Handelsblatt - 08.11.2019

(Barré) #1
Es ist ein ungewöhnliches Konzept, das sich der Tech-
nologie- und Pharmakonzern da auf seinen Darmstäd-
ter Campus geholt hat: ein Food Court, angeordnet auf
drei Ebenen mit externen Partnern. Unten haben sich
Bäcker, Metzger, Smoothie-Shop und Getränkeladen
eingemietet – ideal für Snacks zwischendurch oder
den Wocheneinkauf. Ein Stockwerk höher betreibt
Merck die Stationen selbst: Salatbar, „Platz für Traditi-
on“ und die „Leibgerichte“. Ganz oben sitzen ein Ita-
liener, ein Thai und ein überwiegend vegetarisches
Restaurant.
„UP Central“ heißt die 20 1 8 eröffnete Kantine, das
„UP“ steht für „Unser Platz“. Und das wortwörtlich:

Essen nach Maß


Beim Technologiekonzern Merck entschieden die Mitarbeiter über
ihre Kantine – und können zudem bei Bäcker und Metzger shoppen.

Bei der Partnerauswahl wurden die Mitarbeiter be-
fragt. Welcher lokale Bäcker ist der beste, welcher Ita-
liener? Die Favoriten wurden eingeladen und mussten
probekochen – die Mitarbeiter bewerteten das Ergeb-
nis. Das Konzept ist voll aufgegangen. „Wir haben ge-
genüber dem Vorjahr 40 Prozent mehr Gäste“, sagt
Küchenchef Oliver Held, der bereits vor 29 Jahren sei-
ne Kochausbildung bei Merck machte. Im Schnitt ver-
kaufen sie hier 2 500 Essen am Tag.
Trotz der Raumgröße speist es sich gemütlich, in-
nen überwiegen weißes Holz und grüne Sitzpolster,
draußen sieht man Fabrikrohre, Verwaltungstrakte
und den alten Pützerturm, Mercks Wahrzeichen. Man
sitzt hier im Herzen des Unternehmens. 11 000 Mitar-
beiter sind am Standort, ein Haus weiter werden die
Flüssigkristalle für Handydisplays produziert.
Und die Gerichte lassen sich beliebig kombinieren.
Wir entscheiden uns für deftig-deutsche Kost: weißen
Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln. Die Stangen
schmecken vorzüglich, genau wie der Salat vom Italie-
ner. Der fluffige Abschluss: Waldbeeren-Tiramisu. Die
Stationen sprechen sich ab, erklärt Held. Jeden Tag
gibt es mindestens einmal Fisch, dazu mehrere vege-
tarische Optionen. Die Currywurst hätten sie schon
mal aus dem Programm genommen, so der 49-Jährige.
„Aber die Mitarbeiter wollten sie zurück.“ n
Christian Wermke Fotos: Markus Hintzen für Handelsblatt Ma

Vorspeise: Gemischter azing
italienischer Salat
Hauptgang:Spargel mit
Schweineschnitzel
Dessert:Waldbeeren-
Tiramisu
Essen:HHH
Ambiente:HHH
Service:HHH

DAS MENÜ


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DAS MENÜ


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KANTINENKRITIK Merck

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