Torries

(Marcin) #1

gnetcheck hat sich ein Halteseil bewährt,
das hinter der Maschine um einen Baum
oder Plock geschlungen wird und vom
Cockpit aus gelöst werden kann. Aufgehäuf-
ter Schnee vor den Ski funktioniert eben-
falls als Parkbremse. Der Widerstand muss
gerade so groß sein, dass sich das Flugzeug
beim Magnetcheck nicht bewegt, aber so
so gering, dass man mit er-
höhter Motorleistung über
den Schneehaufen rutscht.
Das Manöver ist allerdings
gewagt: Die Begrenzungs-
seile der Ski und die Seil-
anschlusspunkte können
dabei überlastet werden!
Besteht dieser Verdacht,
sind die Seile vor dem
nächsten Start zu checken.
Schnee kann sehr un-
terschiedlich beschafen
sein – man sollte sich vor-
sichtig an die jeweiligen
Verhältnisse herantasten.
Kurven erfordern große Radien, linksrum
geht es mit Rechtsläufer-Antrieben besser
als in die Gegenrichtung. Die Wirkung des
Seitenruders lässt sich mit dem Propel-
lerstrahl erhöhen. Auf abschüssigem Un-
tergrund können Ski auch quer rutschen.
Gleiches gilt für Seitenwind. Je nach Stärke


ist es durch die verminderte Richtungssta-
bilität dann schwierig bis unmöglich, sich
geradeaus zu bewegen. Die beherrschbare
Seitenwindkomponente hängt vom Schnee
ab. Und immer dran denken: Es gibt keine
Bremsen! Der Flieger kann wie ein Schlitten
rutschen und ein gefrorenes Hindernis das
Fahrwerk beschädigen. Erdhäufen von Bo-
denbewohnern sind mit-
unter steinhart. Gefrorene
Spuren im Schnee bilden
Rinnen, in die der Ski ein-
spurt, was die ganze Fuhre
aus der Richtung werfen
kann. Wer keine Pisten-
markierungen sieht, darf
sich nicht darauf verlassen,
dass sie fehlen – vielleicht
sind sie verborgen.
Schnee, der morgens
noch pulvrig ist, verwan-
delt sich bei Erwärmung in
schweren, klebrigen Brei.
Im Extremfall bremst er
so sehr, dass Starten unmöglich wird. Die
Startstrecke kann fünfmal so lang sein wie
mit Rädern auf einer Hartbelagpiste, sie
kann aber auch erheblich kürzer sein. Eine
Berechnung der Start- und Landestrecken
ist schwierig. Um verlässliche Einschätzun-
gen vornehmen zu können, führt kein Weg

daran vorbei, mit einem Skiluglehrer un-
ter vielfältigen Bedingungen Erfahrungen
zu sammeln.
Vor dem Start sollte man die Piste abge-
hen oder mit dem Flugzeug langsam abtas-
ten – lieber dann auf ein Hindernis stoßen
als später mit hoher Fahrt. Der Start (ohne
Seitenwind) eines Taildraggers ist auf Ski
einfacher als auf Rädern, da die Maschine
nicht auszubrechen versucht. Im Ski-Mo-
dus sind alle üblichen Geschwindigkeiten
und Manöver liegbar, für den Rad-Modus
gelten die Empfehlungen des Herstellers
der verstellbaren Ski.

Vorsicht in der »Auslaufzone«!
Bei difusem Licht ist es aus der Lut bis-
weilen unmöglich, den Bodenabstand ein-
zuschätzen – was die Landung erschwert.
Kontrastreiches Licht hilt, Unebenheiten
zu erkennen. Sind die Schneeverhältnisse
vor der Landung unsicher, kurz aufsetzen
und durchstarten. So lernt man die Brems-
wirkung des Schnees kennen. Bei difusem
Licht mit Klappenstufe eins, Schleppgas
und 200 Fuß pro Minute gleichmäßig sin-
ken bis zum Bodenkontakt. Dann wird die
Leistung weiter reduziert. Vorsicht in der
»Auslaufzone«: Es gibt keine Bremsen, die
Landestrecke kann sich erheblich verlän-
gern! Bei besonders guten Bedingungen,

Mit Schwung: Nach der Landung hangaufwärts wird mit
Motorleistung gekurvt. Quer zum Hang kommt das Flugzeug
zum Stehen. So kann es weder vor noch zurück rutschen


Start-


und Lande-


strecke


hängen


wesent-


lich vom


Schnee ab

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