Dogs Avenue — Nr.6 2017

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möchte, geraten beide hier sehr schnell in
einen Teufelskreis. Der Hund intensiviert
seine Bemühungen um Frauchen ́s Auf-
merksamkeit und versucht, sie – auf seine
Art – zu beschwichtigen und von seiner
Zuneigung zu überzeugen, worauf sie al-
lerdings erst recht immer abweisender und
genervter reagiert.

Warum benimmt er sich so?

Wissenschaftlich belegt ist, dass immer meh-
rere Faktoren für die Entstehung der Hyper-
aktivitätsstörung verantwortlich sind.
Hierzu gehören:

Eine genetische Veranlagung (Disposition)

die dafür verantwortlich ist, dass die neuron-

ale Verarbeitung von Reizen, besonders derer

die in Zusammenhang mit Gefühlen, Mo-

tivationen oder Bewegungsabläufen stehen,

sowie der Glucosestoffwechsel im Gehirn,

nicht optimal ablaufen kann.

In Folge einer striatofrontalen Dysfunktion

im Gehirn, kommt es zu einer Unterversor-

gung mit dem Glücks- und Belohnungsbo-

tenstoff „Dopamin“. Der Hund muss diesen

Wert also ständig durch dopaminausschüt-

tende Aktivitäten – wie z. B. selbstbelohnen-

des Spiel- oder Jagdverhalten bzw. schnelles

Rennen – konstant halten.

Ist die Mutterhündin während der Trächtig-

keit sehr großem Stress ausgesetzt, wie es z.

B. bei ehemaligen Straßenhunden aus dem

Ausland oder aus Tötungsstationen bzw.

auch aus unseriösen Vermehrerzuchten vor-

kommt, so überträgt sich dieser auf die unge-

borenen Welpen und diese bleiben ihr Leben

lang anfällig für Stress und stressbedingte

Störungen, wie ADHS.

Liegt eine Disposition für die Störung vor,

kann diese durch die Aufzucht- und Hal-

tungsbedingungen des Hundes positiv, so-

wie negativ beeinflusst werden. Hier spielen

Faktoren wie eine ständige Reizüberflutung

und Überforderung, große Unruhe oder auch

ein übertrieben besorgtes Eingehen auf jeden

noch so kleinen Wunsch des Hundes eine

Was muss der Hund

lernen?

• Impulskontrolle und Frustrations-
  toleranz – oder sich auch einmal zu
  beherrschen und zu warten


• Ruhe und ein respektvolles Ver-
  halten gegenüber Menschen und
  Artgenossen


• Konzentration und die Unter-
  scheidung von wichtigen und un-
  wichtigen Außenreizen