Die Welt - 13.11.2019

(Martin Jones) #1

A


ls vor mehr als einer Woche
der libanesische Premier-
minister Saad Hariri seinen
Rücktritt verkündet, bricht
auf der besetzten Stadtau-
tobahn von Beirut Jubel aus. Die Sonne
scheint, die Menschen singen, der
Rauch der Petarden ist verflogen, und
die harten Jungs von der Amal-Miliz,
die eben noch das Protestcamp in der
Innenstadt plattgemacht hatten, stei-
gen auf ihre Motorroller und fahren zu-
rück in ihre schiitischen Vorstädte. Die
Revolution, so scheint es, hat gesiegt.
Zumindest einen Nachmittag lang.

VON DANIEL BÖHM

Seit fast einem Monat gehen die Liba-
nesen gegen Korruption, Vetternwirt-
schaft, die miese Wirtschaftslage und
die schlechte Regierungsführung ihrer
Politbosse auf die Straße. Ihr Land ver-
wandeln sie dabei in eine Mischung aus
orientalischer Hochzeit, Volksfest und
Technoparty. Trotz einiger Krawalle
und Straßenblockaden gibt es weniger
Tote als zum Beispiel in der Anfangs-
phase der französischen Gelbwesten-
Bewegung.
„Meine Freunde aus den Nachbarlän-
dern sagen immer wieder, wie süß unse-
re Revolution sei“, sagt eine Auslandsli-
banesin in Beirut, die zu Besuch herkam
und hängengeblieben ist. Sie sitzt in ei-
ner übervollen Bar in Gemmayze. Vor
ein paar Wochen war hier nichts los.
Jetzt kommen die Leute zum Trinken
her, weil das besetzte Stadtzentrum
gleich um die Ecke ist. Sogar das Nacht-
leben hat sich in Beirut der Revolte an-
gepasst.
Auf dem Märtyrerplatz campen De-
monstranten. Fliegende Händler haben
die mit saudischem Ölgeld aus dem Bo-
den gestampfte Innenstadt eingenom-
men und in eine Art Basar verwandelt,
auf dem man sogar Tiermasken kaufen
kann, Hupen und T-Shirts, bedruckt mit
dem arabischen Wort für Revolution.
An den Wochenenden verwandelt sich
die Gegend in eine Partyzone, die Leute
kommen her, um zu tanzen, über Politik
zu diskutieren oder einfach nur Freun-
de zu treffen.
All das wäre eine Befreiung, sagt die
Musikerin Noel Keserwany. So viel habe
sich angestaut, in den letzten Jahren.
„Dieses Land war depressiv, wir waren
alle depressiv. Das Leben im Libanon
war unerträglich. Jetzt können wir wie-
der atmen.“
Keserwany hat gemeinsam mit ihrer
Schwester Michelle Songs und Videos
zur Lage des Landes produziert und
wurde damit bekannt. Sie ritt auf einem
Kamel in die Innenstadt, um dagegen zu
protestieren, dass das Zentrum von Bei-
rut zu einem Spielzeug für Reiche und

Spekulanten wurde, sie machte sich
über das Parlament lustig, welches es
zwei Jahre lang nicht schaffte, einen
Präsidenten zu wählen. Und sie gab all
denjenigen ein Gesicht, die jung und gut
ausgebildet sind, aber im kaputten, kri-
sengschüttelten Libanon keine Jobs
mehr finden und daher am liebsten ein-
fach weg wollen.
Noel hat sich lange abgearbeitet an
ihrem Land, das in mancher Hinsicht
kein Staat ist, sondern ein schlecht ge-
führtes Unternehmen. Und dann bricht
mit einem Mal eine Revolution aus. Für
die Künstler und Politaktivisten, die
jahrelang genau darauf gewartet haben,
ist es eine atemlose Zeit.
Jeden Tag passiert etwas. Junge Akti-
visten stürmen die Luxus-Meile Zeytu-
na Bay am Mittelmeer oder blockieren
die Banken. Eigentlich würde es nie-
manden verwundern, wenn demnächst
auch die Beach-Clubs oder Geschäfte
der sich in Politikerhänden befindenden
Mobiltelefonanbieter dran wären.
Denn der Libanon ist zu einem Land
geworden, das sich die Mehrheit seiner
Einwohner nicht mehr leisten kann. Al-

les ist privatisiert, kostet Geld, sogar
das Meer. Nirgendwo wird so schamlos
geplündert und der Reichtum ebenso
schamlos zur Schau gestellt wie hier,
mit teuren Dekolletés, fetten Autos,
Bling-Bling, Kreditkarten und Magnum-
Rosé-Champagnerflaschen. Die ehema-
lige Handelsrepublik Libanon ist zu ei-
ner grellen Karikatur des Kapitalismus
verkommen.
Die Folgen davon sieht man überall.
Die Küste ist verbaut, das Trinkwasser
ungenießbar, die Berge werden abge-
baggert, das Meer ist verschmutzt, und
die Städte liegen unter einer Käseglocke
aus Smog. Aber genau diese erbärmliche
Lage habe die Libanesen nun zusam-
mengeschweißt, sagt der Fotograf Gre-
gory Buchakjian, der sich in seinen Bil-
dern mit der Geschichte und dem Ver-
fall seines Landes auseinandersetzt.
„Dieser Aufstand geht quer durch alle
Klassen und Religionsgemeinschaften.
Zum ersten Mal gehen wirklich alle Sei-
te an Seite auf die Straße: Sunniten,
Schiiten, Christen, Drusen, alle.“
Jahrzehntelang waren die konfessio-
nellen Gegensätze unüberbrückbar.

Auch nach dem Ende des Bürgerkriegs
1991 wurden sie von der Kamarilla aus
Ex-Milizenführern und Clanchefs ze-
mentiert. Nun fangen sie an zu brö-
ckeln. Die Leute, sagt Buchakjian, wür-
den endlich aufhören, blind den Füh-
rern ihrer jeweiligen Religionsgemein-
schaft hinterherzulaufen.
Seither befindet sich das Land in ei-
ner Art nationalem kollektiven Rausch.
Überall hängen Libanonfahnen, alle
fünf Minuten erklingt irgendwo die Na-
tionalhymne, und auf der Küstenauto-
bahn fahren beflaggte und hupende Au-
tokorsos, als hätte die Nationalmann-
schaft den Asien-Cup gewonnen. Im
schiitischen Süden gingen Teile der Be-
völkerung sogar gegen die bisher all-
mächtige Hisbollah-Miliz auf die Stras-
se – ein in der Geschichte des Landes
beispielloser Akt.
Die heimliche Haupstadt der Revolu-
tion ist jedoch Tripoli, die herunterge-
kommene, konservative Metropole des
Nordens. Einst als libanesisches Kan-
dahar verschrien, wo sich sunnitische
Islamisten und Alawiten eine Art loka-
len Spin-Off des Syrienkrieges liefer-

ten, ist die Stadt nun Ziel von Reisebus-
sen aus dem ganzen Land. Ausgerech-
net hier, wo es vor ein paar Jahren noch
kaum eine Bar gab, feuern nun musku-
löse DJs in hautengen T-Shirts aufge-
pumpte Nullerjahre-Beats in die multi-
konfessionelle Menge, die die Beschal-
lung mit einem Meer aus Handylich-
tern erwidert.
Doch wie lange lässt sich dieser Zu-
stand der kollektiven Erregung auf-
rechterhalten? Auf jeden Rausch folgt ja
bekanntlich ein Kater, und der libanesi-
sche könnte sehr unangenehm werden.
Bisher ließen sich die Revolutionäre we-
der von zwangsgeräumten Straßenblo-
ckaden, noch vom ersten Novemberre-
gen entmutigen. Und auch als am Tag
des Rücktritts der Regierung mit Stö-
cken bewaffnete Anhänger der um ihre
Macht besorgten Schiiten-Gruppen
Hisbollah und Amal über das Protest-
camp in Beirut herfielen, zeigte das
kaum Wirkung.
Am Ende jedoch könnte den Protest-
lern ausgerechnet das zum Verhängnis
werden, was sie auf die Straße getrie-
ben hatte: die schlechte Wirtschaftsla-
ge. Denn die sowieso schon erbärmli-
che ökonomische Situation des Liba-
non hat sich durch die tagelangen
Streiks, Märsche und Straßenblocka-
den noch weiter verschärft. Inzwischen
klagen nicht mehr nur die Taxifahrer
oder Kleinunternehmer über fehlende
AAAufträge, sondern auch manche derufträge, sondern auch manche der
KKKünstler, Freiberufler und Hipster ausünstler, Freiberufler und Hipster aus
der liberalen Beiruter Mittelschicht. Er
stünde ja hinter der Revolution, sagt
ein Grafiker in einem Straßenrestau-
rant in Mar Mikhael. Aber nach einem
Monat ohne Einkommen könne er sich
das nicht mehr leisten.
Zudem ist unklar, wie es weitergehen
soll. Die Musikerin Noel Keserwany
will eine Experten-Regierung und Neu-
wahlen. Andere sprechen davon, das
strikt konfessionell ausgerichtete poli-
tische System des Libanon gleich ganz
abzuschaffen. „Ich saß oft mit den jun-
gen Protestlern zusammen und habe
sie immer gefragt: Was genau wollt ihr,
wie wollt ihr vorgehen?“, sagt Tony, ein
pensionierter Historiker, der im Gar-
ten eines Restaurants in West-Beirut
sitzt und selbstgedrehte Zigaretten
raucht. Eine klare Antwort habe er nie
bekommen.
Eigentlich steht er der Revolution
positiv gegenüber. Aber er hat eben
auch den Bürgerkrieg miterlebt, der
den Libanon fünfzehn Jahre lang ver-
wüstet hatte. Selbst wenn die Libane-
sen nicht wieder gegeneinander kämp-
fffen wollten, stünden dem Land unruhi-en wollten, stünden dem Land unruhi-
ge Zeiten bevor, sagt Tony. „Und ei-
nes“, fügt er an, „hat die Geschichte
nun mal leider gezeigt: Eine Revolution
ohne Blut gibt es nicht.“

Der kollektive Rausch


Die Revolte im Libanon hat sich in eine Mischung aus Volksfest und


Technoparty verwandelt. Das könnte ihr jetzt zum Verhängnis werden


Im Nebel der Geschichte: eine Aktivistin


NICOLAS FRAKES

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NNNationale Begeisterung: überall Flaggen und alle fünf Minuten die Nationalhymne ationale Begeisterung: überall Flaggen und alle fünf Minuten die Nationalhymne


NICOLAS FRAKES

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OSCAR-RENNEN


Österreich


disqualifiziert


Ein Film über nigerianische Pros-
tituierte in Wien ist wegen strenger
Sprachregeln aus dem Wettbewerb
um den Auslands-Oscar ausge-
schlossen worden. Das auf Festivals
mehrfach ausgezeichnete Pros-
titutionsdrama „Joy“ der Regisseu-
rin Sudabeh Mortezai, Österreichs

titutionsdrama „Joy“ der Regisseu-
rin Sudabeh Mortezai, Österreichs

titutionsdrama „Joy“ der Regisseu-


Beitrag zum Oscarrennen 2020,
enthält aus Sicht Hollywoods einen
zu hohen englischen Sprachanteil.
Die Academy hat „Joy“ aus dem
Rennen genommen, weil nur 30
Prozent der Dialoge in Deutsch
oder nigerianischen Sprachen ge-
dreht seien. Nach den Oscarregeln
für den besten ausländischen Film
muss ein Streifen für diese Katego-
rie mehrheitlich in anderen Spra-
chen als Englisch gesprochen wer-
den. Vor Kurzem war auch der nige-
rianische Beitrag „Lionheart“ von
der Academy mit derselben Be-
gründung abgewiesen worden; Se-
bastian Schippers „Victoria“ wurde
2015 aus demselben Grund von
Deutschland nicht nominiert.

GROSSBRITANNIEN


Kunst zurück nach


Afghanistan


Knapp zwei Jahrzehnte nach der
Zerstörung und Plünderung
buddhistischer Kulturgüter durch
die Taliban gibt Großbritannien
mehrere Skulpturen an Afghanistan
zurück. Die Artefakte waren bereits
im Jahr 2002 am Flughafen London
Heathrow beschlagnahmt worden,
konnten aber „wegen des anhalten-
den Konflikts in dem Land“ bisher
nicht zurückgebracht werden, wie
Scotland Yard mitteilte. Die neun
Bodhisattva-Köpfe und eine Figur
sollen bis Ende Dezember noch im
British Museum zu sehen sein. Die
Gipsarbeiten stammen aus dem 4.
bis 6. Jahrhundert nach Christus,
einer Zeit, als das heutige Afgha-
nistan mehrheitlich buddhistisch
geprägt war. Sie wurden über Pakis-
tan außer Landes geschmuggelt.

FILIPPIS „KREUZ“


5 00 Jahre altes Bild


wird restauriert


Knapp 500 Jahre alt und ziemlich
mitgenommen: Das rund drei Meter
hohe Altarbild „Lebendes Kreuz von
Ferrara“ des als Bastianino arbeiten-
den italienischen Künstlers Sebas-
tiano Filippi wird derzeit in der
Werkstatt der Gemäldegalerie Ber-
lin restauriert. Nach etwa einem
Jahrhundert in Depots soll das
Werk im kommenden Jahr von Juni
bis Oktober in einer Sonderaus-
stellung erstmals wieder präsentiert
werden. Das Gemälde war von Ita-
lien über Wien nach Hamburg in
den Besitz des Konsuls Eduard
Friedrich Weber gelangt. Dessen
Nachfahren schenkten das Bild 1912
der Vorläuferin der heutigen Hum-
boldt-Universität. „Lebendes Kreuz
von Ferrara“ zeigt eine vergleichs-
weise seltene Darstellung des Kreu-
zes mit Armen an dessen Ende. In
verschiedenen Gruppen werden
Szenen des Alten und des Neuen
Testaments erzählt.

STAATSKAPELLE


Dresdner Sound


wird analysiert


Die für ihren warmen Klang ge-
rühmte Staatskapelle Dresden rückt
ins Blickfeld der Musikforschung.
Wissenschaftler aus drei Ländern
wollen Kontinuitäten in der 471
Jahre langen Geschichte des Or-
chesters nachgehen. Dazu wurden
vom sächsischen Wissenschafts-
ministerium rund eine Million Euro
aus Mitteln des Europäischen Sozi-
alfonds genehmigt. Fünf junge For-
scher sind an dem Projekt beteiligt.
Es geht es darum, die Mythen um
den Klang der Staatskapelle mit
Zeitzeugnissen zu belegen.

KOMPAKT


DIE WELT MITTWOCH,13.NOVEMBER2019 SEITE 21


Netflix will plötzlich


unbedingt ins KinoSeite 22


Scorseses „Irishman“


FEUILLETON


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