Torries

(Marcin) #1

AERO 2017



  1. – 8. April: Fachmesse


der Allgemeinen Luftfahrt


Zum 25. Mal indet in Friedrichshafen die AERO statt. Projektleiter Roland Bosch
erinnert sich an die Anfänge der Messe und verrät, was zum Jubiläum geplant ist

Freut sich: Roland Bosch leitet auch die 25. AERO

AKTUELL | INTERVIEW


liegermagazin: Zum 25. Mal indet die
AERO statt – macht Sie diese Zahl stolz?
Roland Bosch: Ein klares Ja! Die ersten Jahre
der AERO Friedrichshafen waren nicht ein-
fach, der Erfolg anfangs nicht absehbar.
Welche Erinnerungen haben Sie an die
erste AERO, die Sie miterlebt haben?
Meine erste Messe als verantwortlicher Pro-
jektleiter war die AERO 1989. Zusammen
mit Freunden war ich aber bereits 1978 Be-
sucher der ersten AERO. Genauer gesagt ha-
be ich damals ein Ticket für die Rennsport-
Motor-Freizeit gekaut. Die RMF, die Mutter
der AERO, war für Motorsportfans zur da-
maligen Zeit Plicht: Es war die einzige Mes-
se weit und breit, wo es Rennautos zu sehen
gab. Wir haben uns damals gewundert, dass
plötzlich auch Flugzeuge zu sehen waren.
Umso mehr freut es mich, dass ich heute
für die AERO zuständig bin.
Was war die größte Herausforderung,
als Sie das erste Mal Projektleiter waren?
Bei meiner ersten AERO war Friedrichshafen
noch Garnisonsstadt, am Flughafen hatten
die französischen Heereslieger das Sagen.
Meine erste Amtshandlung war der Besuch
beim Kommodore der Garnison. Zusam-
men mit dem damaligen Geschätsführer
und AERO-Gründer Ernst Haller erfolgte im
Casino zunächst ein protokollarischer Akt
in Form einer respekteinlößenden »Ansa-
ge« des Kommodore. Im Anschluss wurde
eine Flasche Champagner geköpt und auf
einen erfolgreichen Verlauf angestoßen.
Was war für Sie das verrückteste Erlebnis?
Kurios war sicherlich, dass wir damals alle
Flugzeuge vom Flughafen über die Straßen
zum rund ein Kilometer entfernten alten
Messegelände schieben mussten. Jedes

Jahr wurden dafür Sträucher und Bäume
geschnitten sowie Verkehrsschilder und
Laternenmasten umgelegt. Dabei wurden
auch mal zwei russische Kunstlugzeuge,
die eigentlich für das Flying Display am
Flughafen vorgesehen waren, auf das Mes-
segelände geschoben. Der russische Aus-
steller ging am anderen Morgen davon aus,
dass die beiden Yaks des Nachts gestohlen
wurden. Den Rest können Sie sich denken.
Immer wieder gibt es prominente Besu-
cher. Welche waren besonders herausragend?
Der damalige Bundespräsident Karl Cars-
tens war mal zu Gast, und alle deutschen As-
tronauten haben Autogrammstunden ge-
geben. Ich selbst kann mich gut an Charles
Wilp erinnern, den »Prince of Space« – ein
dicker Kumpel von Andy Warhol mit ent-
sprechend schrägem Autritt. Noch schrä-
ger war die Zusammenarbeit mit Design-
Ikone Luigi Colani. Völlig bodenorientiert
dagegen war der Besuch von Prinz Albert II.
von Monaco 2012 und von Smudo von den
Fantastischen Vier, unserem Dauergast.

Hat sich die Branche sehr verändert?
Sie hat sich enorm verändert, insbesondere
durch den Boom der Ultraleichtlugzeuge.
Aus den klapprigen ULs der Anfangszeit
sind hochkarätige Hightech-Flieger ge-
worden. Erfreulich ist auch, dass uns viele
Aussteller der ersten AERO-Messen erhal-
ten geblieben sind. Es sind über die Jahre
Freundschaten und Netzwerke erwachsen.
Der Aussteller-Kreis hat sich über Deutsch-
land und Europa hinaus massiv erweitert.
Die AERO hat heute weltweite Bedeutung.
Können die Besucher zur 25. AERO in
Friedrichshafen etwas Besonderes erwarten?
Mit über 650 Ausstellern steuert die AERO
Friedrichhafen ein neues Rekordergebnis
an. Für die Aussteller gibt es am Mittwoch-
abend in der Zeppelin-Wert eine zünti-
ge Geburtstagsparty. Die Rimowa-Junkers
F 13, die an diesem Abend unter dem Zep-
pelin NT stehen wird und die Frühzeit der
Lutfahrt-Geschichte verkörpert, ist dann
am Samstag von 11 bis 12 Uhr auf einer ein-
maligen Jubiläums-Airshow in der Lut zu
sehen. Anschließend werden erstmals Elek-
trolugzeuge im Rahmen einer Airshow zu
bestaunen sein.
Wenn Zeit und Geld absolut keine Rolle
spielten: Welche Attraktionen würden Sie
sich für die AERO einmal wünschen?
Ich würde mich unheimlich darauf freuen,
als rüstiger Rentner anlässlich der 50. AERO
Friedrichshafen zwei Highlights der Zeppe-
linstadt Friedrichshafen bei einer Airshow
präsentiert zu bekommen: den Nachbau
des Zeppelin LZ 129 Hindenburg und den
der Dornier Do X. Gut – dieser Wunsch ist
nicht unbedingt realistisch, aber die Frage
FOTO: FELIX KÄSTLE/MESSE FRIEDRICHHAFEN haben ja Sie gestellt.
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