Garten Flora Mai 2017

(sharon) #1

Anzeige_GPC_DOG_GartenFlora_73x297mm_4c.indd 1 02.03.2017 13:09:06


Fotos: Mauritius, privat

Juckreiz und tränende Augen: Allergien und Heuschnupfen


gibt es auch bei Hunden. Dr. Edda Hoffmann ist Tierärztin


mit Schwerpunkt Dermatologie. Jordis Götz sprach mit ihr.


Lebensart
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Dr. Edda Hoffmann behandelt
Hunde mit Allergien. Sie ist
Geschäftsführerin der Deutschen
Gesellschaft für Tierdermatologie
(DGVD) und arbeitet seit neun
Jahren als Tierärztin in einer
Gemeinschaftspraxis in Erkrath
bei Düsseldorf.

Wie äußern sich Allergien und
Heuschnupfen beim Hund? Niesen
und tränende Augen, wie beim
Menschen?
Ja, oft ähnlich wie beim Menschen: gerötete
Bindehäute, tränende Augen, vor allem
aber Juckreiz und immer wieder Infektionen
der Ohren. Oft findet man für den Juckreiz
erst mal keinen Grund. Von Heuschnupfen
sprechen wir bei Hunden eher nicht,
sondern wir teilen in drei Bereiche: Floh-
speichelallergie, Futtermittelallergie und
Umweltallergie, auch Atopie genannt. Dazu
gehört auch die Allergie gegen Pollen und
Gräser, der „Heuschnupfen“.

Haben Allergien eigentlich
zugenommen?
Ich sage Ja. Die Umwelt hat sich verändert,
Allergien nehmen wie beim Menschen zu.
Auch ist es so, dass das Bewusstsein für
diese Erkrankung zugenommen hat, mehr
Menschen zum Tierarzt gehen und die Dia-
gnostik der Tierärzte besser geworden ist.

Gibt es Pf lanzen im Garten und
auf Wiesen, auf die Hunde besonders
allergisch reagieren?
Das denke ich nicht. Viele Hunde reagieren
allergisch auf Hausstaubmilben. Wenn
Gräser infrage kommen, dann meist Wiesen-
lieschgras oder auch Englisches Raygras
(Lolium perenne), das wegen seiner Tritt-
festigkeit gern in Sportrasenmischungen

verwendet wird. Aber auch Pollen von Birke
und Hasel können Allergien auslösen. Das
findet man durch einen Allergietest heraus.
Wenn der Allergieverdacht besteht, sollte
man einen Tierdermatologen aufsuchen.

Wie lässt sich ein Heuschnupfen
von Milben oder Hautkrankheiten
unterscheiden?
Wenn ein Tier mit Juckreiz in die Praxis
kommt und ich eine Allergie vermute,
schaue ich zunächst, ob der Juckreiz von
Parasiten wie Flöhen oder Milben kommt.
Wenn nicht, wird geprüft, ob es sich um eine
Hautinfektion mit Bakterien oder Pilzen
handelt. Die ist bei Allergikern recht häufig.
Ist der Juckreiz das ganze Jahr über vor-
handen, kann es eine Überempfindlichkeit
gegen Bestandteile des Futters oder gegen
Hausstaubmilben sein. Verschwinden die
Symptome im Winter, dann kommt eher
eine Allergie gegen Pollen und Gräser
in Betracht.

Kann man Heuschnupfen
behandeln?
Das ist individuell verschieden, da es eine
chronische und nicht heilbare Erkrankung
ist. Bei einer Futtermittelallergie reicht es,
über ein Ausschlussverfahren das richtige
Futter zu finden. Bei einer Umweltallergie
gibt es zwei Optionen: Allergietest und
Desensibilisierung oder Medikamente
gegen die Allergie.

Ve r f l i x t e


Pollen und


Gräser

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