Frankfurter Allgemeine Zeitung - 12.11.2019

(Michael S) #1

SEIT E 18·DIENSTAG, 12.NOVEMBER 2019·NR.263 Unterneh men FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


magr. FRANKFURT. In Berlin heißen sie
„Emmy“ oder „Coup“, in Frankfurt
„Frank-E“: Ausleihsysteme für elektrisch
angetriebeneRoller,auf denen derFahrer
im Gegensatzzuden seit Sommerverfüg-
baren E-Scootern nichtste ht, sondernwie
auf einem Motorroller hockt.Obnun mit
Elektro- oderVerbrennungsmotor–auch
das Angebotfür dieseVarianteder Roller-
kurzzeitmiete istzuletztstarkgewachsen,
wie eine Analysedes Berliner Elektrorol-
lerherstellersUnu zeigt.
Demnachstarteteder Ausleihmarkt für
die Sitzrollervorsieben Jahren ziemlich
bescheiden. DieZahl derrund um die
Welt verfügbaren Gefährte betrug im Jahr
2012 gerade einmal 40Stück, die allesamt
ein einziger Anbieterineiner Stadt stellte.
Vorallem innerhalb dervergangenen drei
Jahrehat sichdie Mengeder Fahrzeuge
aber rasant erhöht.Gab es im Jahr 2016
global schonrund 2000Roller zu leihen,
warenesein Jahr später 10 000Stück.
Heutebeträgtdie Mengeder Sharing-Rol-
ler 66 000. 70 Prozent davonsind elek-
trisc hangetrieben, derRestfährtmit Ben-
zin. Ausleihenkann sie in derRegel, wer
über einen Autoführerschein der Klasse 3
beziehungsweiseBverfügt. Ebenso istdie
Zahl der Anbieterstarkgestiegen. Inzwi-
schen agieren 54Ausleihsysteme in 88
Städtenrund um dieWelt.
Viele dieserAnbieter suchen ihr Glück
in Ländern, in denen Motorroller im Pri-
vatbesitz schonweit verbreitet sind.Fast
27 000Roller und damit 40 Prozent aller
Leihfahrzeugestehen in Spanien,Frank-
reichund Italien.Rund 4200 Leihroller
bringen Deutschland derzeitRang fünf in
der Länderrangliste ein. Hierzulande ist
die Zahl derverfügbarenRoller binnen ei-
nes Jahres um 47 Prozentgestiegen. Glo-

bal betrug dieWachstumsratemehr als
160 Prozent, wie sichaus derUnu-Analy-
se ergibt.
An dieser Entwicklung will nun auch
der Rollerherstellerselbstteilhaben. Seine
zweiteFahrzeuggeneration, dievonder
nächstenWocheanproduziertwerden
soll, willUnudeshalb nun auchanMobili-
tätsdienstleisterverkaufen.Fürdas Unter-
nehmen mitrund 120 Mitarbeiternbedeu-
tetdas eineAbkehr vombisherigen Ge-
schäftsmodell. Bislang hatUnuseinen in
ChinagefertigtenElektrorollerausschließ-
lichimDirektvertrieb an Endkundenver-
äußert. Nach Angaben des Mitgründers
und GeschäftsführersPascal Blum hat
Unubis Ende desvergangenen Jahres auf
dieseWeise mehr als 10 000Roller ver-
kauft, die meistendavon in Deutschland.

Schonkurz nach der Gründung vor
sechs Jahren seiUnujedochauchvon Sha-
ring-Anbieternangesprochenworden, die
den ersten Roller desUnternehmens in
ihreAusleihsyste me integrierenwollten,
berichtetBlum. Allerdings sei diesesFahr-
zeug nochnicht auf eineKurzzeitmiete
ausgelegtgewesen. Daswerdesichmit der
zweitenRollergeneration nun ändern. So
seien die neuenFahrzeugewartungsär-
mer und ließen sichschnellerreparieren,
sagt Unu. Zudem sollen sich die neuenRol-
ler zum Beispiel per Smartphone-Anwen-
dung aufschließen lassen.Undindas Ge-
päckfachpassen zwei Helme hinein.Dass
der Roller ohne physischen Schlüsselge-
öffnetund dann nicht nurvonAlleinfah-
rern genutztwerden kann, macht ihn inter-
essanter für Mobilitätsdienstleister.

Werkünftig zu den Firmenkunden
zählt, will dasUnternehmen nochnicht
verraten. LautFelix Jakobsen, demUnu-
Verantwortlichen für Mobilitätsdienste,
können diegewerblichenAbnehmer aber
aus verschiedenen Richtungenkommen.
„DiePartner können einerseitsetablierte
Sharing-Dienstleistersein,dieihrAnge-
botumElektroroller erweiter nwollen“,
sagt Jakobsen. „Da wir aber nicht nur die
Fahrzeugeanbieten, sondernauchfür die
Vernetzung derRoller sorgenoder die
Softwarefür das Flottenmanagement be-
reitstellen, istunser Angebotandererseits
gerade auchfür Unternehmen interessant,
die neu in den Markt einsteigenwollen.“

Keine SorgevorKäufer verlust
Geschäftsführer Blum sieht derweil keine
Gefahr,dassUnu mit dem Zugehen auf
Verleihanbieterprivate Käuferverlieren
könnte.„Derzeitwachsen sowohl dasEnd-
kundengeschäftals auchder Sharing-
Markt stark“, sagt er.„Unddie beiden
Marktsegmentebefruchten sichaus unse-
rerSicht sogargegenseitig. Deshalb haben
wir auchkeine Sorge,uns selbstzukanni-
balisieren.“Künftig sollenrund 30 Pro-
zent des eigenenAbsatzes auf Mobilitäts-
dienstleisterentfallen, derRest auf Einzel-
käufer ,sagt Blum.
Mit der Ausweitung derKundenbasis
versuchtUnufreilichauch, der Gewinn-
schwelle näher zukommen. Bisherfinan-
zieren denRollerhersteller Investoren, die
rund 25 Millionen EuroanWagniskapital
bereitgestellt haben. Laut „Bundesanzei-
ger“ standen in den Jahren 2016 und 2017
derweil Jahresfehlbeträgevon rund 2,
und 3,1 Millionen EurozuBuche.Aktuell
istUnu laut GeschäftsführerBlum weiter
unprofitabel,weil es sichdaraufkonzen-
triere, zuwachsen.

tko. FRANKFURT. FürPassagiereder
DeutschenLufthansa istdie Gefahrwei-
tererFlugbegleiter streiksnicht gebannt.
Der Konzernund die GewerkschaftUfo
haben am Montag Gesprächefortge-
setzt, in denen sie einenWegzueiner
möglichen Schlichtung des Tarifkon-
flikts sondieren.UrsprünglichhatteUfo
angekündigt, nachGesprächen am
Sonntag schon am Montag bekanntzu-
geben, obweitereStreiksdrohen oder
nicht. In einergemeinsamen Mitteilung
gaben beiden Seiten eineVerlängerung
der Gespräche bis Dienstagbekannt.
„Da wir immer nochversuchen, nach
diesen überaus schwierigen Monaten ei-
nen Wegaus der Eskalationsspirale zu
finden, haben wirgemeinsamverein-
bart, den Montag nochzunutzen, um
vertrauli ch miteinander zu sprechen“,

hieß es.Lufthansa hattedie Vertretungs-
berechtigung des Ufo-Vorstands ange-
zweifelt undTarifverhandlungenverwei-
gert,Ufo hattealle Vorwürfe zurückge-
wiesen undwolltemit Stre iksauchVer-
handlungen erzwingen.Derweil nimmt
Lufthansa mit der Ufo-Konkurrenz Ver-
di Verhandlungen auf. Daringeht es
um Bedingungenfür saisonale Flugbe-
gleiter ,die lautVerdideutlichweniger
als Stammkräfte verdienen.Auchdie
GewerkschaftUfo,die bislangTarife
für Flugbegleiter derKernmarke Luft-
hansaverhandelt hat, hatForderungen
für Saisonkräfte erhoben. Lufthansa
hattemitgeteilt, künftig auchmit Verdi
und der in Gründung befindlichen Ca-
bin Union sprechen zuwollen, aber ei-
nen einheitlichenTarifvertrag für die
Hockenstatt stehen:Unterwegs mit dem ElektrorollervonUnu FotoUnu Kabine anzustreben.

Bloomberg.GENF. Es istder bislang
höchste Preis, der je für eine Armband-
uhr bezahlt wurde: Bei einerWohltätig-
keitsauktionvon Christie’sinGenf wur-
de am Samstageine Patek-Philippe-
Uhr für 31 MillionenFrankenverkauft.
Aufder Veranstaltung namens „Only
Watch“ wurde Geldgesammelt für die
Erforschung der Erbkrankheit Duchen-
ne-Muskeldystrophie. Dieversteiger te
Uhr verfügt über zwei Zifferblätter,
eine davonauf derRückseiteder Uhr,
und 20 Sonderfunktionen. Die Uhr
„GrandmasterChime“kamnacheinem
fünfminütigen Bieterrennen in einem
Raum mit mehr als 300 Leuten unter
den Hammer.Die bisherteuersteUhr
wareine DaytonaRolex, die einstPaul
Newmangehörte.Das Stückbrachte
auf einerAuktion im Jahr 2017 17,8 Mil-
lionen Dollar.Inden vergangenen Jah-
renhabenLuxus-Uhrenimmerhöhere
Preise aufAuktionen erzielt.

F


ür neue Phantasie über ein Enga-
gement der Lufthansa bei der kri-
sengeschüttelten Fluglinie Alita-
lia sorgt einkurzer Besuchvon
Kanzlerin Angela MerkelinRom. Es meh-
rensichdie Anzeichen dafür,dassdie
Lufthansa ihre bisherigePosition des„Al-
les oder Nichts“ aufgibt.Lufthansahat te
bisher ein Angebotabgegeben,das die
hundertprozentigeÜbernahme einer
Rumpf-Alitalia mitfliegendemPersonal
und etwa70 Flugzeugenvorsah. An einer
Minderheitsbeteiligung zeigteman sich
bis vorkurzem nicht interessiert. Diese
Haltung scheint nun zu bröckeln. Italiens
Medienspekulieren darüber,obder italie-
nische Ministerpräsident Giuseppe Conte
eventuell über dieses Thema mit Merkel
reden wird. Dabei wird allerdingsver-

nachlässigt, dassdie Lufthansa eben
nichtstaatlichist wie Alitalia, sondernals
privatesUnternehmenvonEntscheidun-
gender Regierungweitgehend unabhän-
gig ist.
In Italienregiertdagegen derStaat bei
Alitalia, seit 2017 eine überwiegende
Mehrheit der BelegschaftOpfer für ein
Restrukturierungsprogramm der damali-
genprivatenEigner abgelehnt hatte. Die
damaligenAktionäre,allen voranEtihad,
versprachen eineKapitalerhöhung nur
für denFall, dassEinschnittebei Perso-
nal, Bezahlungund Organisation akzep-
tiertwürden.Weil die Belegschaftdage-
genwar,gaben die privaten Aktionäre
auf und beantragten einVergleichsver fah-
ren. Seither wirdAlitaliavonstaatlichbe-
stelltenKommissarenverwaltet und lebt
vonstaatlichenÜbergangskrediten, die
bisher 900 MillionenEurobetrugenund
in denkommendenTagenauf 1,3 Milliar-
den Euroaufgestocktwerden sollen.
Denn AlitaliaverliertimSchnitt 1bis 2
MillionenEuroamTag. DengenauenVer-
lusthaben die Staatskommissareaber
nicht mitgeteilt.Seit 2016 gibt eskeine re-
guläre,veröffentlichteBilanz mehr.

Alle paarTage Sonderangebote


DassAlitalia dasWasser bis zum Hals
steht, sieht man unter anderem daran,
dassden Kunden alle paarTage ein Son-
derangebotzugesandt wird, mit dem sie
für dieZukunftAlitalia-Ticketsgünstiger
erwerbenkönnen. Damitkommen erst
einmal liquideMittel ins Haus,ganz unab-

hängig davon, ob diereduziertenTickets
der Zukunftzurentablen Preisenver-
kauftwerden. Nach Medienberichten
kann Alitaliawegender anhaltendenVer-
luste ohne neue Hilfenicht bis inskom-
mende Jahr kommen, deshalb gibt es
nocheinmal einestaatliche Liquiditäts-
spritze, ungeachtet europäischer Vor-
schriften, dieStaatshilfenverbieten.
Die neueRegierung hat es nun auchei-
lig, Alitalia zu einemNeustart mit einem
neuen Aktionärskreis und einerKapitaler-
höhung zuverhelfen. Bis zum 21.Novem-
ber sollen nun bindende Angebote vorge-
legt werden. Bisher ging man davonaus,
dassdie Staatsbahn 35 Prozent überneh-
men würde, das Schatzministerium 15
Prozent, die amerikanische Fluglinie Del-
ta 10 Prozent und der Autobahn- und
Flughafenbetreiber der Benettons,Atlan-
tia,die übrigen 40 Prozent.Atlantia ziert
sichaber,weil dieRegierung demKon-
zernwegen des Brückeneinsturzes in Ge-
nua alleAutobahnkonzessionenwegneh-
men will.Zudemgabesgroße Zweifel, ob
eine neue Alitalia, selbstnachVerringe-
rung desPersonals und einerKapitalerhö-
hungvon1Milliarde Euroeine mittelfris-
tigeÜberlebenschance hätte. Seit nun da-
vondie Rede ist, dass in jedemFall die Be-
legschaftvon derzeit 10 700verringert
werden muss, sieht das Angebotvon Luft-
hansarelativ gesehen nicht mehr so
schrecklichaus. Zugleichbietetein Enga-
gementvonLufthansa die Möglichkeit,
dassAlitaliaTeil eines internationalen
Netzwerkeswerdenkönnte,statt als klei-
ner Anbieterauf aussichtslosemPosten

zu kämpfen. Inzwischen istauchklarge-
worden, warumsichDelta mit 100 Millio-
nen Eurofür 10 Prozent an Alitalia enga-
gieren würde:Vorallem, um derLufthan-
sa-Gruppe eineSteigerung ihres Marktan-
teils zuverwehren.FürAlitaliagäbe es da-
gegenkaumAussicht auf zusätzliche er-
tragreiche Flügeetwaüber denAtlantik,
dagegen müssteman einige Dienstleistun-
genteuer bei Delta einkaufen. Im Bünd-
nis mitLufthansawäre die Entwicklung
des Streck ennetzesflexibler.Wennetwa
sowohl beiLufthansa als auchbei Alitalia
die FlügenachBuenosAires schwachbe-
setzt sind,könnteman dieStreckezusam-
menlegen, solangeAlitalia billigerfliegt.
RomkönnteimNetzder Lufthansa zu ei-
ner kleinen Drehscheibewerden.
Offenbar gibt es nun innerhalb der
Lufthansa-Manager,die ein Engagement
mit bis zu 200 Millionen Euro als begrenz-
tesRisikoansehen,falls man sichvorher
über Einschnitteeinigt.Atlantia wirdals
kompetentes, gut vernetztes und dezi-
diertprivatesUnternehmen und damit
als Verbündeterangesehen, auchwenn
Lufthansa in der Minderheitwäre. Verrin-
gert werden müsste wohl dasPersonal am
Boden (3105 Mitarbeiter), in derWar-
tung (1303) und in derUnternehmenszen-
trale (1285). Die italienischePolitik hatte
für entlassene Alitalia-Mitarbeiter schon
bishergroßzügigeRegelngefunden,etwa
die Zahlungvon80Prozent des letzten
Gehalts für acht Jahre.Finanz iertwird
das unter anderemmit einerAbgabe von
6,50 Eurofür alle aus Italien abfliegen-
den Passagiere, auchanderer Fluglinien.

bth. FRANKFURT. Das neueste Tech-
nologieunternehmen an derFrankfur-
terBörse,Teamviewer, hat nachsei-
nem Börsengang seinstarkesWachs-
tumfortgesetzt .Sein Umsatzstieg von
175 Millionen Euroinden ersten neun
Monatenvergangenen Jahres auf 283
Millionen in diesem Jahr,ein Wachs-
tumvon62Prozent.Allein im dritten
Quartalerzieltedas Unternehmen 102
Millionen Euro.Teamviewermit Sitz
im schwäbischen Göppingenstellt Soft-
ware für dieFernwartung vonCompu-
tern und Maschinen her.
Teamviewerwächs tzudem profita-
bel. DiesesJahr stand mit 59 Millionen
Euroein Nettog ewinn unter dem
Strich,nachdem imvergangenenNeun-
monatszeitraumkeiner angefallenwar.
Das hat aber auchdamit zu tun, dass
die Schwaben ihrAbrechnungsmodell
vomVerkauf vonLizenzen für die Soft-
ware auf einAbonnementmodell umge-
stellt haben,wassichinder Bilanz un-
terschiedlichauswirkt.Das sogenannte
Cash-Ebitda, aufwelches sichdas Un-
ternehmenals seinBetriebsergebnisfo-
kussiert,warschon seit längererZeit
stetspositiv.Allerdings lässt der Blick
darauf auchdie Marge größer erschei-
nen. So ergibt sichimaktuellen Quartal
eine Cash-Ebitda-Marge von56Pro-
zent, während nachnormalen Stan-
dards die Ebit-Marge bei rund 18 Pro-
zent liegt.
Das starke Wachstum istTeamviewer
aber nicht abzusprechen. DieZahl der
kostenpflichtigen Abonnements ihrer
Softwarelag Ende September bei mehr
als 430 000, doppelt so viel wievorei-

nem Jahr (215 424). Die Preisstruktur
des Unternehmens siehtvor, dassgrö-
ßereUnternehmen mit mehr Arbeits-
plätzenmehr für die Softwarebezahlen
alskleine.Für Großkunden legteTeam-
viewerein neues Enterprise-Produkt
auf. Dieses nutzen inzwischen 590Kun-
den mit einem jährlichenAuftragsvolu-
menvonjeweils mehr als 10 000 Euro,
das sind 60 Prozentmehr alsvoreinem
Jahr.
Das Unternehmen bestätigte denJah-
resausblickund will eine Cash-Ebitda-
Marge vonmehr als 60 Prozent errei-
chen. Die inRechnung gestelltenUm-
sätze (Billings) sollenauf rund 320 Mil-
lionen Eurowachsen. Schonvoreiniger
Zeit startete Teamviewerden Prozess,
sichzuinternationalisieren. Dabei
wächst der nord- und südamerikani-
sche Markt am stärksten. Technolo-
gischexpandiertdas Unternehmen in
den Augmented-Reality-Bereich; mit
Hilfevon Videobrillen sollenTechniker
WartungenvomSchreibtisch aus durch-
führenkönnen und nicht mehrvorOrt
sein müssen.
Teamviewers Börsengang Ende Sep-
tember,bei dem der britischeFinanzin-
vestor Permira, der dasUnternehmen
vormehreren Jahren übernommen hat-
te,40Prozent seinerAnteileauf den
Markt gebracht hatte, warzunächst
durchwachsen verlaufen. Der Aktien-
kurs sackteamAusgabetagzeitweise
unter den Angebotspreis von26,
Euro. Die nunvorgelegtenZahlenver-
liehen der Aktie aber wiederAuftri eb,
sie gewann knapp 4Prozent und
schlossbei 26 Euro.(Kommentar Seite
22.)

lid. NEWYORK.Der Elektronikkon-
zernApplesieht sichDiskriminierungs-
vorwürfengegenüber.Esgeht um die
vorwenigen Monaten in AmerikainZu-
sammenarbeit mit der Bank Goldman
Sachs auf den Marktgebrachte Kredit-
karte. David Heinemeier Hansson, ein
prominenter Softwareentwickler,nann-
te die Kreditkarte auf Twitter ein „sexis-
tisches Programm“ und sagte, er habe
vonApple einen zwanzigmal so hohen
Kreditrahmen zugestanden bekommen
wie seineFrau. Dabei habe seineFrau
auf der Punkteskala für Kreditwürdig-
keit einen höherenWert als er selbst,
und dasPaar gebe eine gemeinsame
Steuererklärung ab.
Hanssons Tweetverbreitetesich
schnell, und es meldeten sichandere
Personen mit ähnlichen Erlebnissen zu
Wort,darunter auchSteve Wozniak,ei-
ner der Mitgründer vonApple. Er
schrieb, er habe einen zehnmal so ho-
hen Kreditrahmen wie seineFrau, ob-
wohl dasPaar keine separaten Bankkon-
tenoder Vermögenswerte habe. Ein an-
dererNutzer schrieb, er habe einen Kre-
ditrahmenvon70000 Dollar bekom-
men, seineFrau trotzhöherer Bonität
aber nur 15000 Dollar.

Nach den Beschwerden leitetedie
NewYorkerFinanzaufsichtsbehörde Er-
mittlungen ein. Sie will untersuchen, ob
der für die Bestimmung des Kreditrah-
mens eingesetzteAlgorithmus Gesetze
verletzt, die Diskriminierung auf Basis
des Geschlechtsverbieten.
Entwickler Hansson beschrieb auf
Twitter auchseine Versuche, der Angele-
genheit auf den Grund zugehen. Apples
Kundenbetreuung habe keine Erklä-
rung gehabt und auf den„Algorithmus“
des Unternehmensverwiesen. Zumin-
destinseinemFall habe Apple reagiert.
ZweiTage nachdem ersten Tweethabe
das Unternehmen den Kreditrahmen
seinerFrau auf seinen Betrag angeho-
ben. Apple nahm ansonsten nicht direkt
Stellung:Auf der Internetseite zur Kre-
ditkarte heißt es nur,der Kreditrahmen
werdevon Goldman Sachsbestimmt.
Die Entscheidungbestimmten einegan-
ze Reihe vonFaktoren, darunter Infor-
mationen über Einkommen, Schulden
oder Kreditwürdigkeit. Goldman Sachs
beteuerte, Entscheidungen niemals auf
Basis des Geschlechts zu treffen. Die
Bank wies aber darauf hin, es sei mög-
lich, dass Familienmitgliedersehr unter-
schiedlich beurteilt würden.

Auch im Sitzen lässtessichelektrischrollen


Das Angebotfür Motorroller-Sharingwächst rasant/Der Berliner E-Roller-HerstellerUnuwill daranteilhaben


Drohenweiter eStreiks?


Lufthansa und Uforingen um Schlichtungsplan


Alitalia kommt nicht vomFleck

Teamviewersetzt sein


starkesWachstumfort


Tech-Börsenneuling legt guteZahlenvor


Benachteiligt AppleFrauen?


Diskriminierungsvorwürfe wegenneuer Kreditkarte


Rek ordpreis für Armbanduhr


Bieterzahlt 31 MillionenFranken fürPatekPhilippe


DieRekorduhr FotoChristie’s


Die Lufthansakönnte


Minderheitsaktionärder


siechen italienischen


Flugliniewerden. Die


Rettun gverzö gert sich


jedenfalls.


VonTobias Piller,


Rom


InneritalienischerFlugverkehr

Marktanteile der Alitalia


Quelle: Enac, italienische Behörde für zivilen Flugverkehr

Anteile 2018 nachPassagierzahl, in Prozent

Alitalia

38,
Passagierzahl
(nur Ablüge)
32 Mio.

Passagierzahl
(Ablüge)
60 Mio.

Ryanair

34,

Sonstige

17,

Easyjet

10,

Alitalia

8,

Ryanair-Gruppe

22,

Sonstige 32,
12,6 Easyjet

Air-France-
KLM 4,
Lufthansa-
Gruppe

9,

IAG-Gruppe

9,

Flugverkehr von Italien mit dem Ausland
Anteil e2018nachPassagierzahl, in Prozent

Foto AF P/F.A.Z.-GraikBrocker/Piller
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