(^26) TEST |
sofort als Zubehör. Das Rohrgestell besteht
aus Alurohr und ABS-Stangenmaterial.
Ebenfalls aus dünnwandigem Alurohr habe
ich die Rohrstruktur im einsehbaren Bereich
des Cockpits imitiert. Die Hauptinstrumente
haben wir von http://www.aerocockpit.com bezo-
gen, der Rest entstand unter anderem nach
der oben beschriebenen Methode. Als wah-
re Fundgrube entpuppte sich ein Laden für
Bastelartikel – dort fand ich z.B. kleine Holz-
kugeln für Handgriffe und längliche Perlen
für Kippschalter.
Für die Zlin-typischen Tankanzeigen auf
den Flächen liegen GFK-Rahmen und Skalen-
aufkleber bei, die gewölbten Scheiben habe
ich tiefgezogen. Sie sollten in den nächsten
Bausätzen dabei sein oder können von mir
bezogen werden.
Für das Staurohr in der linken Fläche habe
ich ein 7-mm-Alurohr verwendet. Zur Befes-
tigung wurde ein 6-mm-Goldstecker in ein
8-mm-Messingrohr gelötet, das Ganze in die
Nasenleiste geharzt. So kann das Staurohr
zum Transport einfach abgezogen werden.
Die Spitze ist aus Alu-Rundmaterial gedreht.
Eine Abdeckung aus 0,3-mm-Alublech mit
Nieten sorgt für das vorbildgetreue Aussehen.
RC-Komplettierung
Ein Multiplex-Empfänger RX-16-DR pro M-
Link und eine PowerBox BaseLog sowie das
Fahrwerksventil von Jet-Tronics passen locker
auf das Sperrholzbrett unter dem Cockpit
und werden vom Piloten komplett verdeckt.
Die LEDs der PowerBox und des Zündschal-
ters von Engel sitzen zusammen mit einem
kleinen Festo-Manometer auf einem Paneel
an der Rumpfseitenwand und sind auch bei
geschlossener Haube gut einzusehen.
Die Smoke-Pumpe von PowerBox Systems
hat ihren Platz weit vorne am Motorspant. Für
alle Funktionen habe ich einheitlich Servos
vom Typ Hitec HS-7985 MG eingesetzt, nur
das Seitenruder wird von dem Spezialservo
Hitec HS-7956 SHR angesteuert. Die nötige
Energie stammt aus zwei LiFe-Akkus mit je
3.800 mAh von Engel. Für die Zündspannung
sorgt ein 2.600er LiPo.
Das Finish
Nach den bisherigen guten Erfahrungen mit
JR-Foliendesign wurde mit Jörg Redl ein An-
lieferungstermin vereinbart. Er bot an, auch
gleich die Lackierung zu übernehmen und
das aufwendige Folienfinish aufzubringen.
Dann folgte „Warten aufs Christkind“ – nur
ohne fixen Bescherungstermin! Acht Wochen
später kam die frohe Botschaft: ein Modell-
flugkollege würde die Zlin bis zur nächsten
Autobahnraststätte mitnehmen – prima! Nach
der Begeisterung über das tolle Finish folgte
bald die Ernüchterung – das Modell war sehr
fett geraten und brauchte 1,5 kg Trimmblei
in der Schnauze! Das macht unterm Strich
20,6 kg Trockengewicht. Da kommt man schon
ins Grübeln. Doch die falsche Motorenwahl?
Zu viel Lack drauf? Zu viele Scale-Spielereien?
Wo hätte ich im Heck Gewicht sparen können?
Nirgends! Also Augen zu (beim Anblick des
Bleimantels um den Motordom) und weiter!
Mit gemischten Gefühlen geht es schließlich
zum ersten Roll-out auf den Flugplatz.
Beim Einlaufen des 3W-85 fällt auf, dass er
sehr weich läuft – er schüttelt nicht mehr als
einer meiner Boxer. Einen 28×10-Holzprop
dreht er mit 5.400 1/min. Sicher wird er noch
etwas zulegen. Mit einem Lastenheft für diver-
se kleine Änderungen geht es erst mal wieder
nach Hause. Zu erwähnen ist, dass die Räder
beim Einfahren sehr wenig Platz zur Wurzel-
rippe haben – beim Einbau des Fahrwerks
unbedingt Flächen anstecken, sonst könnte
es klemmen.
Nach abgearbeiteter Checkliste geht es
bei Traumwetter wieder auf den Platz. „Rein
zufällig“ war natürlich die halbe MSC-Crew
anwesend. Da ich der bessere Fotograf bin
(faule Ausrede), sollte unter diesen Umstän-
den mein Sohn Georg der Einflieger sein. Ge-
spannte Stille bei allen Anwesenden, als Georg
Gas gibt. Ob er jetzt weiche Knie hat, kann ich
nicht erkennen, aber ich habe schon ein flaues
Gefühl in der Magengrube. Aber machen wir’s
kurz: Während des zehnminütigen Erstfluges
zeigt sich die 526 von ihrer besten Seite und
Georg hat sichtlich Spaß, sie durch alle klassi-
schen Figuren zu dirigieren. Man glaubt fast,
das Original fliegen zu sehen und zu hören.
Das Flugbild, die Flugdynamik und der sonore
Motorenklang – gemessene 73,6 dbA auf 25 m
mit dem oben erwähnten Dämpfer – passen
einfach! Die Flugeigenschaften sind frei von
Zlin 526 AFS von Engel Modellbau & Technik
Tücken und gutmütig. Nach insgesamt drei
Flügen an diesem Nachmittag lässt sich schon
folgendes Resümee ziehen: die in der Anleitung
angegebenen Ruderausschläge sind o.k. Die
empfohlene Akro-Flugphase ist für mein Emp-
finden überflüssig, aber das ist Geschmacksa-
che! Die Butterfly-Stellung von Klappen und
Querruder dagegen braucht man, denn die
Zlin hat einen sehr flachen Gleitwinkel. Da wird
sonst der Platz sehr kurz! Der 3W-85 reicht auch
bei 21 kg Fluggewicht absolut zum vorbildge-
treuen Kunstflug, es sei denn, man möchte sie
für 3D-Kunstflug missbrauchen.
Meine Zweifel bezüglich der Motorisierung
haben sich also zerstreut. Die Entscheidung
für einen Reihenmotor ist eine Frage des bau-
lichen und finanziellen Aufwandes, den man
bereit ist, zu investieren. Oder etwas überspitzt
ausgedrückt: Das Trimmblei kostet nix und
muss auch nicht aufwendig gekühlt werden.
Ist die Z-526
empfehlenswert?
Da der Hersteller die eingangs erwähnten
kleinen Mängel abgestellt hat, kann ich die-
se Frage ohne Einschränkung mit einem Ja
beantworten. Voll-GFK heißt hier aber nicht
Anlage und Motor rein und nächste Woche
fliegen, es gibt noch genug zu tun und der
Scale-Ausbau ist bei diesem Modell eigentlich
Pflicht! In jedem Fall sind meine beiden Mit-
streiter wieder hoch motiviert und so kommt
unsere Zlin-Staffel trotz Nachwuchs und Haus-
bau vielleicht doch noch in die Gänge und ich
freue mich auf das nächste Flugwochenende.
P.S.: Habe mir aus dem Zubehörprogramm
von Engel Modellbau & Technik noch ein paar
Schutztaschen von Revoc für Flächen, Höhen-
leitwerk und Seitenruder sowie einen kleinen
Kompressor fürs Fahrwerk gegönnt. Kann ich
beides nur empfehlen!
wang
(Wang)
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