Der zehnmalige Meister kommt an den
Ammersee. DieBerlin Recycling Volleys
gastieren am Samstag (19 Uhr) bei den
WWK Volleys Herrsching. Im Duell der recht
ungleichen Vereine gibt es eine Gemeinsam-
keit: ihre amerikanischen Diagonalspieler.
Herrsching vs. Berlin
von sebastian winter
I
van Mikic hat gerade ein Problem.
Es ist ein ziemlich großes Problem,
jedenfalls in einer hierzulande ver-
hältnismäßig kleinen Sportart wie
Wasserball. Denn Mikic, der Spieler-
trainer des Zweitligisten SG Stadtwerke
München, hat keinen Torwart. Nun ja, er
hat eigentlich zwei, Philip Siebenaar und
David Dalic heißen sie. Aber erstens hat
sich Dalic kürzlich bei einem Trainings-
spiel an den Adduktoren verletzt, und zwei-
tens hat Mikic kein so gutes Gefühl, sie an
diesem Wochenende zum Liga-Saisonauf-
takt ins kalte Wasser zu werfen. Denn Sie-
benaar und Dalic sind beide erst 15.
Wer weiß, wie hart es beim Wasserball
mitunter zugeht, auf und unter dem Was-
ser, der kann sich ungefähr vorstellen, was
die beiden erwartet. Am Samstag
(18.30 Uhr) misst München sich in der ers-
ten Runde des Süddeutschen Wasserball-
pokals auswärts mit Ligakonkurrent
WSV Ludwigshafen, am Sonntag (12 Uhr)
empfängt die SG im ersten Zweitligaspiel
den VfB Friedberg. Schwere Gegner sind
das, auch deshalb holt Mikic Viktor Sipos,
den lang jährigen Keeper der SG, vermut-
lich wieder zurück, wenn auch nur fürs
kommende Wochenende.
Sipos ist eigentlich zurückgetreten, um
seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroni-
ker voranzutreiben; später möchte er den
Meister machen. „Meine größte Sorge ist
im Moment die Torhüterposition“, sagt Mi-
kic: „Das ist ein Cut, weil wir mit den jun-
gen Keepern auch taktisch ganz anders
spielen müssen, wir dürfen nicht so viele
Schüsse von außen zulassen.“ Hinzu
kommt, dass Siebenaar und Dalic eine
Vierfachbelastung haben, in der U16, U18,
in der zweiten Mannschaft und nun im
Bundesliga-Team.
Schwierige Voraussetzungen sind das
für Münchens Wasserballer, deren Ziel es
ist, unter die Top drei der Liga zu kommen.
Das ist die recht bescheidene offizielle Les-
art, intern wird längst am Erstliga-Auf-
stieg gebastelt. Die Entwicklung spricht
auch dafür, denn die Münchner, die über
einen hervorragenden Nachwuchs verfü-
gen (was sie vor allem den Trainern San-
dor Szeleczkei und Geza Berekmery ver-
danken), wurden 2016 Dritter, 2017, 2018
und 2019 jeweils Zweiter. Nur der Zweitli-
gameister steigt allerdings auf, und das
auch nur dann, wenn er die folgenden Play-
offs gegen die Meister der drei anderen
Zweitligastaffeln und den Erstliga-Vorletz-
ten erfolgreich bestreitet. Coach Mikic ist
jedenfalls betont defensiv: „Komischer-
weise sieht uns jeder schon als Meister
und Aufstiegsaspiranten, aber ich trete
auf die Bremse. Auch weil der Torwart die
halbe Miete ist. Das Haus rocken und auf-
steigen, damit halte ich mich zurück.“
Das Umfeld ist bereit für den Schritt ins
Oberhaus, SG-Vorstand Andreas Füchsl,
selbst Wasserballer, hat längst grünes
Licht gegeben. Und der Schlüssel dafür ist
auch wieder verfügbar, in einer Woche
auch hochoffiziell. Am kommenden Frei-
tag öffnet die Olympiaschwimmhalle die
Pforten wieder nach ihrer jahrelangen Sa-
nierung – die wichtigste Spiel- und Trai-
ningsstätte nicht nur für die Wasserballer,
sondern auch für die anderen Spitzen-
sportler der SG, wie Schwimmer, Syn-
chronschwimmerinnen, Wasserspringer.
In den vergangenen Jahren hatten die
Münchner Wasserballer ja nicht einmal
zweitligareife Bedingungen. Während der
Sanierung mussten sie sich für all ihre
Spiele und fast alle Trainings ins enge und
eigentlich auch zu flache Becken des An-
ton-Fingerle-Bades zurückziehen. Das
Bad im Untergeschoss in einem Giesinger
Hinterhof strahlt sehr spröden Charme
aus, aber sicher keinen Bundesliga-Glanz.
„Wir haben uns jetzt gute drei Jahre ein-
schränken müssen, letztes Jahr war das
schwerste. Weil wir nur in kleinen Becken
trainieren konnten, war auch taktisch ir-
gendwann Flaute“, sagt Mikic. Fünf der
acht Ligaheimspiele dieser Saison werden
von 2020 an im Olympiapark stattfinden,
eingeweiht haben die SG-Männer das Be-
cken schon. Am 19. Oktober verloren sie
das Zweitrundenspiel im deutschen Was-
serballpokal gegen Erstligist Düsseldorf
9:12. Schon dort haben sie gesehen, dass
sie mithalten können mit den Großen.
Mikic ist allerdings gespannt, wie er das
zweite Problem neben dem mit den Torhü-
tern in den Griff bekommt – den großen
Umbruch im Kader. In William Gorin, Hen-
ry Dietz und Marco Polunic hören neben Si-
pos drei weitere SG-Säulen auf, alle aus fa-
miliären Gründen. Dafür kehrt der Ägyp-
ter Ahmed Yasser nach München zurück,
der zuletzt praktischer Weise beim kom-
menden Gegner Ludwigshafen spielte, sei-
nen Cousin Omar Mohamed hat Yasser
gleich zur SG mitgebracht. Der Georgier
Ilia Butikashvili vom Ost-Zweitligisten
Magdeburg ist auch neu, außerdem ver-
stärken im Januar noch zwei Spanier und
ein Italiener den Kader. Und aus der eige-
nen Jugend zieht Mikic nicht nur die bei-
den Torhüter hoch, sondern auch Lucas
Hirte und Thomas Perschthaler, beide
Jahrgang 2004.
Apropos Jugend: Die U-18-Wasserbal-
ler der SG spielen künftig auch in der Olym-
piaschwimmhalle, und zwar in der Jugend-
bundesliga. Dort treffen sie auf den Nach-
wuchs von traditionsreichen Erstligisten
wie dem deutschen Meister Spandau Ber-
lin oder dem Zweiten White Sharks Hanno-
ver. Die Weißen Haie kommen schon am
- November (16 Uhr) in die Olympia-
schwimmhalle, einen Tag nach der feierli-
chen Eröffnung mit dem großen Bürger-
fest. Auch das ist ein starkes Signal, das
München an die Platzhirsche in der deut-
schen Wasserballlandschaft sendet.
Wieder im Olympiabad: Münchens Was-
serballer beimPokalspiel im Oktober ge-
gen Düsseldorf. FOTO: SGS MÜNCHEN / OH
Coach Mikic hat zwei Probleme:
den großenUmbruch im Kader
und die Torwart-Position
Der 25-Jährige aus
Utah ist schon in
Zahlen imposant:
100 Kilo Gewicht
verteilen sich auf
2,05 Meter Länge.
Das Ganze wuchtet
der Berliner auf die
enorme Abschlaghö-
he von 382 Zentime-
tern. Neben dem
Sport hat der US-Na-
tionalspieler eine
zweite Leidenschaft:
Er ist Fotograf.
Herrschings Jalen
Penrose(FOTOS: IMAGO)
ist nur drei Zentime-
ter kleiner, seine
Sprunghöhe ist mit
3,60 Meter aber
nicht gar so gewal-
tig. Wie er das kom-
pensieren könnte? In
seiner Playlist „Jalen
is heatin’ up“ gibt es
den Titel „Faceshot“.
Also entweder foto-
grafiert er auch –
oder er droht.JETH
Unterhaching– Bewegung in der Natur
und dazu noch wichtige Erkenntnisse aus
erster Hand – wohl dem, der zur Analyse
künftiger Gegner mit dem Fahrrad anrei-
sen kann. In einer Münchner Kreisklasse
wäre das sicherlich nichts Ungewöhnli-
ches, für einen Fußballtrainer wie Claus
Schromm, dessen Team in der bundeswei-
ten dritten Liga spielt, ist es aber kurios.
Doch der Spielplan dieser Saison will es
so, dass Schromms SpVgg Unterhaching
Woche für Woche stets auf jene Gegner
trifft, die am Spieltag zuvor mit den Ama-
teuren des FC Bayern das Vergnügen hat-
ten. Die Münchner betätigen sich damit
unfreiwillig als eine Art Vorkoster, was
den Hachingern manche aufwendige Spio-
nagetour oder Videoanalyse erspart.
„Das hat uns bisher schon geholfen“,
sagt Schromm. Der SpVgg-Trainer schaut
sich die Heimspiele der Münchner live im
Grünwalder Stadion an und kann dort die
Stärken und Schwächen der Kontrahen-
ten selbst in Augenschein nehmen. Prak-
tisch findet Schromm zudem, dass die Ro-
ten „eine ähnliche Spielanlage“ hätten
wie sein eigenes Team, da sähe man dann
gleich, wie der Gegner darauf reagiere.
Und dann gibt es noch einen dritten
Grund, warum die Hachinger so gerne die
abgelegten Gegner der FCB-Reserve über-
nehmen: Schon vier Mal in dieser Saison
hat ein Spieler gegen Bayern II einen Platz-
verweis kassiert und war dann jeweils ge-
gen Haching gesperrt. Aktuelles Beispiel
ist Thilo Leugers, der Kapitän und laut
Schromm ein „essentieller Spieler“ des SV
Meppen. Er war zuletzt beim Sieg der Ems-
länder gegen Bayern, einem kuriosen 5:3
nach 1:3-Rückstand, in der Nachspielzeit
mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wor-
den und fehlt deshalb nun an diesem
Samstag beim Hachinger Heimspiel ge-
gen Meppen (14 Uhr). „Eine Mannschaft,
die immer wieder Rückstände drehen
kann, das spricht für ihren Charakter“,
sagt Schromm über den Gast. Meppen sei
variabel, verändere immer wieder auch
während des Spiels den „Modus“ und pfle-
ge ein gefährliches Umschaltspiel.
Das Ziel der Hachinger, die seit acht
Drittligapartien ungeschlagen sind, ist klar
formuliert: Mit einem dreifachen Punktge-
winn will der Tabellenzweite am 15. Spiel-
tag „die 30 voll machen“, wie es Schromm
formuliert. „Der Tabellenplatz spielt keine
so entscheidende Rolle. Wenn der Punkte-
schnitt stimmt, ergibt sich die Tabellensi-
tuation automatisch.“ Einen Schnitt von
zwei Zählern pro Partie zu halten, sei „un-
heimlich schwer“, sagt er. „Das ist eine ho-
he Latte, aber sie ist unsere Orientierung.“
Spöttern, die für die Rückrunde den zu-
letzt hachingtypischen Leistungsein-
bruch prognostizieren, entgegnet der Fuß-
balllehrer trocken: „Wenn ich morgens
aufstehe, muss ich an 48 von 50 Tagen zu-
erst auf die Toilette, also praktisch im-
mer.“ Schwache Rückserien dagegen sei-
en zwar zuletzt zweimal passiert, „aber
vor drei Jahren haben wir es zum Beispiel
ordentlich gemacht“. Alleine schon, weil
der Kader nun deutlich breiter sei, könne
man zuversichtlich in die Zukunft schau-
en. Auch gegen Meppen müssten zwar wie-
der Ausfälle verkraftet werden, so fehlen
weiterhin die verletzten Luca Marseiler,
Markus Schwabl und Marc Endres, den-
noch werde man eine absolut konkurrenz-
fähige Mannschaft stellen. Und in Jim-Pa-
trick Müller (zuletzt gesperrt, dann krank)
kehrt auch noch einer aus dem erweiter-
ten Stamm in den Kader zurück.
Bleibt die Frage nach der vordersten An-
griffsreihe, in die zuletzt beim 3:0-Aus-
wärtssieg gegen Mannheim Stephan Hain
nach langer Verletzungspause zurück-
kehrte. „Er hat seinen Startelfeinsatz gut
verkraftet und im Training diese Woche ei-
nen weiteren Schritt nach vorne ge-
macht“, sagt Schromm. „Der Ball hat eini-
ge Male im Netz gezappelt.“ Womöglich
stürmt diesmal Dominik Stroh-Engel, 33,
neben dem 31 Jahre alten Hain. Sie seien
unterschiedliche Spielertypen, Hain lasse
sich auch mal ins Mittelfeld fallen, wäh-
rend Stroh-Engel ein klassischer Straf-
raumstürmer sei. „Es ist durchaus span-
nend, sie nebeneinander auflaufen zu las-
sen“, sagt der Trainer. stefan galler
Die halbe Miete: Münchens langjähriger Torwart Viktor Sipos wird an diesem Wochenende noch einmal aushelfen. Eigentlich hat er aufgehört. FOTO: CLAUS SCHUNK
München– Marlene Bojer und Daniela
Reinhardt stehen an diesem Wochenende
bei den deutschen Synchronschwimm-
Meisterschaften in Berlin besonders im
Fokus. Das Duett aus München will die ers-
te deutsche Olympiateilnahme in diesem
ansonsten eher nicht im Fokus stehenden
Sport seit 1992 schaffen. Entscheidend ist
der World-Series-Wettkampf Ende April
in Tokio, wo sich das Duett einen der
22 Startplätze für Tokio erkämpfen muss.
Nach Platz 19 und 20 bei den Weltmeister-
schaften in Gwang ju im vergangenen
Sommer ist das kein unrealistisches Ziel.
„So eine Olympiateilnahme würde unse-
rem Sport Auftrieb verleihen“, sagt Bojer.
Reinhardt und Bojer haben seither ihr
Studium zurückgestellt, mit Bundestrai-
nerin Doris Ramadan so viel trainiert wie
nie. Außerdem haben sie in den vergange-
nen Monaten eine neue Choreographie er-
arbeitet. „Berlin wird der erste Testlauf
für die neue Kür, wir werden eine erste
Rückmeldung der Wertungsrichter dazu
erhalten“ sagt Ramadan, die selbst bei
den Spielen 1988 in Seoul im Solo am Start
war, das aber nicht mehr olympisch ist.
Mit der neuen Kür wollen die Münchne-
rinnen „neue Akzente setzen und für ei-
nen Überraschungseffekt sorgen“ sagt SG-
Vorstandsmitglied Barbara Liegl, die das
Synchronschwimmen in München koordi-
niert und sich eng mit Ramadan aus-
tauscht. Im Sommer, nach der WM in Süd-
korea, hatten die beiden ein Tief, sie wa-
ren ja monatelang aufeinander gesessen,
bei den Wertungen stagnierten sie bei et-
wa 80 Punkten. Das ist die Marke, die als
Eintrittskarte für internationale Wettbe-
werbe gilt, aber die Weltspitze bewegt sich
bei mehr als 90 Punkten.
Die Bädersituation in München macht
die Jagd nach mehr Punkten nicht einfa-
cher, auch die Wiedereröffnung der Olym-
piaschwimmhalle bringt Bojer und Rein-
hardt nur an Wochenenden etwas. Unter
der Woche müssen sie abends in verschie-
dene andere Bäder ausweichen, wo die Be-
dingungen schlechter sind. „Wir haben zu
wenig Wasserzeiten, und es wird nicht bes-
ser. Wie soll man da ein Team zu den Olym-
pischen Spielen bringen? Wenn ich all die
Energie, die ich für die Suche nach Wasser
aufwende, ins Team stecken würde, wä-
ren wir längst Weltmeister“, sagt Liegl. Sie
hat inzwischen einen Brief an die Stadt-
spitze geschickt, um sich mehr Gehör zu
verschaffen. Während Nationen wie die
USA acht Stunden täglich trainierten,
müssten Bojer und Reinhardt in der Olym-
piaschwimmhalle während ihres nicht ein-
mal halb so langen Trainings mitunter
dreimal die Becken wechseln.
Vergangene Woche waren sie daher
mal wieder in Kleve, wo inzwischen eine
besondere Städtepartnerschaft existiert.
Für die SG München wurde dort eine Wo-
che lang das öffentliche Bad gesperrt, kos-
tenlos, „die Bademeister brachten uns
Kaffee, es ist ein Rundum-Sorglos-Pa-
ket“, sagt Liegl: „Wenn es in München nur
ein bisschen so wäre...“ sewi
Ende der Flaute
Das Ziel von Münchens Wasserballern ist klar, auch wenn sie es nicht so formulieren: der Erstliga-Aufstieg.
Die Rückkehr an ihre Heimspielstätte verschafft ihnen nun auch perfekte Rahmenbedingungen
von der LG Stadtwerke
München hatder Verband für
das Olympiajahr 2020 in seine
Bundeskader berufen. Das sind
40Prozent des gesamten
bayerischen Aufgebots, aber
drei weniger als im Vorjahr.
Die Kugelstoßer Selina Dantzler
und Martin Knauer sind trotz
erfüllter Normen aus der
Förderung gefallen, ebenso die
800-Meter-Läuferin Mareen Kalis
(nach sieben Jahren
Zugehörigkeit) und der
Weitspringer Yannick Wolf,
die die Richtwerte verpasst
hatten, aber zu den Besten in
ihren Disziplinen zählen.
Im Perspektivkader stehen
zudem Kugelstoßer Christian
Zimmermann vom Kirchheimer SC
und Johannes Trefz (400 Meter)
vom TSV Gräfelfing, im Nach-
wuchskader 1 Sarah Friedrich von
der LG Würm (20 km Gehen).LIB
Benjamin Patch Jalen Penrose
Im Duett? Dominik Stroh-Engel
und Stephan Hain (v. li).F.: IMAGO
München– Sheela Schult ist gerade im
Schnalstal bei Meran, die Cheftrainerin
der SG Stadtwerke München bereitet ihre
Schwimmer in der Höhe auf die neue Sai-
son vor. Drei Wochen lang sind sie dort,
„wir sitzen schon im Schnee“, sagt Schult
nach der Trainingseinheit am Freitag. Na-
türlich nur sprichwörtlich, die SG-Sport-
ler steigen in Südtirol nicht auf Schnee-
schuhe um, sondern trainieren schon im
Wasser. Aber Wandern und Schlittenfah-
ren gehören auch zum Programm.
In einer Woche ist die deutsche Kurz-
bahn-Meisterschaft in Berlin, und Schult
ist sehr zufrieden, wie es mit ihrer Gruppe
läuft. Das liegt vor allem daran, dass sich
die Trainingsbedingungen seit Ende der
Sommerferien verbessert haben. Seither
können die SG-Schwimmer wieder in der
renovierten Olympiaschwimmhalle trai-
nieren. „Wir sind mega glücklich, dass wir
wieder mehr Platz haben. In der vergange-
nen Saison war die Situation eher eine Ka-
tastrophe“, sagt Schult. Zwar gebe es noch
Kinderkrankheiten in der für die Leis-
tungsschwimmer so wichtigen Trainings-
stätte mit ihrer 50-Meter-Bahn (der einzi-
gen in einem öffentlichen Hallenbad in
der Stadt), aber insgesamt sei die Zusam-
menarbeit auch mit den Stadtwerken „su-
per kooperativ“, sagt Schult. Sie hat inzwi-
schen ein eigenes Büro im Olympiabad.
Die Kinderkrankheiten betreffen das
Becken des Zentralen Hochschulsports,
wo der Hubboden streikt, außerdem ist es
wegen der andauernden Fassadenarbei-
ten manchmal recht kühl in der Halle.
„Ein bisschen doof“ findet Schult, dass an-
stelle hochwertiger Startblöcke solche mit
nicht ganz so guter Qualität an den Be-
ckenrand gebaut wurden, was den Leis-
tungsschwimmern die Arbeit erschwert.
Schult reist am Mittwoch mit elf
Schwimmern zur Kurzbahn-DM nach Ber-
lin, die größten Chancen haben Julia Tiet-
ze und Andreas März, die womöglich in
ein A-Finale vorstoßen können. Nachdem
fast alle Top-Schwimmer der SG aufge-
hört oder wegen der schlechten Bedingun-
gen München den Rücken gekehrt haben,
plant Schult den Neuaufbau: „Ich will die
Kleinen nach oben ziehen.“ sewi
Wenn ich all die Energie,
die ich für die Suche
nach Wasser aufwende,
ins Team stecken würde,
wären wir längst Weltmeister.“
SG-Koordinatorin Barbara Liegl
Wasser Marsch:Die Olympiaschwimmhalle ist nach der Renovierung nun auch wieder für den Leistungssport nutzbar
Möchte bei der deutschen Meisterschaft
neue Akzente setzen: Münchens Olympia-
hoffnung Marlene Bojer. FOTO: IMAGO
19
Leichtathleten
Schon viermalwaren Hachings
Gegner durch Rotsperren aus
den Bayern-Duellen dezimiert
Vorkoster von nebenan
Die SpVgg Unterhaching trifft stets auf Teams, die es in der Vorwoche mit Bayern II zu tun hatten – und profitiert dreifach
Neuaufbau im Schnee
SG-Schwimmerbereiten sich im Schnalstal auf DM vor
Synchron in Berlin
Marlene Bojer und Daniela Reinhardt bei DM mit neuer Kür
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DEFGH Nr. 259, Samstag/Sonntag, 9./10. November 2019 PLN SPORT IN DER REGION R11