Our Cats

(avery) #1

Our Cats 49


DIE RICHTIGEN


KRATZMÖGLICH-


KEITEN


Meine 3-jährige Katze Lady hat einen ganz tollen Kratzbaum den benutzt sie
aber nur als Ausguck. Zum Kratzen nimmt sie zu meinem Leidwesen immer
das Sofa und den Sessel und im Flur kratzt sie gerne an der Wand neben der
Eingangstür. Die Tapete hängt in Fetzen runter und auch die Möbel sehen
schlimm aus. Ich habe schon alles versucht vom lauten „Nein“ bis zur Wasser-
pistole aber sie hört einfach nicht damit auf. Ich bin langsam verzweifelt!

DIE ANTWORT GIBT MICHAELA ASMUSS


Kratzen und die Krallen wetzen liegt in der Natur der Katze.
Draußen benutzt sie dafür Rinde Borke oder ähnliches. In der
Wohnung bieten wir ihr dafür Ersatzmaterial wie Sisal Pappe
oder Kork an. Um den besten Platz für den Kratzbaum zu
finden muss man wissen warum die Katze eigentlich kratzt.
Zum einen natürlich um ihre Krallen zu pflegen. An Kratz-
stellen findet man oft alte Krallenhüllen. Zudem dient das
Kratzverhalten der Reviermarkierung. Dabei setzt die Katze
durch die Kratzspuren visuelle Marker je höher und weiter
oben desto besser. Dann denken Artgenossen nämlich dass
hier ein wirklich großes Tier lebt. Zum anderen werden beim
Kratzen durch Drüsen an den Pfoten Pheromone also Duft-
stoffe freigesetzt die vorbeikommenden Katzen mitteilen
wer hier wohnt und einen Anspruch auf dieses Gebiet erhebt.
Kratzmarkieren findet eher im Heim erster Ordnung statt
Harnmarkieren eher an den äußeren Grenzen des Reviers.
Die Wohnung ist für die Katze ihr Heim erster Ordnung. Hier
findet sie Futter Wasser Ruhe und Sicherheit. Daher wird sie
dieses auch mit Kratzmarkieren kennzeichnen um Eindring-
linge fernzuhalten. Dabei wird sie ihre Spuren an strategisch
günstigen Stellen hinterlassen: Unter oder neben Fenstern an
und neben Durchgängen wie Eingangs- oder Zimmertüren.
Dort wo sie sich am meisten aufhält wird sie auch verstärkt

kratzen. Schläft sie gerne auf dem Sofa wird sie hier ihre
Markierungen hinterlassen damit ihr niemand diesen Ort
streitig macht. Zudem möchten Katzen sich nach dem Ruhen
ausgiebig strecken. Am einfachsten kann man das Problem
beheben indem man adäquate Kratzmöglichkeiten an den
richtigen Plätzen anbietet. Das heißt Kratzstämme oder -ton-
nen neben der Tür und dem Sofa. An den Wänden sind Kratz-
bretter zum Aufhängen eine Alternative. Die meisten Katzen
werden das Angebot gerne annehmen. Wenn nicht kann
man die neuen Kratzmöglichkeiten zum Beispiel mit etwas
Katzenminzespray (Catnip) interessant machen. Loben Sie
Ihre Katze jedes Mal wenn sie dort kratzt. Will die Katze den
Kratzbaum partout nicht nutzen sollten Sie einen anderen
Standort oder auch anderes Material ausprobieren. Die meis-
ten Katzen akzeptieren die Sisalstämme der handelsüblichen
Kratzbäume. Einigen ist es aber vielleicht zu weich oder zu
hart. Beobachten Sie an welchen Materialien Ihre Katze am
liebsten kratzt und versuchen Sie ihr ähnliches anzubieten
gerne auch mal Echtholz. Wenn Sie Ihre Katze immer nur am
Teppich kratzen sehen kann es sein dass sie lieber horizon-
tal anstatt vertikal markiert. Hier sind Fußabtreter Teppiche
und Läufer aus Sisal oder Bast sowie Pappmöbel eine echte
Alternative. Letztere kann man auch so richtig schön zerfet-
zen. Achten Sie zudem immer darauf dass Kratzbäume und
-stämme einen sicheren Stand haben und groß genug sind
Fotos: Fotolia.com – hit1912 Alexandra King Nataliia Pyzhova damit sich die Katze komplett aufrichten kann.

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