Fotos: dpa Quelle: Insa, 2041 Befragte, Zeitraum 25. bis 28. Oktober 2019, Bewertungsskala von 0 bis 300 Punkte
FOCUS 45/2019 9
W
eil die Zahl der
Schulschwänzer
und Schulabbre-
cher bundesweit
steigt, will die CDU die Eltern
schulpflichtiger Kinder stär-
ker in die Pflicht nehmen.
CDU-Generalsekretär Paul
Ziemiak fordert finanziel-
le Einbußen. Danach sollen
Eltern von Grundschülern,
die dem Unterricht unent-
schuldigt fernbleiben, weni-
ger Sozialleistungen erhalten.
„Wenn Kinder in der Schule
fehlen, muss der Staat sofort
eingreifen“, sagte Ziemiak
diese Woche auch bei
einem CDU-Tref-
fen in Mölln. Beim
Schuleschwänzen
müsse es „null
Toleranz“ geben.
Die Entwicklungen in den
Bundesländern sind unter-
schiedlich. In Hamburg stieg
die Zahl der Schulschwänzer
innerhalb eines Jahres um
22,5 Prozent. In Thüringen
verdoppelte sich die Zahl
innerhalb von sieben Jahren.
Gerade an Schulen in sozia-
len Brennpunkten mit par-
tiell hohem Migrantenanteil
würden Schüler unentschul-
digt fehlen, sagt Lehrerver-
bandspräsident Heinz-Peter
Meidinger. Er unterstützt
Ziemiaks Vorstoß. Neben
zusätzlichen Gesprächen
mit Eltern und Schülern
müsse es auch Sanktio-
nen geben.
Ziemiak will zu-
gleich erreichen,
dass leistungs-
starke wie leistungsschwa-
che Schüler besser gefördert
werden. Dafür sei es nötig,
die Realschulen beizube-
halten, Klassen zu verklei-
nern und an der Vergabe
von Schulnoten festzuhalten.
„Auch Sitzenbleiben muss es
in jedem Schuljahr geben“,
sagt der Generalsekretär.
Das Leistungsniveau an
deutschen Schulen stagniert
seit Jahren. Im jüngsten
„Bildungstrend“ des Instituts
für Qualitätsentwicklung
im Bildungswesen (IQB)
erzielten Neuntklässler in
Naturwissenschaften in etwa
die gleichen Ergebnisse wie
- „Unser Ziel muss es
sein, aus jedem Kind, das in
Deutschland lebt, die Elite
von morgen zu machen“, sagt
Ziemiak. Der CDU-Politiker
verlangt außerdem mehr Res-
pekt vor Lehrern und will bun-
desweit Kopfnoten für Schü-
ler. Die Lehrer sollen dem-
nach künftig im Zeugnis auch
„Ordnung, Fleiß und Respekt
der Schüler“ bewerten. jan
CDU-Ansage: weniger Sozialleistungen
für Eltern von Schulschwänzern
Die Aufs und
Abs der Woche
Generalsekretär Paul Ziemiak verlangt außerdem mehr
Respekt vor Lehrern und will Kopfnoten für Schüler
Fakten, Fakten, Fakten – und die Menschen der Woche
Das Institut Insa ermittelt
für FOCUS, welche Politiker
in der Wählergunst („Wer
vertritt Ihre Interessen am
ehesten?“) am stärksten
gestiegen oder gefallen sind.
RAUF
RUNTER
Der Ex-Parteichef büßt 3 auf
104 Punkte ein. Im Ranking
fällt er von Platz 4 auf 6
Die Parteichef-Kandidatin
gewinnt 13 auf 74 Punkte. Im
Ranking nun Platz 19 statt 20
Die gesamte Rangliste finden
Sie auf focus.de/ranking
3 Punkte runter auf 106 für
die Chefin der Linksfraktion.
Sie rutscht von Platz 3 auf 4
7 Punkte rauf auf 105 für den
NRW-Ministerpräsidenten.
Er steigt von Platz 10 auf 5
Größtes Minus: Der CDU-
Politiker fällt mit 107 Punkten
(- 4) vom 2. auf den 3. Platz
Die CDU-Chefin belegt mit
80 Punkten (+ 4) unverändert
den 18. Platz der Rangliste
Sigmar
Gabriel (SPD)
Klara Geywitz
(SPD)
Sahra
Wagenknecht
(Linke)
Armin Laschet
(CDU)
Friedrich
Merz (CDU)
Annegret
Kramp-Karren-
bauer (CDU)
Paul Ziemiak, 34, sorgt sich um Schulschwänzer
Nichts los
Täglich schwänzen
Tausende Schüler in
Deutschland den
Unterricht
NACHRICHTEN
Dieser Text
zeigt evtl. Pro-
bleme beim
Text an
Wo aus Fakten
Meinungen
werden.
Nicht umgekehrt.
Wer mehr weiß, kann sich leichter ein Urteil bilden. –^
Die Frankfurter Allgemeine berichtet seit 70 Jahren mit offenem, besonnenem Blick
und sachlichem Stil. Sie liefert täglich gründlich recherchierte Fakten und analysiert
mit Tiefe und Intelligenz das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Freiheit beginnt im Kopf.
Frankfurter
Allgemeine
Leisten Sie sich eine
eigene Meinung.
Jetzt mehr erfahren und testen.
freiheitimkopf.de