Der Spiegel - 09.11.2019

(Jacob Rumans) #1

142 DER SPIEGEL Nr. 46 / 9. 11. 2019


MATT HOLYOAK / BAFTA / CAMERA PRESS / LAIF

Personalien


SANDRINETHESILLAT / PANORAMIC / IMAGO IMAGES

Schlummern mit


guter Regie


Der amerikanische Regis-
seur Francis Ford Coppola,
80, hat in Paris eine Suite im
eleganten Hotel Lutetia einge-
richtet. Ein Foto seiner Toch-
ter Sofia schmückt das Schlaf-
zimmer. Dazu ließ er mehrere
Skulpturen und Filmkameras
aus seiner privaten Sammlung
in dem Penthouse aufstellen,
das Gäste für rund 7000 Euro

pro Nacht mieten können. Als
Dekor dient auch eine Aus -
gabe des Romans »Der Pate«
von Mario Puzo, mit persön -
lichen Notizen Coppolas. Im
Einrichten von Hotels hat der
Regisseur von »Apocalypse
Now« Erfahrung: In Belize,
Guatemala, Argentinien und
Italien kann man sich schon
länger à la Coppola betten.
Die Sache habe sich einfach
so ergeben, erzählte er
der französischen Zeitschrift
»Paris Match«. Er habe seine

Familie immer schon an schö-
nen Orten zusammenbringen
wollen. Freunde kamen dazu,
und dann wollten alle immer
länger bleiben. Er musste
Personal einstellen, um alle
zu versorgen. »Irgendwann
muss man die Leute dafür
zahlen lassen, sonst geht man
pleite.« Die persönlichen
Erinnerungsstücke hätte er
bei sich zu Hause in Kalifor-
nien ohnehin nicht unter -
gebracht. »Sie wären in einem
Lager gelandet.« PE

Doppelte Königin


Im Film »The Favourite« stellte sie Queen
Anne dar, die Anfang des 18. Jahrhunderts
regierte – und wurde dafür mit einem Oscar
ausgezeichnet. In der vergangenen Woche
kam die britische Schauspielerin Olivia
Colman, 45, dem Königshaus auch im ech-
ten Leben sehr nah: Sie nahm für ihre Ver-
dienste um die Schauspielerei einen Orden
entgegen, den Commander of the Most
Excellent Order of the British Empire. Prin-
zessin Anne, einzige Tochter von Königin
Elizabeth II., überreichte ihn. Von Eliza-
beth, so berichtete es Colman der BBC, sei
sie während der Dreharbeiten zur dritten
Staffel der Netflix-Serie »The Crown« gera-
dezu besessen gewesen. Die Schauspielerin
spielt darin die Queen in den Jahren 1964
bis 1977. Sie löst ihre Kollegin Claire Foy ab,
die in den ersten beiden Staffeln die Rolle
der jungen Königin innehatte. Die beiden
Schauspielerinnen sehen sich nicht sehr ähn-
lich. Foy hat blaue Augen wie die Queen,
Colman braune. Anfangs sollte Colman des-
halb blaue Kontaktlinsen tragen, doch sie
wirkte damit sehr maskenhaft. Das ist nicht
die einzige Abweichung von der Realität;
bei dem Ganzen handelt es sich schließlich
nicht um eine Dokumentation, sondern
um eine fiktive Version des royalen Lebens.
Sie sei trotzdem überzeugt, dass die Serie
die kö nigliche Familie mit Respekt behandle,
sagte Colman der »Times«. Aus Palastkreisen
heißt es, einige Royals sähen »The Crown«
ganz gern. Ob die echte Queen die Serie
anschaut, ist allerdings nicht bezeugt. KS
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