Handelsblatt - 01.11.2019

(Brent) #1
Dax
12 903,
-0,05 %

E-Stoxx 50
3 615,
-0,14 %
Dow Jones
27 026,
-0,59 %

S&P 500
3 032,
-0,46 %
Gold
1 509,03 $
+0,89 %

Euro/Dollar
1,1153 $
+0,02 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·Der Bau der neuen Gaspipeline Nord Stream 2 genehmigt:^
von Russland nach Deutschland
geht in die Schlussphase. Auch
Dänemark hat keine Einwände
mehr. Für Russland ist das eine
gute Nachricht. In der Ukraine
fürchtet man, nun die Bedin-
gungen für den Gastransit dik-
tiert zu bekommen. Seiten 8, 14

·Nach der Entscheidung, dass Hoffnungsträgerin Giffey:
die Familienministerin ihren
Doktortitel behalten darf, könn-
te Franziska Giffey noch ins
Rennen um den SPD-Vorsitz
einsteigen – so zumindest die
Hoffnung einiger Genossen. Das
allein dürfte aber nicht reichen.
Seiten 11, 14

·ser verkaufen: Malteser wollen Krankenhäu-Die gemeinnützi-
ge Hilfsorganisation Malteser
sucht neue Eigentümer für
sechs ihrer acht Akutkliniken
und will sich künftig stärker auf
den Pflegebereich konzentrie-
ren. „Wir haben die Entschei-
dung schweren Herzens getrof-
fen“, betont der Generalbevoll-
mächtigte des Betreibers, Karl
Prinz zu Löwenstein, gegenüber
dem Handelsblatt. Seite 20

·schwierigem Weg: Modeplattform Zalando auf Zwar sind
die Zahlen des dritten Quartals
von Zalando ermutigend. Der
Bruttoumsatz aller über die Ber-
liner Plattform verkauften Schu-
he, T-Shirts, Accessoires
und Beautyprodukte
stieg gegenüber dem
Vorjahr um 24,6 Pro-
zent auf 1,9 Milliar-
den Euro. Die neuer-
dings geplante Wen-
de zu einem
nachhaltigen grünen Un-
ternehmen ist aber riskant – und
wird von der Börse bislang nicht
goutiert. Seite 22

·Auf dem „Geldpolitik Forum“ Massive Kritik an der EZB:^
des Verbands deutscher Fi-
nanzanalysten wird deutlich,
wie sehr die Politik der EZB in-
zwischen die akademische
Zunft polarisiert. Die Diskussion
artet zeitweise derart aus, dass
der Hausherr eingreifen muss.
Ein Zeichen, wie schwer es für
die neue EZB-Chefin Christine
Lagarde werden wird. Seite 26

lionen Neueinsteigern einen Job bieten. Deutsche
Unternehmen sind Milliardenwetten darauf einge-
gangen, dass Modi die Fortschreibung des Wachs-
tums gelingt: Der Chemiekonzern BASF plant ge-
meinsam mit Partnern einen neuen Produktions-
standort, der Investitionen über vier Milliarden
Dollar umfasst. Volkswagen steckt eine Milliarde
Euro in die Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle für
den indischen Markt, von denen das erste 2020 prä-
sentiert werden soll.
Bei ihrem Treffen mit Modi im Rahmen der
deutsch-indischen Regierungskonsultationen will
Merkel auch über Kooperationen mit Blick auf Smart
Citys, erneuerbare Energien und neue Formen der
Mobilität sprechen. Vor der Reise betonte die Kanz-
lerin noch ihr optimistisches Bild von dem asiati-
schen Land: Indiens „große Entwicklungsdynamik“
begeistere sie. Mathias Peer

Die Kanzlerin will in Indien für deutsche Produkte und Technik werben. Doch ein
Abschwung in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft erschwert das Vorhaben.

Der schwächelnde Riese


Hochhausbau-
stelle in Mumbai:
Eintrübung
der Konjunktur.

Polaris/laif



Schwerpunkt Seiten 6, 7



dpa


K


anzlerin Angela Merkel trifft bei ihrer Rei-
se nach Indien auf eine geschwächte
Volkswirtschaft. Sie wolle von dem Land
mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern
lernen und „unsere technologischen
Entwicklungen in Indien platzieren“, kündigte die CDU-
Politikerin an, bevor sie in Begleitung einer Unterneh-
merdelegation nach Neu-Delhi abflog. Doch eine ab-
rupte Konjunkturabkühlung in Asiens drittgrößter
Volkswirtschaft vergrößert die Zweifel, ob der Subkon-
tinent die Hoffnungen auf einen neuen großen Absatz-
markt erfüllen kann.
Noch im vergangenen Jahr konnte die Regierung
von Premierminister Narendra Modi Wachstums -
raten von bis zu acht Prozent vorweisen. Seither
sind die Zuwächse auf fünf Prozent gesunken – aus
Sicht von Ökonomen ist das viel zu wenig, denn In-
dien will seine niedrigen Pro-Kopf-Einkommen stei-
gern, und der Arbeitsmarkt soll jedes Jahr zwölf Mil-

Peugeot und Fiat greifen an


Die beiden Autohersteller fusionieren zur weltweiten Nummer vier der Branche.


Die Autobauer Peugeot Citroën (PSA) und
Fiat Chrysler (FCA) haben sich auf einen
Fusionspakt verständigt. Die bisherigen
Aktionäre der beiden Unternehmen sollen
je die Hälfte der Anteile der neuen Gruppe
erhalten. Tatsächlich aber würde das fusio-
nierte Unternehmen klar von den Franzo-
sen geführt: PSA-Chef Carlos Tavares soll
für mindestens fünf Jahre CEO werden, die
französische Seite kann außerdem sechs
von elf Mitgliedern des Verwaltungsrats er-

nennen. Das Kontrollgremium soll von Fi-
at-Erbe John Elkann angeführt werden.
„Wenn wir eine Gruppe werden, können
wir Synergien in Höhe von 3,7 Milliarden
Euro heben“, sagte FCA-Chef Mike Manley
bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Er
versicherte, das werde nicht mit der
Schließung von Standorten verbunden
sein. Dasselbe sagte PSA bei einem Treffen
am Donnerstagmorgen den hauseigenen
Gewerkschaften zu. Die wollen sich wie

auch die IG Metall mit Kritik noch zurück-
halten. In Deutschland kommt allerdings
die Sorge auf, dass Konzerntochter Opel
angesichts der hohen Lohnkosten an den
deutschen Standorten zu den Verlierern
der Fusion zählen könnte. „Die Zukunftsfä-
higkeit von Opel muss gesichert sein“, for-
derte der hessische Ministerpräsident Vol-
ker Bouffier (CDU).
T. Hanke, F. Hubik, K. Kort
> Berichte Seiten 16, 17

4


MILLIARDEN
Dollar will BASF mit
Partnern in einen neuen
Produktionsstandort in
Indien investieren.
Quelle: Unternehmen

Service statt iPhone
Apple setzt auf neue
Gewinnbringer. S. 18

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DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


Investoren statt Öl
Saudi-Arabien will weg vom
schwarzen Gold. S. 12

Serie statt Film
Regisseur Werner Herzog spricht über sein
neues Werk „Fordlandia“. S. 58

WOCHENENDE 1./2./3. NOVEMBER 2019

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