Torries

(Marcin) #1

MENSCH & MASCHINE


loten sammelten seit den frühen sechziger
Jahren auf dem Trainer erste Jeterfahrung.
Nachdem das Flugzeug zwischenzeitlich
auch bei den Marineliegern im Einsatz
war, diente es in der Lehrwerkstatt der Bun-
deswehr in Manching als Schnittmodell,
und keiner hätte wohl gedacht, dass der
Jet je wieder in die Lut kommen würde.

liegerisch völlig unvorbelastet sind die bei-
den nicht. Der eine, Butzkies, ist Berufspilot
für Condor und zählt zu den wenigen Aus-
erwählten, die den dreimotorigen Klassiker
Ju 52 der Luthansa-Stitung liegen dürfen.
Der andere, Michael »Oggi« Stark, blickt auf
eine Karriere als Bundeswehr-Fluglehrer
auf dem Kamplugzeug Tornado zurück.
Allerdings kann man nicht behaupten,
dass Butzkies und Stark auf Erfahrung
in Besitz und Halterschat historischer
Lutfahrzeuge verweisen können. Für
beide ist die Fouga der erste eigene
Oldtimer. Doch als sie erfuhren, dass
der Klassiker zum Verkauf stand,
konnten sie einfach nicht widerste-
hen.
Die Fouga Magister mit der Se-
riennummer 079 hatte bereits ein
bewegtes Leben hinter sich, bevor
Stark und Butzkies ihr im Hangar
des in Paderborn ansässigen Quax-
Vereins zur Förderung von histo-
rischem Fluggerät eine neue Hei-
mat gaben. Produziert wurde sie im
Fouga-Stammwerk Toulouse für die
deutsche Lutwafe. Bundeswehrpi-

TEXT & FOTOS Cornelius Braun

E


s hat schon Vorteile, wenn man
weit entfernt vom Flugplatz
wohnt. Sonst würde ich viel zu
ot liegen.« Knapp zwei Stunden
fährt Werner Butzkies von seinem
Wohnort Ahaus an der niederländischen
Grenze bis zum Flughafen Paderborn.
Es ist ja nicht so, dass er etwas gegen re-
gelmäßiges Fliegen hätte. Die lange Anfahrt
ist vor allem für sein Konto ein gesundes
Hindernis. Denn das, was Butzkies zusam-
men mit Michael »Oggi« Stark dort im Han-
gar stehen hat, ist bestens dazu geeignet,
schon im etwas ausgedehnten Platzrun-
denbetrieb innerhalb kürzester Zeit ein or-
dentliches Monatsgehalt an Sprit umzuset-
zen. Genauer gesagt: in Kerosin. Den beiden
gehört die Fouga CM.170R Magister mit der
Seriennummer 079 – ein zweistrahliger Mi-
litärtrainer. Wie bitte? Ein Kampjet als Pri-
vatlugzeug? Wie kommt man dazu?
Die Antwort ist wenig sachlich und fern-
ab jeglicher Vernunt: Weil’s cool ist! Und
weil sich die Gelegenheit dazu ergab. Sicher,

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