Süddeutsche Zeitung - 07.11.2019

(nextflipdebug5) #1
von markus schäflein

B


ayern bebt: Binnen 24 Stunden ha-
ben die drei großen Traditions-
klubs des Freistaats ihre Trainer
gewechselt. Beim Bundesligisten FC Bay-
ern München war es der spektakulärste
Vorgang, beim Zweitligisten 1. FC Nürn-
berg der notwendigste, und beim kurio-
sen Drittligisten TSV 1860 München
selbstredend der kurioseste. In Giesing
ging der Trainer von selbst.
Es ist ja nicht so, dass Daniel Bierofka
keine Lust mehr auf den Job beim
TSV1860 mehr hat, obwohl er so sehr an
dem Klub hängt. Die Wahrheit ist: Daniel
Bierofka hat keine Lust mehr darauf, weil
er so sehr an ihm hängt. Er ist mehr gewe-
sen als der Trainer, er ist sogar mehr ge-
wesen als ein echter Löwe und eine Gali-
onsfigur. Er war der oberste Fan. Wenn er
am Wochenende gewann, war es seine
größte Genugtuung, wenn er verlor, nag-
te es die ganze Woche an ihm. Er wollte
den größtmöglichen sportlichen Erfolg,
zurück in die zweite Liga, der vom Präsidi-
um im Machtkampf mit Investor Hasan
Ismaik ausgerufene Konsolidierungs-
kurs setzte ihm dementsprechend zu. In
seiner so genannten Freizeit akquirierte
er private Gönner, um noch den einen
oder anderen Spieler zu verpflichten. Es
gibt nicht Wenige, die behaupten, Bierof-
ka habe in den vergangenen zweieinhalb
Jahren 24 Stunden am Tag für Sechzig ge-
arbeitet. Das dürfte der Wahrheit zumin-
dest recht nahe kommen.
Nun kann und will Bierofka nicht
mehr. Auch deshalb, weil er der erklärte
Lieblingstrainer Ismaiks war, von ihm zu
einem Ebenbild des Trainergottes Jürgen
Klopp stilisiert wurde, und immer wieder
instrumentalisiert wurde im klubpoliti-
schen Zwist. Sein möglicher Abschied
wurde von der Investorenseite perma-
nent als Drohkulisse benutzt, die Vereins-
seite fühlte sich bemüßigt zu erklären,
dass der TSV 1860 München auch nach
Bierofka existieren werde. Dazu kam das
Gerede über sein für Drittligaverhältnis-
se zweifelsohne hohes Gehalt, das des-
halb so hoch war, weil es Ismaik so wollte,
das zum neuen Sparkurs aber nicht pass-
te. Das war alles viel Druck, viel zu viel.
Nun, da Bierofka weg ist, wurde er von
allen in den Löwenhimmel gelobt. Der
Trainer, der sich gemobbt fühlte, wird ge-
staunt haben über diese warmen Worte
von allen Seiten.
Bierofka, der langjährige Löwenspie-
ler, der Aufstiegstrainer, war auch für die
wegen des Gesellschafterzwists zerstrit-
tenen Fans eine wichtige Figur. Er war
der Kitt des Klubs, weil ihm sein Herz für
Sechzig alle abnahmen, die Unterstützer
von Reisinger ebenso wie die Ismaik-Ge-
treuen, die Freunde des Grünwalder Sta-
dions ebenso wie die Anhänger aus dem
Bayerischen Wald. Wenn nun der sportli-
che Erfolg unter einem neuen Trainer aus-
bleiben sollte, drohen die Gräben noch tie-
fer zu werden. Das Präsidium hat ja Recht
mit seiner Aussage, Sechzig werde auch
nach Bierofka existieren. Aber es wird
nicht mehr dasselbe sein.
Mit dem FC Bayern oder dem Club
wird es in nächster Zeit ohnehin nicht
mehr viel gemeinsam haben – außer
eben den Zeitpunkt des Trainerwechsels.


Am vergangenen Wochenende saß Marek
Mintal für eine Pressekonferenz in der Ge-
schäftsstelle des 1. FC Nürnberg, er saß
dort als Trainer der U21, die in der Regional-
liga Bayern Garching 6:0 besiegt hatte. „Im
Leben passieren Sachen, die gehen extrem
schnell und im Fußball sowieso“, sagte er:
„Von der Regionalliga gehst du auf einmal
auf die Bank in der zweiten Liga.“ Das müs-
se man genießen, selbst wenn es nur für
kurze Zeit sei. Er sagte das über den Torhü-
ter Benedikt Willert, 18, der nicht für Nürn-
bergs U21 gespielt hatte, weil er zwei Tage
später für die Profis auflaufen sollte. Min-
tal sprach also nicht über sich selbst, noch
nicht.


Am Montag verlor der 1. FC Nürnberg
mit Willert im Tor beim VfL Bochum mit
1:3, weshalb die Dinge danach schnell gin-
gen: Am Dienstag wurde Damir Canadi,
erst im Sommer nach dem Nürnberger Ab-
stieg aus der Bundesliga als Trainer ver-
pflichtet, nach nur einem Sieg aus den ver-
gangenen neun Pflichtspielen freigestellt.
Am Mittwoch leitete Mintal seine erste Ein-
heit als Interimstrainer – zum ersten Mal
als Chefcoach im Profifußball.
Der Slowake, 42, ist in Deutschland vor
allem als Torjäger bekannt. 75 Treffer ge-


langen ihm in 208 Spielen für Nürnberg,
wo man ihn „Torphantom“ nannte, weil er
immer so plötzlich im Strafraum auftauch-
te, bevor er traf. Er wurde zweimal Tor-
schützenkönig, einmal mit 18 Treffern in
der zweiten Liga 2004, in der Saison dar-
auf mit 24 Treffer in der ersten Liga. Er ge-
hörte außerdem zu der Mannschaft, die

2007 den DFB-Pokal gewann. In Nürnberg
zählt er zu jenen Fußballern, die sie liebe-
voll „Club-Legenden“ nennen. Und dass er
ein Trainer ist, den die Fans lieben, kann in
diesen Tagen nicht schaden.
Sportvorstand Robert Palikuca sah dem
Anlass angemessen grimmig aus, als er am
Dienstag vor die Kameras trat, um die Ent-

scheidung zu erklären. Canadi sei verzwei-
felt auf Lösungssuche gewesen: „Man
sieht die Unzufriedenheit im Umfeld, man
sieht die Heimspielergebnisse, die Leute
sind nicht glücklich damit, das schlägt sich
dann aufs Gemüt.“ In Bochum, als die
Mannschaft zum wiederholten Mal konfus
gewirkt hatte, waren es die mitgereisten

Fans gewesen, die den Rauswurf des Trai-
ners forderten. Auch im Team sollen Cana-
dis Ideen nicht mehr gegriffen haben.
Palikuca, dessen Wunschtrainer der Ös-
terreicher Canadi war, hat bereits erklärt,
dass Mintal nur eine Übergangslösung
sein soll. Wenn möglich will der Manager
schon vor dem Derby gegen Fürth nach der
Länderspielpause einen neuen Coach prä-
sentieren, der die unveränderten Ziele des
Vereins – mindestens Platz sechs in dieser
Saison und der Wiederaufstieg in der kom-
menden – erreichen soll. Als ein Kandidat
wird Markus Anfang gehandelt, der in der
vergangenen Saison beim 1. FC Köln zwar
kurz vor dem Saisonende entlassen wurde,
aber als Trainer immerhin zu weiten Tei-
len für den Bundesligaaufstieg verantwort-
lich war. Sollte Nürnberg so schnell einen
neuen Trainer finden, würde Mintal nur
am kommenden Sonntag gegen Arminia
Bielefeld auf der Bank sitzen. Dass er dafür
die richtige Lösung ist, das ist im Verein
aber unumstritten.
2013 hat Mintal seine Trainerlaufbahn
als Co-Trainer beim Club begonnen, er
wurde später Jugendcoach, sprang bereits
in der Vorsaison nach der Freistellung von
Michael Köllner als Assistent von Interims-
trainer Boris Schommers ein. Gerade
macht er seinen Fußballlehrer-Schein in
der Slowakei, er hat dort noch Lehrgänge
zu absolvieren, will im Winter fertig wer-

den. „Er ist ruhig und sachlich und kann
auch etwas zeigen, er hat das Standing“,
sagt Wolfgang Wolf, der neuerdings den Re-
gionalligisten Lok Leipzig trainiert – und
am Weg Mintals nicht unbeteiligt war: Es
war Wolf, der den Offensivspieler 2003
nach Nürnberg holte, angeblich nach ei-
nem Tipp von einem befreundeten Auto-
händler, der die Empfehlung vom Vater sei-
ner slowakischen Freundin bekam – ei-
nem Trainer. Mintal blieb acht Jahre lang
und kehrte nach nur einer Saison bei Han-
sa Rostock 2012 nach Nürnberg zurück.

„Das ganze Gerede von Fußballern ist
doch meistens nur Blabla“, hat Mintal mal
in einem Interview mit dem Magazin
11Freundegesagt, aber nach seiner ersten
Einheit als verantwortlicher Zweitligatrai-
ner hat er dennoch kurz über sich selbst ge-
sprochen. Er habe „keine einzige Sekun-
de“ überlegt, die Aufgabe anzunehmen.
Sein Training funktioniere auf eine „ein
bisschen andere Art“ als jenes von Vorgän-
ger Canadi, es gehe um Einfachheit und
Spaß. Und er sagte, dass er keinen Wert dar-
auf lege, in der Kabine als Club-Legende
anerkannt zu werden. So mancher junger
Spieler kennt Mintals Tore wohl nur aus Er-
zählungen. sebastian fischer

von markus schäflein
und philipp schneider

I


mmerhin einen halbwegs positiven Ne-
beneffekt hatten die mal wieder sehr
umständlichen Umstände beim
TSV1860 München an einem der düsters-
ten Tage seiner Geschichte: Die Verabschie-
dung beziehungsweise Flucht des Trainers
Daniel Bierofka von seinem Herzensklub
zog sich von früh morgens bis fast Mitter-
nacht, ehe darüber Gewissheit verkündet
werden konnte. Nur weil also so viele Stun-
den verstrichen, konnte es geschehen,
dass in der um 23.11 Uhr verschickten Pres-
semitteilung die Verantwortlichen und
teils verfeindeten Menschen so zahlreich
sprechen und lobhudeln durften. Jemand
muss ordentlich Zeit gehabt haben zu for-
mulieren.

Bierofka sprach, Vereinspräsident Ro-
bert Reisinger sprach, der Investor Hasan
Ismaik redete, dazu noch beide Geschäfts-
führer, Michael Scharold und Günther Go-
renzel. Hätte die Wirtin Christl nicht erst
kürzlich ihr Löwenstüberl endgültig hinter
sich zugesperrt, sie wäre vielleicht auch
noch zu Wort gekommen. Hat man jemals
schon einen so vielstimmigen Chor gehört
beim Löwen? Vermutlich nicht. Jedenfalls
kann man sich nicht erinnern.
Dass es so geschah, ist aufschlussreich:
Zunächst verdeutlich es, dass allen Beteilig-
ten am Dienstag klar war, dass sich Bierof-
kas Flucht zu einem Politikum entwickeln

könnte, das ordentlich Sprengkraft in sich
birgt. Zugleich legt die beachtliche Samm-
lung an Hymnen auf Bierofka, deren Posi-
tivität weit über die bei Trainerverabschie-
dungen üblichen Höflichkeitsfloskeln hin-
ausreicht, den Irrsinn dessen offen, dass
Bierofka überhaupt geht. Nach der Lektü-
re der Mitteilung stellt sich der verdatterte
Leser unweigerlich die Frage: Herrschafts-
zeiten, warum eigentlich hat der Klub
nicht alles daran gesetzt, zu verhindern,
dass er geht?
Für Geschäftsführer Scharold war Bier-
ofka der „Anker für das taumelnde Schiff“
in der Regionalliga. Für Geschäftsführer
Gorenzel ein „unglaublicher Fachmann an

der Linie“. Für Präsident Reisinger „das Ge-
sicht des Vereins“. Und für Ismaik „geht Da-
niel Bierofka als Held“. Vor dem Hinter-
grund, dass Bierofka am vergangenen Wo-
chenende massiv Anstoß genommen hatte
an einem Artikel imKicker, in dem eine an-
onyme Quelle den Vorwurf gestreut hatte,
Bierofka sei als Fußballtaktiker zu wenig
Fachmann an der Linie, ist vor allem die
Aussage des Sport-Geschäftsführers auf-
schlussreich.
Am Mittwoch um 10 Uhr stand nun je-
denfalls Oliver Beer, 40, als Fachmann an
der Linie am Trainingsplatz. Offiziell darf
er sich so zwar nicht bezeichnen. Der ehe-
malige Assistent von Bierofka, der in der

Jugend für Sechzig und die Bayern und da-
nach in der zweiten und dritten Spielklasse
in Schweinfurt und Ingolstadt spielte, be-
sitzt nur den sogenannten A-Schein als
Trainer. Dieser berechtigt lediglich zur An-
leitung von Frauen- und Juniorenmann-
schaften sowie von Männermannschaften
unterhalb der dritten Liga. Aber für ein
paar Partien, ehe Gorenzel einen Nachfol-
ger für Bierofka gefunden hat, drückt der
Deutsche Fußball-Bund in solchen Angele-
genheiten ein Auge zu. Gorenzel besitzt so-
gar eine Lizenz als Fußballlehrer und könn-
te sich theoretisch selbst an die Seitenlinie
begeben, aber diese Lösung werde es nicht
geben, betont er in der Mitteilung: „Das ge-
bührt der Respekt vor Daniel.“

Für Beer sind die anstehenden drei Par-
tien eine große Herausforderung, aber
auch eine Chance – denn zu verlieren hat
er wenig. Die Löwen müssen zunächst
beim Tabellendritten Hallescher FC antre-
ten, dann haben sie das Stadtderby gegen
den FC Bayern München II zu bestreiten,
der gerne mal seine Bundesliga-Promi-
nenz in der dritten Liga parkt, und dann
müssen sie zum Tabellenzweiten SpVgg
Unterhaching. Siege in diesen Spielen
kann Sechzig für seine Mission Klassener-
halt nicht einplanen – wenn Beer aber
doch der ein oder andere gelingt, insbeson-
dere in den Derbys, kann er sich durchaus
profilieren. Nicht als Anker, nicht als Ge-
sicht, nicht als Held. Aber immerhin als
Trainer.

Ein Phantom zum Versöhnen


MarekMintal nimmt seine Arbeit als Interimstrainer des 1. FC Nürnberg auf. Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig soll aber wirklich nur die Übergangslösung sein


Die Spieler waren sprachlos, erzählt der Ka-
pitän Dennis Niebauer, zumal die Entschei-
dung von Philipp Bönig zu einem unge-
wöhnlichen Zeitpunkt fiel. Nun könnte
man einwenden: Es gab in der Gegend zu-
letzt noch einen Trainer, der an einem
Dienstag zurückgetreten ist, mitten in der
Woche also, und nicht im Affekt nach ei-
nem unruhigen Spieltag. Der VfR Garching
aber ist dafür bekannt, dass es seit jeher
harmonisch zugeht, und auch deswegen
seien die Spieler „ein bisschen fassungs-
los“ gewesen, berichtet Niebauer. Einen
weiteren Grund sieht der Spielmacher dar-
in, dass seiner Meinung nach der Trainer
auch gar nicht verantwortlich war für die
aktuelle Negativserie – wieso sollte er also
eigenmächtig die Konsequenzen ziehen?
Bönigs Begründung war, dass er damit ei-
nen Impuls setzen wollte. Das misslang
kläglich: Ohne ihn verlor der VfR am ver-
gangenen Wochenende 0:6 in Nürnberg.
Zum letzten Mal gewonnen haben die
Schwarz-Weißen Anfang September, nach-
dem sie gut gestartet waren und am drit-
ten Spieltag sogar den Titelaspiranten
Türkgücü schlagen konnten. „Seine Vorga-
ben waren der richtige Weg, wir haben sie
nur nicht umgesetzt“, sagt der 32-jährige
Routinier Niebauer selbstkritisch, er geht
sogar noch einen Schritt weiter: „Natürlich
liegt die Verantwortung mehr bei den Spie-
lern als beim Trainer“, und: „Den Einsatz-
willen lassen einige Spieler vermissen.“

Dass es offensichtlich im Kader nicht
ganz so harmonisch zugeht wie gewohnt,
mag auch ein letzter Tabellenplatz automa-
tisch mit sich bringen.
Niebauer selbst ist prädestiniert, in so ei-
ner Situation voranzugehen, das sieht er
auch selbst so. Zum einen ist er fraglos der
Kopf der Mannschaft, der auch in schwie-
rigsten Situationen die Übersicht behält, ei-
ner, der Ideen hat, mit denen man Gegner
überlistet. Für viele im Verein unvergessen
ist sein 63-Meter-Tor aus dem Sommer
2016 gegen den FC Ingolstadt II, Niebauer
wurde damals für das Tor des Monats im
Ersten nominiert. Zweitens ist er in einem
Verein, in dem sowieso schon viel Bestän-
digkeit herrscht, in der sportlichen Abtei-
lung der Dienstälteste, nachdem Trainer
Daniel Weber nach zwölf Jahren dann doch
einmal aufhörte. Von der U13 bis zur U16
spielte Niebauer beim FC Bayern, danach
ging er wieder zurück, denn es war ihm
wichtiger, mit den Freunden zu kicken als
Profi zu werden. Von den guten Freunden
ist im Kader keiner mehr übrig, die vielen
Aufstiege von der Bezirksliga seit dem Jahr
2009 sind ein Grund dafür.
Niebauers Problem ist: Er hat gerade
Prüfungsstress. „Deswegen kann ich auch
nicht immer in jedem Training anwesend
sein“, sagt er. Im kommenden Jahr wird
Niebauer dann Lehrer sein, für Sport und
katholische Religionslehre. Dabei sei Prä-
senz zeigen und mit gutem Beispiel voran-
gehen gerade immens wichtig. Denn es ge-
he ja darum, einerseits die Motivation wie-
derzufinden, Interimstrainer Ludwig Tri-
fellner kündigte für das Training „Zwei-
kämpfe, Zweikämpfe, Zweikämpfe“ an. An-
dererseits muss müsse man aber auch zu
einer gewissen Lockerheit zurückfinden.
Im Moment könne er noch nicht sagen,
ob er kommende Saison weiter in Garching
spielen wird, auch aus beruflichen Grün-
den, sagt Nibauer. Aber natürlich wolle er
sich auf keinen Fall mit einem Abstieg ver-
abschieden, „auch ich habe eine Verpflich-
tung gegenüber den Ehrenamtlichen hier“.
Im Moment ist noch nicht einmal geklärt,
wer Bönigs Nachfolger wird. Im Moment
leitet noch der Sportdirektor Trifellner das
Training. Am Samstag saß er nach dem
Spiel gegen Nürnberg II in der Pressekonfe-
renz mit dem Trainerkollegen Marek Min-
tal. Man unterhielt sich darüber, wie unbe-
rechenbar das Fußballgeschäft doch sei.
Drei Tage später war auch Mintal Interims-
coach. christoph leischwitz

Für Interimstrainer Beer sind die
nächsten drei Spiele eine große
Herausforderung und eine Chance

TSV 1860 MÜNCHEN

Zerrieben


im Machtkampf


Hymnen des Irrsinns


Der TSV 1860 verabschiedet Trainer Bierofka mit einem vielstimmigen Chor warmer Worte. Allen Beteiligten ist
klar, dass sich die Flucht des Trainers zu einem Politikum entwickeln könnte, das ordentlich Sprengkraft in sich birgt

Die Fans forderten Canadis


Rauswurf – und verehren Mintal


Fassungslos


Der Tabellenletzte VfR Garching
verliert seinen Trainer – und 0:6

Sein Training sei „ein bisschen“
andersals Canadis, sagt Mintal

Gorenzel wird nicht an der
Seitenlinie stehen: „Das gebührt
der Respekt vor Daniel.“

Herrschaftszeiten, warum eigentlich hat der Klub nicht alles daran gesetzt, zu verhindern, dass er geht? Daniel Bierofka verlässt am Dienstagnachmittag das Trai-
ningsgelände des TSV 1860 München an der Grünwalder Straße 114. FOTO: STEFAN MATZKE / SAMPICS

36 HMG (^) SPORT IN BAYERN Donnerstag, 7. November 2019, Nr. 257 DEFGH
GESCHICHTEN AUS
DERREGIONALLIGA
Ein Herz für Sechzig: Daniel Bierofka
war derKitt des Klubs. FOTO: FEIL / M.I.S / IMAGO
Daumen hoch? Der bisherige Assistenztrainer Oliver Beer, 40, muss mit den Löwen
nun in Halle, gegen Bayern II und in Unterhaching antreten. FOTO: SVEN LEIFER / IMAGO
Interimstrainer in Nürnberg, mal wieder: Der langjährige Torjäger Marek Mintal ersetzt den entlassenen Damir Canadi, bis
einNachfolger gefunden ist. FOTO: TIMM SCHAMBERGER/DPA

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