40 – Geboren am 9.11.’89
40 – Meret Becker
& Mark Waschke
37 – Marianne Birthler
38 – Sören Link
39 – Sebastian Urzendowsky
38 – Little Berlin
46/47 –Kombinatsdirektoren
41 – Michael Kellner
Die Schwimmerin und Forscherin übers Träumen44 – Antje Buschschulte
Wie man alte Familiengeschichten neu illustriert42 /43 – Kunststudentinnen
36 – Menschenleben
Zwei Designerinnen über Einschnitte im Leben48 – Und wovon träumst Du?
Berlins Tatort-Duo über Träume und SchäumePorträts zweier Menschen, die heute 30 werden35 – Drachenflieger
Der frühere Spitzenpolitiker über FreudeDer Bürgermeister von Duisburg über
Ungerechtigkeiten, die dem Westen widerfahrenDer Schauspieler mit einem nostalgischen Blick
zurück auf die Freiräume BerlinsDie Bürgerrechtlerin im Protestgespräch
mit einer Aktivistin von „Fridays for Future“16 – Manfred Stolpe
Durch das Dorf Mödlareuth verlief die Mauer.
Noch heute gehört es zu zwei Bundesländern18 / 19 – Schülertexte
30 / 31– Walter Momper
22 – Matthias Freihof
31 – Gastarbeiter
16 – Ute Frevert
25 – Exiljounalisten
34 – Modeschöpferinnen
Geschichten aus der eigenen Familie22 – Sawsan Chebli
DDR-Planwirtschaftler über Umbrüche und Abbrüche
132 Flüchtlinge verloren am
Berliner Todesstreifen ihr Leben20 – Kinderreporterin
24 – Spitzenköche
23 – Die Prinzen
Der Grüne über Reisen zurück in die Heimat23 – Werner Krätschell
32 – Inka Bause
Die Wissenschaftlerin übers Zuhören13 – Christian Petzold
14 – Michael Müller
Die Staatssekretärin über den Fernsehturm26 / 27 – Chronik
28 – Ingo Marfut
Der Mann mit dem roten Schal erinnert sichDer Schauspieler und eine verrückte PremiereWie sie in Ost und West den Mauerfall erlebtenJunge Reporter schreiben über FreiheitInterviews über den Alltag in der DDRDrei Genießer über den Geschmack der KindheitDie Leipziger Band über das Star-SeinDie letzten 30 Tage bis zum MauerfallEin russischer Offizier über seine Befehle04 – Clemens Meyer
06 / 07/ 08 – Tagebücher
10 – Frank-Walter Steinmeier
11 – Thomas Krüger
12 – Mawil
Der Pfarrer erzählt von seiner OppositionFluchtversuche über die unsichtbare GrenzeDer Filmemacher über eine verlorene UtopieDer Regierende Bürgermeister über
seine prägendste ErfahrungDie Moderatorin über WertschätzungDer Schriftsteller über seine Zeit der EuphorieVier Frauen lesen ihre Notizen von damalsDer Bundespräsident spricht über DemokratieDer Ex-Politiker kämpft heute für politische BildungEin Comic über Träume und UmbrücheD
iese Magie, wenn sich über Nacht eine neue Welt auf-
tut. Dieses Wagnis, wenn man mit einem Schritt in
eine neue Zeit geht. Diese Freude, wenn man gerade
etwas Unverhofftes, ja Unerhörtes schafft – gemein-
sam mit anderen. Auch die Angst, was jetzt vielleicht
verloren geht. Dann der Mut, weiterzugehen mit Tränen des
Glücks in den Augen und Träumen von der Zukunft im Kopf. Wo-
von träumst Du – 30 Jahre nach dem Mauerfall? Vielleicht wie-
der von Berlins magischen Momenten 1989, als eine Revolution
die Straßen und Herzen eroberte – friedlich und ganz frei he-
raus. Als die Menschen sich selbst eine neue, eben die ganze
weite Welt eröffneten – über jede geistige und tödlich betonierte
Grenze hinweg.
Was ist aus den Träumen geworden? Und wovon träumen wir
heute in einer freien Stadt, in einem noch immer nicht ganz eini-
gen Land, in einer zunehmend unübersichtlichen Welt? Welche
Hoffnungen haben wir für die Zukunft, da die Vergangenheit in
unsere Gegenwart eingraviert bleibt, aber viele Geschichten
auch zu Geschichte aufgeschichtet werden? Davon wollen wir in
dieser Tagesspiegel-Sonderausgabe erzählen.
Heute möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, mitneh-
men auf eine gedankliche und emotionale Reise vom Gestern ins
Heute ins Morgen. In dieser Ausgabe beschreiben prominente
Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kultur ihre eige-
nen Träume – von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bis
zur ehemaligen Spitzenschwimmerin Antje Buschschulte, die in-
zwischen Traumforscherin ist. Schriftsteller Clemens Meyer, der
mit seinem Roman „Als wir träumten“ die wilde Nachwendezeit
ausleuchtete, berichtet von seinen persönlichen Gefühlen des
Umbruchs – ebenso West-Berlins früherer Bürgermeister Walter
Momper, der überraschenderweise von der Maueröffnung am
- November 1989 gar nicht überrascht war.
Natürlich kommen auch mutige Menschen zu Wort, die einst
für die Freiheit anderer ihre eigene riskierten. Wir gedenken der
Toten der Berliner Mauer auf einer Seite. Und wir denken neu
darüber nach, wie wir unsere Welt künftig besser gestalten kön-
nen, etwa in einem Streitgespräch der Bürgerrechtlerin
Marianne Birthler mit der Klimaaktivistin Charlotte Tjaben.
Wenn Träume neue Räume eröffnen sollen, muss man sie in die
eigene Hand nehmen.
Besonders wichtig sind uns wie schon im gesamten Themen-
jahr 19/89 die Erinnerungen der Menschen aus Nord und Süd,
Ost und West aus ihrem Alltag. Deshalb haben wir noch einmal
Tagebücher von 1989 gelesen und mit jenen Frauen gesprochen,
die sie vor 30 Jahren geschrieben haben. Für einen Schreibwett-
bewerb haben außerdem Berliner Schülerinnen und Schüler ihre
Eltern und Großeltern befragt, wie sie die Zeitenwende erlebt ha-
ben. Die Texte der Preisträgerinnen und Preisträger, die wir hier
abdrucken, zeigen ganz persönlich, wie sehr Revolution und
Mauerfall noch heute Familien und Freundeskreise prägen. Wir
haben auch Studentinnen und Studenten getroffen, die den Mau-
erfall heute künstlerisch neu für sich entdecken – und zwei junge
Menschen, die heute am 9. November 2019 genau 30 Jahre alt
werden. Das Erinnern kann ganz unterschiedliche Wege nehmen
und auch multimediale Formen annehmen. Dabei kann uns ge-
rade eine unbefangenere Rückschau neue Räume eröffnen für
die Träume von morgen.
Diese Ausgabe lebt – wie das Erinnern generell – von ganz un-
terschiedlichen Perspektiven und Meinungen: Einstige Gastarbei-
ter aus Ost und West berichten ebenso von ihren Hoffnungen
und Ängsten wie heutige Exiljournalisten. Auch frühere Kombi-
natsdirektoren der DDR kommen zu Wort, ein einstiger Sowjet-
soldat, Modedesignerinnen und Spitzenköche. Denn die neuen
Zeiten schmecken anders, sehen anders aus, fühlen sich anders
an – und nicht für jede und jeden haben sich sämtliche Träume
erfüllt. Aus den Erfahrungen der persönlichen Lebenswenden
können wir alle lernen. Unsere Erinnerung ist ein großer Schatz
- wenn wir bereit sind, ihn mit Neugier zu entdecken.
Wovon träumst Du? Diese besondere Ausgabe ist eine Einla-
dung an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Erinnern Sie sich, erzäh-
len Sie mehr, Ihren Kindern, Ihren Freundinnen und Freunden,
Ihren Nachbarn, sagen Sie uns, was Sie bewegt – und vor allem:
Wagen Sie es, zu träumen. Denn die ganze Welt lässt sich verän-
dern. Manchmal in einem magischen Moment.
UnsereAktionenfürSieimThemenjahr19/89:+++++Schreibwettbewerb fürSchülerinnenundSchüler+++++Jugend-Theaterstück
imTheateranderParkaue+++++GeschichtswerkstattmitdemBezirksamtPankow+++++LesungvonWendeliteratur+++++Revoluti-
ons-KaraokemitLiedern,RedenundParolen+++++FestaktvonBerlinmitAbgeordnetenhausundSenat+++++ZehnwöchigeDebat-
tenseriemitderBerlinerZeitung+++++FestderMeinungsfreiheitinderVolksbühne+++++MultimediaprojektAlexanderplatz+++++
virtuelleStadtrundfahrtdurchsgeteilteBerlin+++++Wende-Kinofilm„Fritzi“fürKinder+++++RevolutionstheateraufdemAlexander-
platz +++++ Tagesspiegel-Edition historischer Ausgaben von Mauerbau bis Mauerfall +++++ Riesling Jahrgang ’89 im Tagesspie-
gel-Shop+++++Handy-AppmitaltenMauerfotos:Tagesspiegel89/19+++++DigitaleThemenseite:www.tagesspiegel.de/mauerfall
+++++ErinnerungsaktionenbeiTwitterundInstagram:#mein89und#WovonTräumstDu?+++++Videos,Fotogalerien,Podcastsund
Liveblog:www.tagesspiegel.de+++++SonderzugausPankow:DierollendeRedaktionvonTagesspiegel,BerlinerZeitungundBVGauf
der LinieU2 mitGästen und Talks am 9.November: Abfahrten:10:09 Uhr Pankow – 11:03Uhr Ruhleben – 11:59Uhr Pankow +++++
Editorial
Inhalt
Der Tagesspiegel bewegt
Robert Ideist Geschäfts-
führender Redakteur des
Tagesspiegel. Den Mauer-
fall erlebte er mit 14 an
der Bornholmer Straße.
30 Jahre später verantwor-
tet er die Aktionen des Ta-
gesspiegel zum Jubiläum.2 DER TAGESSPIEGEL WOVON TRÄUMST DU? NR. 24 000 / SONNABEND, 9. NOVEMBER 2019
Fotos: Kai-Uwe Heinrich; Illustration: Hannah Kluge