Süddeutsche Zeitung - 02.11.2019

(Barré) #1
von christian bernhard

D

as Schriftsteller-Ehepaar Jo-
hanna Paungger-Poppe und
Thomas Poppe hat es mit sei-
nem Buch „Vom richtigen Zeit-
punkt“ geschafft, das Wissen
um die Mondrhythmen einem breiten Pu-
blikum zugänglich zu machen. „Das Ergeb-
nis unseres Tuns“ hänge nicht nur vom
„Vorhandensein der nötigen Fähigkeiten
und Hilfsmittel“ ab, sondern entschei-
dend auch vom Zeitpunkt dieses Tuns,
schreiben sie.

Ob das Buch in der Kabine des EHC Red
Bull München ausliegt, ist nicht bekannt.
Fakt aber ist: Der EHC hat das Gespür für
den richtigen Zeitpunkt. Am Donnerstag
geriet der souveräne Tabellenführer der
Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Wolfs-
burg auf kuriose Art und Weise in Rück-
stand, ehe er scheinbar komfortabel 3:1
führte. Die Niedersachsen aber ließen
nicht locker, sie spielten gut, setzten die
Münchner unter Druck und glichen aus.
Die Partie schien zu kippen. Dann aber –
der richtige Zeitpunkt, das richtige Tun –
schafften es die Münchner in Unterzahl,
sich aus dem eigenen Drittel zu befreien.
Yasin Ehliz ging der Scheibe mit explosi-
ven Schritten hinterher, gewann das Lauf-
duell gegen Wade Bergman und spitzelte

den Puck einen Sekundenbruchteil, bevor
der aus seinem Tor geeilte Felix Brück-
mann klären konnte, am Wolfsburger Tor-
wart vorbei. Dann schob er ihn zum 4:3 ins
leere Tor. Zu spielen waren da noch etwas
mehr als sieben Minuten.
Für Ehliz war es ein weiterer sehr guter
Moment in dieser Saison. Münchens Trai-
ner Don Jackson lobte schon mehrfach Eh-
liz’ Einsatz, sein starkes Spiel in den
Ecken, das seinen Kollegen Scheibenge-
winne beschert, seine Dynamik und Lauf-
stärke. Jetzt kann er sich zusätzlich auch
noch regelmäßig über Tore des National-
spielers freuen. Mit sieben Liga-Toren ist
der 26-Jährige Münchens erfolgreichster
Torschütze, in 15 Spielen hat er 14 Mal ge-
punktet und damit nur einmal weniger als
in seinen 35 Hauptrundenspielen der ver-
gangenen Spielzeit. Damals hatte Ehliz
nach seinem Wechsel aus Nordamerika ei-
nige Wochen gebraucht, um Jacksons an-
spruchsvolles System zu verinnerlichen.
„Der größte Vorteil ist, dass ich das Spiel-
system kenne“, sagte Ehliz kürzlich. Am
Anfang sei das schwieriger gewesen, „da
habe ich noch viel überlegt“. Mittlerweile
sitzen die Automatismen. „Jetzt fällt mir
alles einfacher. Ich muss weniger überle-
gen und kann einfach drauflos spielen.“
Ehliz ist eine der Münchner Allzweck-
waffen, er steht bei Fünf gegen Fünf, in
Überzahl und Unterzahl auf dem Eis. Jack-
son vertraut dem Tölzer: Seine Eiszeit von
knapp 18,5 Minuten pro Partie ist die dritt-
höchste unter den EHC-Stürmern.
Das Vertrauen zahlt der Angreifer nun
auch in Toren zurück. Ehliz trifft in Über-

zahl (drei), in Unterzahl und auch, wenn es
besonders gefragt ist: Der Treffer in Wolfs-
burg war bereits sein zweiter spielentschei-
dender in dieser Saison. Zudem agiert er
trotz seiner körperlichen Spielweise sehr
diszipliniert – erst zwei Mal musste er auf
die Strafbank – und bildet zusammen mit
Kapitän Patrick Hager ein eingespieltes

Duo. „Wir spielen gut. Jeder macht seinen
Job, jeder spielt für die Mannschaft“, sagt
Ehliz. Das kann man ruhig mal so sagen. In
Wolfsburg gelang dem EHC im 16. Saison-
spiel Sieg Nummer 15.
Zwar wackelte der EHC, obwohl er nach
Treffern von Trevor Parkes (9.), Hager (11.)
und Maximilian Daubner (33.) 3:1 führte
und speziell Danny aus den Birken damit
eine Freude bereitete: Der Nationaltorhü-
ter hatte beim 0:1 in der zweiten Minute ei-
ne äußerst unglückliche Figur abgegeben,
als Jeff Likens ihn mit einem Schlenzer
von der Mittellinie überraschte; Sebastian
Furchner (36.) und Alexander Johansson
(45.) glichen für die Niedersachsen aus.
Doch als das Spiel zu kippen drohte, er-
wies Ehliz sich als tragende Stütze. Frank
Mauer machte 13 Sekunden vor Schluss
mit einem Schuss ins leere Tor alles klar.
„Wir haben nicht 60 Minuten perfekt ge-
spielt“, sagte Jackson, „aber wir haben ein
großes Tor von Yasin bekommen.“ Für
Wolfsburgs Trainer Pat Cortina war der
Treffer ein sehr ärgerlicher. „Wir haben al-
le gesehen, dass uns diese individuelle Sa-
che das Spiel gekostet hat“, sagte er.
Am Sonntag empfängt Ehliz mit seinen
Mannschaftskollegen die Fischtown Pin-
guins aus Bremerhaven (Olympia-Eishal-
le, 19 Uhr). Danach kann er durchschnau-
fen. Für den Deutschland Cup vom 7. bis


  1. November in Krefeld ist er nicht nomi-
    niert. Bundestrainer Toni Söderholm
    gönnt ihm und anderen erfahrenen Natio-
    nalspielern wie Hager und Yannic Seiden-
    berg eine Pause. Auch er weiß, was er an
    Ehliz hat.


Garching– Es gibt Vereine, bei denen die
handelsüblichen Mechanismen nicht grei-
fen. Der VfR Garching gehört dazu. Und so
kam es beim Fußball-Regionalligisten zu
einer seltenen Begebenheit. Es musste et-
was passieren, natürlich. Doch der einzi-
ge, der meinte, dass der Trainer gehen
muss, war der Trainer selbst – und so
reichte Philipp Bönig, 39, seinen Rücktritt
ein. „Da war dann nicht gerade Sonnen-
schein“, fasst der Sportdirektor Ludwig
Trifellner die Reaktionen im Verein zu-
sammen, inklusive seiner eigenen. Nach
der schwer verdaulichen 1:3-Niederlage
am vergangenen Samstag beim FV Illertis-
sen hatte ihm Bönig am Dienstagabend
die Entscheidung mitgeteilt, danach der
nicht minder überraschten Mannschaft.
An diesem Samstag, beim Auswärtsspiel
gegen den 1. FC Nürnberg II, wird neben
dem bisherigen Co-Trainer Matthias
Strohmaier erst einmal Trifellner selbst
auf der Bank sitzen, zumal Strohmaier ja
auch noch Spieler ist.


„Mir ging es darum, dass die Mann-
schaft dadurch hoffentlich in die Spur
kommt“, sagt Bönig. Er habe gespürt, dass
die Spieler „auf irgendeinen Impuls war-
ten“. Frust wird auch im Spiel gewesen
sein. Immerhin habe man in Illertissen
nicht zum ersten Mal eine Führung hart er-
arbeitet, um sie dann in kurzer Zeit wieder
aus der Hand zu geben. Vergangene Sai-
son war Bönig als Landesliga-Trainer mit
dem BCF Wolfratshausen abgestiegen;
Garching steht aktuell mit 14 Punkten aus
16 Spielen auf einem Abstiegsplatz.
Trifellner sagt, man habe Bönig ange-
merkt, wie sehr ihn die Negativserie belas-


tet habe. Bönig habe sich immer voll rein-
gehängt und alles für den Verein gegeben.
„Deshalb verstehe ich ihn einerseits, es
war eine schwierige Situation. Aber es ist
für uns auch ein bisserl unglücklich“, so
der 61-Jährige. Denn bei der Suche nach ei-
nem Nachfolger mitten im Herbst tun sich
Schwierigkeiten auf. Trifellner selbst
steht trotz seiner jahrzehntelangen Trai-
nererfahrung nicht auf Dauer bereit.
Gründe dafür gibt es mehrere, die meis-
ten seien privater Natur. Das Problem sei
nun, dass ein möglicher neuer Coach „di-
cke Bretter“ vor sich habe angesichts der
Gegner in den kommenden Wochen, dar-
unter drei Teams aus den Top vier.

Gut möglich also, dass ein neuer Trai-
ner erst in der Winterpause kommt. Einer
der ersten Gesprächspartner werde Gün-
ter Edahl sein, der unter Bönigs Vorgän-
ger Daniel Weber Co-Trainer war. Viele
Spieler kennen und respektierten ihn,
sagt Trifellner. Edahl sei zurzeit aller-
dings unterwegs und stand deshalb am
Wochenende noch nicht zur Verfügung.
Idealerweise suche man keinen Feuer-
wehrmann, sondern einen jungen Trai-
ner, der nach Möglichkeit auch schon die
Liga kenne. Darauf angesprochen, ob der
ehemalige Pipinsrieder Tobias Strobl, der-
zeit Nachwuchscoach beim FC Ingolstadt,
ein möglicher Kandidat sei, sagt Trifell-
ner: „Das wäre natürlich schon einer.“
Man werde für das Spiel in Nürnberg
nicht viel ändern, sagt Trifellner in Bezug
auf Taktik und Personal. „Das einzige,
was wir machen können, ist den Frust aus
den Köpfen rauszubekommen.“ Diejeni-
gen, die sich leichter tun, wieder den Spaß
am Fußball zu sehen, könnten dabei einen
Vorteil haben.
Bönig indes hofft, dass die Mannschaft
bei den Franken punktet. Er selbst wolle
jetzt erst einmal Abstand gewinnen, wohl
auch räumlich: Der ehemalige Profi des
VfL Bochum will schon bald in der alten
Heimat vorbeischauen, oder auch mal
beim Bundesligisten Union Berlin, wo
sein Bruder Sebastian als Co-Trainer ar-
beitet. „Der Fußball kriegt mich so schnell
nicht los.“ christoph leischwitz

Eishockey-Zweitligist Bad Tölz hat den Probe-
vertrag mit Verteidiger Jan Bednar bis zum
Saisonende verlängert. Der Deutsch-Tsche-
che, der vom Ligakonkurrenten EHC Freiburg
zu den Löwen kam, habe sich „in letzter Zeit
wirklich stark verbesser“, sagt Trainer Kevin
Gaudet. „Man darf nicht vergessen, dass er
erst 20 ist – das ist sehr jung.“ Beim 5:4 ver-
gangene Woche gegen Bayreuth gelang
Bednar (FOTO: MANFRED NEUBAUER) sein erster
Saisontreffer.SZ

München– Gleich mehrmals landete der
Ball am Freitagnachmittag im Tornetz des
FC Deisenhofen, doch FC-Keeper Enrico
Caruso nahm das völlig gelassen hin, er
starrte stur auf das Spiel vor sich. Balljun-
gen kickten auf der Tartanbahn hin und
her, der eine oder andere Schuss rutschte
ab. Aber von der anderen, der richtigen
Seite war der Aufsteiger nicht zu überwin-
den. Und gewann das exklusive Allerheili-
gen-Bayernligaspiel beim TSV Nördlin-
gen völlig verdient 3:0 (2:0). Für die Mann-
schaft von Trainer Hannes Sigurdsson
war es schon das achte Spiel in Serie ohne
Niederlage, der Aufsteiger setzt sich an
der Tabellenspitze fest.
Die große Stärke der Deisenhofener
war die Organisation. Die Mannschaft be-
fand sich in der Defensive stets in Über-
zahl und in guter Ordnung, weshalb es
dem Gegner schwerfiel, Chancen zu er-
spielen. Umgekehrt gelang es aber Deisen-
hofen, mit Unterzahl-Angriffen Tore zu er-
zielen. Den ersten Geistesblitz des Spiels
hatte Martin Mayer mit einem Steilpass


an den Nördlinger Strafraum. Zwar wurde
Florian Schmid beim Sprint zum Ball um-
gerissen. Aber auch Michael Bachhuber
war in die Lücke gelaufen, stand plötzlich
völlig frei vor dem TSV-Keeper André Beh-
rens und überwand diesen problemlos
(10.) – für Bachhuber war es schon das 13.
Saisontor. Nicht sehr viel später fiel schon
die Vorentscheidung: Tobias Rembeck, ei-
gentlich von zwei Gegenspielern gut ge-
deckt, nahm einen hohen Ball sehenswert
mit der Brust mit und traf dann aus kurzer
Distanz ins nahe Eck (28.). Danach schie-
nen sich die Nördlinger, die schon etwas
abgeschlagen auf einem Abstiegs-Relega-
tionsplatz stehen, aufgegeben zu haben,
beim 3:0 durch Schmid (64.) zeigten sie
kaum noch Gegenwehr. Deisenhofens
Sieg hätte durchaus höher ausfallen kön-
nen, auch wenn den Gastgebern kurz vor
Schluss beinahe noch ein Tor von der rich-
tigen Seite gelungen wäre (87.). Dann aber
mussten die Balljungen dem Schuss weit
hinterherlaufen, das Deisenhofener Tor
war danach nicht mehr in Gefahr. cal

München– Die Rollstuhlbasketballer der
RBB München Iguanas wärmen sich gera-
de auf, in einigen Minuten steht die Bun-
desligapartie gegen die Rhinos Wiesbaden
an. Währenddessen betritt Gabriel Robl
die Halle, läuft um das Spielfeld und setzt
sich auf die Bank der Leguane. Er ist krank
und kann seinen Kollegen auf dem Feld an
diesem Tag nicht helfen. Zum Anfeuern ist
er trotzdem da.
Es war der dritte Spieltag der Saison,
die Iguanas verloren. Hinterher beklagten
sich die Spieler, dass man den Ausfall von
Robl gespürt hätte, und auch Trainer Ben-
jamin Ryklin fügte an: „Es haben heute sei-
ne Qualitäten als Passstation, Schütze und
auch als Ruhepol auf dem Feld gefehlt.“
Robl ist in dieser Spielzeit so wichtig
wie noch nie für die Leguane, erstmals ist
der Forward fester Bestandteil der Start-
ing Five. Dass diesen Sport auch Men-
schen ohne körperliche Beeinträchtigung
ausüben, ist dem Großteil der Öffentlich-
keit unbekannt. Das merkt der 24-Jährige
auch an den Reaktionen, wenn er von sei-
ner Tätigkeit erzählt: „Die meisten sind
erst mal verdutzt und viele meinen auch,
ich habe Nachteile, weil ich nicht so gut
mit dem Rollstuhl umgehen kann.“
In Wahrheit hat Robl den Umgang mit
dem Sportgerät längst verinnerlicht,
schon als Teenager kam er in der Rehakli-
nik Murnau mit dem Sport in Kontakt. Der
Vater eines guten Freundes arbeitete dort
und nahm die beiden einmal wöchentlich
mit zum Spieltreff. Auch sein Freund ist
dem Sport treu geblieben, Florian Mach


trägt inzwischen als Center das Trikot der
Leguane. Über den USC München lande-
ten sie schließlich bei den RBB Iguanas.
Zurzeit befinden sich die beiden Wegge-
fährten meist gleichzeitig auf dem Spiel-

feld, beide spielen von Beginn an. Die
Münchner praktizieren somit eine Aufstel-
lung, die im Trend liegt, nämlich dass stets
zwei 4,5er gleichzeitig spielen. Jeder Spie-
ler wird im Rollstuhlbasketball klassifi-

ziert, abhängig von der Schwere seiner Be-
hinderung. 4,5 ist dabei der höchste Wert,
für Spieler ohne Beeinträchtigung oder
mit einer Behinderung, die sich nicht nega-
tiv auf die Fähigkeiten im Rollstuhl aus-
wirkt. Frauen und Jugendliche erhalten zu-
dem einen Bonus, maximal darf eine
Mannschaft 14,5 Punkte auf dem Spielfeld
haben. Manch einer kritisiere Robl zufolge
dieses System zwar und beklage, dass Fuß-
gänger den Behinderten so den Platz in
der Sportart wegnähmen, solche Meinun-
gen seien aber eher von gestern: „Ich ken-
ne eigentlich keinen, der so denkt“, sagt
Robl. Der inklusive Charakter, den die
Sportart wie kaum eine andere besitzt, ist
den Spielern bewusst – und für sie inzwi-
schen ganz normal: „Eigentlich ist das
überhaupt kein Thema, auch wenn es na-
türlich ein guter Verkaufspunkt für den
Sport ist. Die Hälfte meiner Freunde sind
Rollstuhlfahrer, aber da denkt man gar
nicht drüber nach. Uns geht es nur um den
Sport“, findet Robl.
Rein sportlich läuft es in der Säbener
Halle diese Saison noch etwas stockend,
die Leguane liegen nach sechs Spielen auf
dem achten von zehn Plätzen. Allerdings
beträgt der Rückstand auf den Vierten Rah-
den auch nur einen Sieg. Mach und Robl
haben aktuell dieselbe Herausforderung:
„Offensiv klickt es noch nicht, wir haben
keine gute Balance. Flo und ich nehmen zu
wenig und keine guten Schüsse. Es läuft
viel zu viel über den Kim, was für ihn natür-
lich super schwer ist, wenn der ganze
Druck auf ihm liegt“, kritisiert Robl.

Unterstützung für Aufbauspieler Kim
Robins ist gefordert, Trainer Ryklin weiß,
warum das der Nummer sechs manchmal
schwerfällt: „Wenn Gabriel Robl zum Korb
schaut und, wenn er den Ball fängt, auch ei-
nen Korb schießen kann, dann ist er ge-
fährlich. Wenn er aber wegdreht vom Korb
und auch nicht aggressiv zum Korb zieht,
dann ist er es nicht. Aktuell bewegt er sei-
nen Stuhl eben noch nicht wie ein Schütze,
sondern eher wie ein Mitspieler.“

Allerdings liegt das nicht an seinen
Wurfqualitäten, denn die hat der Geophy-
sikstudent zweifellos. In seinen ersten
drei Saisonspielen hatte er am Ende je-
weils die beste Quote seiner Mannschaft.
Nur muss er diese Waffe eben auch öfter
einsetzen, wie er selbst weiß: „Ich bin
manchmal einfach noch nicht geil genug
drauf, ständig draufzuhauen.“
Motivation für das Heimspiel an die-
sem Samstag (16.30 Uhr) gegen die BG Bas-
kets Hamburg sollte hingegen auch bei
ihm reichlich vorhanden sein, an die Ham-
burger haben die Iguanas ja besonders
schmerzhafte Erinnerungen. Vergangene
Saison hatten sie sich erstmals für die Play-
offs um die deutsche Meisterschaft qualifi-
ziert, scheiterten damals aber in der ers-
ten Runde durch einen Korb der Hambur-
ger in letzter Sekunde. thomas jensen

Letzter Impuls: Philipp Bönig
hört beim VfR auf.FOTO: C. SCHUNK

München– Der DVV-Pokal entwickelt
seine Strahlkraft erst im Finale, das jedes
Jahr vor mehr als 10000 Zuschauern in
Mannheim stattfindet. Ein sportlich lu-
kratives Ziel ist der Einzug in die dortige
Arena daher in jedem Fall, zumal die Vol-
leyball-Erstligisten auf dem Weg dahin
nur drei Runden überstehen müssen:
Das Achtel-, Viertel- und Halbfinale. Der
Wettbewerb ist für die Klubs im Vergleich
zur Liga also die weitaus einfachere Mög-
lichkeit, einen Titel zu gewinnen. Das wol-
len auch die Hypo Tirol Alpenvolleys Ha-
ching nutzen, die im Achtelfinale an die-
sem Samstag (18 Uhr) in Innsbruck den
TV Rottenburg empfangen. Jenen Geg-
ner also, den sie zum Ligaauftakt mühe-
voll mit 3:1 bezwangen. „Ich glaube fest
an ein Weiterkommen. Noch dazu, da der
beste Rottenburger Angreifer, Lorenz
Karlitzek, wahrscheinlich krankheitsbe-
dingt ausfällt“, sagt Alpenvolleys-Trainer
Stefan Chrtiansky, der selbst wieder auf
den zuletzt erkrankten Jérôme Clère zu-
rückgreifen kann. 2017 und 2018 waren
die Alpenvolleys übrigens früh im Pokal
an Herrsching und Düren gescheitert.
Herrsching tritt am Sonntag (16 Uhr)
beim Zweitliga-Zwölften Mainz an. Trai-
ner Max Hauser baut diesmal auf den
18-jährigen Benedikt Sagstetter im Zu-
spiel – und zwei Videoanalysen. „Das
Wichtigste in solchen Spielen ist, dass
man nicht ganz blind hinfährt. Wir wol-
len von Anfang an klarstellen, dass es an
diesem Tag keine Sensation gibt.“sewi

Jan Bednar erhält Vertrag


Spitzen-Organisation


Bayernligist Deisenhofen baut beim 3:0 in Nördlingen Serie aus


Frust in


Garching


Trainer Philipp Bönig tritt beim Regionalliga-Vorletzten zurück


Tragende Stütze


Als das Spiel in Wolfsburg zu kippen droht, legt Yasin Ehliz einfach mal einen Keil unter: Sein siebter
Saisontreffer, in Unterzahl, entscheidet für den EHC München – „ein großes Tor“, sagt Trainer Don Jackson

Sieger-Sandwich: Der spielentscheidende Torschütze Yasin Ehliz, eingeklemmt zwischen Keith Aulie (l.) und Kapitän Patrick Hager. FOTO: JAN HUEBNER / IMAGO

„Die meisten sind erst mal verdutzt“: Gabriel Robl sitzt im Rollstuhl, braucht ihn
aber abseits des Feldes gar nicht. FOTO: LACKOVIC/IMAGO

Der Fußgänger


Gabriel Robl ist einer von zwei Spielern ohne Handicap beim Rollstuhlbasketball-Bundesligisten München Iguanas – und lebt den Inklusionsgedankenvor


„Nicht ganz blind“


Alpenvolleys und Herrsching stehen im
Pokal-Achtelfinale vor Pflichtaufgaben

„Jeder macht seinen Job, jeder
spielt für die Mannschaft.“
Der Lohn: 15. Sieg im 16. Spiel

Ingolstadts Nachwuchs-Trainer
Tobias Strobl? „Das wäre
natürlich schon einer.“

„Ich bin manchmal einfach
noch nicht geil genug, ständig
draufzuhauen“, sagt Robl

DEFGH Nr. 253, Samstag/Sonntag, 2./3. November 2019 SPORT IN DER REGION R15

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