keine
ungewünschte Deformation des Profils und auch kein
Verzug entstehen.

Während Profis häufig mit Vakuumpumpen arbeiten,
langt für den Hausgebrauch einfaches Beschweren
mit massereichen Gegenständen. Gewindestangen
mit einem Durchmesser von 8 oder 10 mm leisten
ebenfalls gute Dienste. Durch gefühlvolles Anziehen
der Muttern können zwei stabile Bretter mit individu-
ell wählbarer Kraft die Negativschalen auf den Flä-
chenkern drücken. Exakt gleichstarke Abstandshalter
verhindern eine ungleichmäßige oder übertrieben
große Kraftausübung. Spätestens an dieser Stelle
wird die Notwendigkeit einer absolut ebenen und ge-
raden Bauunterlage deutlich, denn der Flügel behält
unweigerlich die ihm während der Trocknungsphase
verliehene Form.

Umrandung
Nach dem vollständigen Aushärten des Klebers ist
der Tragflügelrohling fertig. Überstehendes Beplan-
kungsmaterial wird mit Balsahobel und Schleifklotz
vorsichtig entfernt. An vereinzelten Stellen kann
durch die Beplankung durchgedrungenes Gebinde
durchaus zu einer Verbindung mit den Negativen
führen. Dies stellt aber kein Problem dar, denn die
Styroporreste lassen sich einfach wegschleifen.
Darüber hinaus bestätigen die Stellen nachweislich

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Auch Spezialelemente wie diese
Schwimmer lassen sich in Eigenregie
aus Styropor herstellen. Hierfür sind aber
viele, gut überlegte Schnitte erforderlich

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Der beim Beplanken
nötige Anpressdruck
kann durch Beschwerer
oder, wie hier, mittels
Gewindestangen
erzeugt werden. Zu viel
Druck und ungewollte
Verzüge verhindern die
Abstandshalter

Die Beplankung
muss während der
Trocknungsphase an
jeder Stelle des Kerns
perfekt anliegen
und ausreichend
Druck erhalten

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