Handelsblatt - 07.11.2019

(Darren Dugan) #1

Das Erbe der DDR


Warum drei Industriezentren
die Wende überlebten. S. 20

G 02531 NR. 215 PREIS 3,10 €

Dax
13 165,
+0,13 %

E-Stoxx 50
3 685,
+0,23 %

Dow Jones
27 480,
-0,04 %

S&P 500
3 073,
-0,04 %

Gold
1 488,22 $
+0,31 %

Euro/Dollar
1,1077 $
+0,02 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·
Scholz gibt Blockade bei
EU-Einlagensicherung auf: Der
Bundesfinanzminister legt ein
Modell für die Absicherung
von Sparguthaben vor. So
schlägt das Finanzministerium
in einem Papier zur Bankenuni-
on den Aufbau eines „europäi-
schen Rückversicherungssys-
tems“ vor. Damit überraschte
Olaf Scholz nicht nur die euro-
päischen Partner, sondern
auch Bundeskanzlerin Angela
Merkel und die Union. Die EU-
Partner sind erfreut – die Uni-
on bleibt skeptisch. Seite 14

·
DTM startet Elektroserie:
Die deutschen Autohersteller
suchen einen Weg, ihre Elek-
troautos attraktiv zu machen.
Die deutsche Rennsportserie
DTM will deshalb nun auch ei-
ne Elektrorunde aus der Taufe
heben. Damit würde neben der
Formel E eine zweite Elektro-
rennserie starten, dieses Mal
mit Serienfahrzeugen. Seite 22

·


Neue Nussriegel sollen
Mars mobilisieren: Die Süßwa-
rensparte des US-Unterneh-
mens leidet unter der Kaugum-
mi-Unlust der Kunden und in-
novativer Konkurrenz. Die
Deutschlandchefin baut nun
das Sortiment rigoros um, der
Konzern investiert Milliarden in
nachhaltigen Kakaoanbau und
Klimaschutz. Seite 30

politische Brisanz macht auch eine interne Analyse
des Auswärtigen Amts zu den Folgen der Digitalisie-
rung deutlich, die das Handelsblatt einsehen konnte.
„Deutschland läuft Gefahr, in der globalen digitalen
Wertschöpfung abgehängt zu werden“, heißt es dort.
Nüchtern stellen die Diplomaten fest, dass die Bun-
desrepublik auf die wirtschaftlichen und politischen
Umbrüche nicht vorbereitet sei. Auch warnt das
Haus von Heiko Maas vor digitalen Diktaturen: „Au-
toritäre Regime nutzen die Daten ihrer Bürger, um
diese zu kontrollieren und zu manipulieren.“ Eine
klare Anspielung auf China. Huawei-Gründer Ren
Zhengfei kündigte dagegen eine Garantie an, dass die
Technologie seines Konzerns keine Einfallstore für
Spionage enthält. S. Afhüppe, M. Koch

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer stellt im Handelsblatt-Interview eine


Zusammenarbeit infrage. Das Auswärtige Amt warnt vor digitalen Diktaturen.


Druck auf Huawei wächst


Parteichefin und Verteidi-
gungsministerin Kramp-Kar-
renbauer: Skepsis gegen-
über chinesischer Technik.

Dietmar Gust für Handelsblatt

> Schwerpunkt Seiten 6 - 10

D


ie Debatte in der Bundesregierung über
den Netzausrüster Huawei spitzt sich zu.
Jetzt äußerte sich die Verteidigungsminis-
terin und CDU-Vorsitzende Annegret
Kramp-Karrenbauer auf der Handelsblatt
Cybersecurity-Tagung in Berlin skeptisch über eine Zu-
sammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen. „Für
mich ist entscheidend: Können wir die Risiken anhand
der Sicherheitsstandards ausschließen? Wenn das nicht
geht, muss man, wie andere Länder auch, darüber nach-
denken, Huawei auszuschließen“, sagte sie im Interview
mit dem Handelsblatt. Damit ging Kramp-Karrenbauer
auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich
bisher klar gegen einen Ausschluss ausgesprochen hatte.
Der Ausbau des superschnellen 5G-Netzes ist für
die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Die

Schleweis kämpft für XXL-Bank


Der Sparkassenpräsident drängt auf eine Konsolidierung des Sektors.


Sparkassenpräsident Helmut Schle-
weis macht sich für eine umfassende
Konsolidierung des öffentlich-rechtli-
chen Finanzsektors stark. Ein Zusam-
menschluss der Landesbank Hessen-
Thüringen (Helaba) und des Fonds -
anbieters Deka soll dabei nur der
erste Schritt sein. „Durch eine Fusion
von Helaba und Deka würde ein Nu-
kleus für ein Zentralinstitut entste-
hen“, sagte der Präsident des Deut-
schen Sparkassen- und Giroverbands
(DSGV) im Handelsblatt-Interview.
„Die Bereitschaft und die Möglich-
keit, weitere Banken aufzunehmen,

sind da“, versicherte er. „Das ist erst
der Anfang.“ Vor einem Jahr hatte
Schleweis angeregt, alle öffentlich-
rechtlichen Spitzeninstitute zu einer
Art Super-Landesbank zu verschmel-
zen, die er Sparkassenzentralinstitut
nennt. Bei den Bundesländern Bay-
ern und Baden-Württemberg gebe es
aktuell jedoch keine Bereitschaft, die
BayernLB beziehungsweise die
LBBW in ein Zentralinstitut einzu-
bringen, räumte Schleweis ein.
Er will sich deshalb zunächst auf
die Deka und die Helaba konzentrie-
ren, die ganz beziehungsweise mehr-

heitlich in Sparkassenhand sind. Offi-
ziell sollen beide Institute nur eine
„vertiefte Zusammenarbeit“ prüfen.
Aber Schleweis machte deutlich,
dass er mit einem Zusammenschluss
rechnet. „Eine Fusion von Deka und
Helaba würde zweifellos den größten
Mehrwert schaffen.“ Ob der Plan des
DSGV-Chefs aufgeht, ist unklar. In der
Sparkassen-Finanzgruppe stehen vie-
le hinter Schleweis, aber es gibt auch
einflussreiche Akteure, die einer Fu-
sion von Helaba und Deka kritisch
gegenüberstehen. Andreas Kröner

DONNERSTAG, 7. NOVEMBER 2019

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Interview Seiten 34 - 35

Plädoyer für mehr Innovation


Was die Wirtschaftsweisen am
Standort Deutschland kritisieren. S. 12

Es gibt Staaten,


die schließen


Huawei direkt


vom Anbieter -


verfahren aus.


Annegret
Kramp-Karrenbauer
Verteidigungsministerin

Auf Wachstumskurs


Wie Wirecard Umsatz und
Gewinn steigert. S. 36

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