Die Welt Kompakt - 18.10.2019

(Barré) #1

32 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELT KOMPAKTT KOMPAKT FREITAG, 18. OKTOBER 2019


EEEmdddennBBrrreeemmen Hamburrrgg
Hannooovvvveer

LLLeeipzigg

Münssstttteer

RRoossssssttttttttoooock

Düsselddoorrrff

FFFrieedrichshafffeen

SSSaaarbrückkkeeenn

KKKööln

Kiel

MMüünnchen

KKKaassel

Stutttttttggarrrtt

Beerrllin

DDDrrrrrreeeeesssddeenn
Frrraankkkffuurrrttt

Nüürrrnnberrrgg Ams
Anta
Barc
Buen

WELLLTTWETTER

DEUTSCHLANDHEUTE
Samstag


Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Sonntag

Montag

DDDDDDDDDDublinDDDDDDDDDuuuuuuuuuuuuuuubbbbbbbbbbbbbbbblllliililiiiiiiiiiinnnnnnn

BBrüsselBBBBBBrrrrrrrüüüüüüüüüüüssssssssssssssssssseeeeeeeeeeeeeellll

OOOOOOOOOOOOOOslossssssslllloooooooo

WWarschauWWWWWWWWWWWWWWWaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssccccccchhhhhhhaaaaauuuu

BBBBBBBordeauxooooooorrrrrrrrrrrrrrrrrrrdddddddddddddddeeeeeeeaaaaauuuuuuxxxxxxxxx

KiewKKKKKKiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeewwwwwwwwwwwwwwwwwww

MMMMoskauMMMooooooossssssskkkkkkkkkkkkkkkkkaaaaaaaaauuuu

SSStockholmSSSStttttttttttttttttoooooooooooccccccckkkkkkkkkkkkhhhhhhhhhhhhooooooooooollmmmm St.PetersburgSSSSSSSttttttt.....PPPPPPeeeeeeettttttttttttttttteeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssbbbbbbbuuuuurrrrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggg

RRRReykjavikRRRRRRRReeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyykkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkjjjjjjjjjjjjjjjjjjajajjajaaaaaaaaavvvvvvvvvvvvviiiiiiiiiiiiiikkkkkkkkkk

KKKKKKKKKKKKKKKKKopenhagenooooooooooopppppppeeeeeeennnnnhhhhhhaaaaaaaggggggggggeeeeeeennnnn

BBBBBBerlinBeeeeeeerrrrrrrlllliiiiiiinnnnn

HHelsinkiHHHHHHHHeeeeeeellllsssssssiiiiiiinnnnnkkkkkkiiiii

WWWienWWWWiiiiieieieeeeennnnn
ZZZZZZZZZZZürichZZZüüüüüüüüüüüüürrrrrrrrrrrrrrrrrriiiiiiiiiciiiciccciciiciiiiccicccccccccchhhhhhhhhh
NNNNNNNNNizzaiiiiiiiizziziizizzzzzzzzzzzzzzzaaaaa

LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLondonoooooooooooooooooooooooooooonnnnnnnndddddddddddooooooonnnnn
ParisPPPPPPaaaaarrrrrriiiiisisisss

RRRRRomRRRRRRRoooooooooooommmmm

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAthentttttttttttttttttttttthhhhhhhhhhhhhheeeeeeeeeeeeeennnnnnnnnn

ZZZZagrebZZZaaaaaaagggggrrrrrrrrrrrrrrrrrreeeeeeeeeeeebbbbb

BudapestBBBBBBuuuuuuudddddddaaaaappppppppppeeeeeeessssssssssssssssssssstttttttttttt

LLLLLLissabonLiiiiiiissssssssssssssaaaaabbbbbboooooooooooonnnnnnnnnnn

LLLLLLLLLLLasPalmasLLLLLLaaaaaaaaaaasssssPPPPPPPPPPPPPPPPPPaaaaaaaaaaaaaaalllmmmmmmmmmaaaaaaaasssss

BarcelonaBBBBBBBBBBaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrccccccccccccccccccccceeeeeeeeelllllooooooonnnnnnnaaaaaaaaa

MMMMMMMadridMMMMMMaaaaaaaaaaaaaaddddddddddrrrrrrrrrriiiiiiiddddd

MMMMMMMMMMalagaMMMaaaaaaallalalaaaaagggggggaaaaa
AAAAAAAAAAAlgierAAAAAllggglgllgllglggggggggiiiiiiiiiieieiieieeeeerrrrr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 56 bis 1011 bis 1516 bis 2021 bis 2526 bis 3031 bis 35 üb


Hoch/Tief WWWaarmfront KKKaaltfront Okklusion WWWaarmluffftt KKKaaltluffftt

9 16

9 14

7 13

9 16

8 14

7 15

8 16

8 18

8 15

IstanbulIIIIIIssssssssssssssssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnbbbbbbbuuuuul

(^66666666666666666666666666666) KKiieeeellll 44444444444444444444444444444
3
3
66 44
l
16
9
(^17179)
9
17
(^17119)
(^1711)
17
9
17
10
(^198)
19
11
6
13
15
15
(^171722)
17
12
8
14
19
(^2121)
13
19
26 22
22
26
28
26
21
19
23
21
25
23
24
26
24
13
13
13
13
22
(^2628)
20
(^1910)
16
10
19
9
20
(^18119)
19
11
19
11
(^1610)
H T
PPPPPPPalmaPaaaaaaaaalmmmmmmaaaaa
TTTTTTTTTTTTTTTTTTTTunisuuuuuuuuunnnnnniiisisiisisss
RRiga
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tag einem Kellner in einer Orts-
kneipe in Ruinerwold anver-
traut hatte. Er sei weggelaufen
und brauche Hilfe, hatte er ge-
sagt. Die alarmierte Polizei fand
am vergangenen Montag sechs
weitere Personen in einem klei-
nen abschließbaren Raum auf
dem Hof: einen bettlägrigen äl-
teren Mann und fünf volljährige
Kinder. Ob sie dort über Jahre
eingesperrt waren, ist unklar.
Sie haben den Beamten gesagt,
dass sie eine Familie seien, ein
Vater mit seinen Kindern. Sie
sind nicht behördlich gemeldet.
Als dringend tatverdächtig
gilt ein 58-Jähriger, der den Hof
seit etwa 2010 gemietet haben
soll. Er wurde am Montag bei
der Durchsuchung festgenom-
men, weil er anfangs nicht ko-
operieren wollte. Mittlerweile
D
er Hof ist am Abend
kaum noch zu se-
hen. Nur ein winzi-
ges erleuchtetes
Fenster in der Ferne deutet da-
rauf hin, dass dort hinter den
Bäumen Gebäude stehen. In
der Dunkelheit verstärkt sich
das Gefühl der Einsamkeit, das
tagsüber am Buitenhuizerweg
herrscht. Die Nachbarn woh-
nen im Abstand von mehreren
Hundert Metern auf riesigen
Grundstücken, der Ortskern
von Ruinerwold mit seinen Ge-
schäften, Kneipen und dem
Café liegt etwa drei Kilometer
entfernt.
VON KRISTIAN FRIGELJ
AUS RUINERWOLD
Vom schmalen Buitenhuizer-
weg führt eine Brücke über ei-
nen Wasserlauf zu dem verbor-
genen Hof. Der Weg ist seit Ta-
gen versperrt. Ein rot-weiß ge-
streiftes Band wurde am eiser-
nen Brückengeländer befestigt,
daneben ein Schild mit einem
polizeilichen Hinweis in nieder-
ländischer Sprache: „Verboeden
Toegang voor Onbevoegden“,
Zutritt für Unbefugte verboten.
Am anderen Ende der Brücke
steht ein Bauwagen, zwei blen-
dende Scheinwerfer auf dem
Dach, ein Rattern ist zu hören,
wie von einem Stromgenerator,
es ist ein provisorischer Unter-
schlupf für die Sicherheitsleute,
die den Zugang bewachen.
Um den abgeriegelten Hof zu
sehen, haben Journalisten tags-
über Drohnen mit Kameras em-
porsteigen lassen. Auf den Luft-
aufnahmen sind mehrere eng
stehende Gebäude zu sehen, ge-
schützt von Bäumen, ringshe-
rum Wiesen und Felder. Polizei
und Staatsanwaltschaft haben
den Verdacht, dass dort eine Fa-
milie jahrelang gefangen gehal-
ten wurde. Zwei Dutzend Be-
amte in einer Ermittlungskom-
mission versuchen, die Ge-
schehnisse zu rekonstruieren.
Ein junger Mann, der auf
dem Hof gelebt hat, brachte die
Polizei auf die Spur, nachdem
er sich am vergangenen Sonn-
steht er unter dem Verdacht der
Freiheitsberaubung, mehrere
Personen gegen ihren Willen
festgehalten und an ihrer Ge-
sundheit geschädigt zu haben,
wie die zuständige Polizeibe-
hörde in Drenthe mitteilte. Es
soll sich um den Österreicher
Josef B. handeln, den Chef ei-
ner Holzhandlung in einer
Nachbarstadt. Am Donnerstag
wurde B. dem Haftrichter vor-
geführt, die Untersuchungshaft
wurde verlängert. B. schweigt
bisher.
„Eine solche Ausnahmesitua-
tion habe ich noch nicht er-
lebt“, sagte der Bürgermeister
der Gemeinde De Wolden, Ro-
ger de Groot, in einer Presse-
konferenz am Dienstag. Der
Ort Ruinerwold gehört zu sei-
ner Gemeinde. De Groot sprach
von „provisorisch eingerichte-
ten Wohnräumen, in denen die
Familie ein zurückgezogenes
Dasein führte“. Auf WELT-An-
frage wollte er sich nicht weiter
äußern.
Der Verdacht, dass hier Men-
schen unbemerkt über Jahre
auf engstem Raum zusammen-
gepfercht waren, elektrisiert
die internationale Öffentlich-
keit. Die ersten Berichte, wo-
nach die Personen in einem
Keller gefangen gewesen seien,
sind jedoch unzutreffend. Es
gebe dort keinen Keller, erklär-
te die Polizeibehörde in Drent-
he. Es wurde bisher nicht bestä-
tigt, dass diese Gruppe angeb-
lich auf das „Ende der Welt“ ge-
wartet habe. Niederländische
Medien berichten inzwischen,
dass die Familie und der Tatver-
dächtige B. Anhänger einer Sek-
te gewesen sein sollen. Der Bru-
der des Inhaftierten sagte der
„Kronen Zeitung“, dass Josef B.
bei einer Sekte gewesen sei. „Er
ist sich selber besser vorgekom-
men als der Jesus“, wurde der
Bruder zitiert. Er habe seit Jah-
ren keinen Kontakt mehr zu
ihm. Die Polizei hat Durchsu-
chungen an zwei weiteren
Standorten vorgenommen und
am Donnerstag begonnen, alle
Räume auf dem Hof zu scannen
und digital zu erfassen.
Warum der wohl älteste Sohn
die Ermittlungen auslöste, ist
noch unklar. Er war am Sonntag
im Café „de Kasteleien“ in Rui-
nerwold aufgetaucht und Kell-
ner Chris Westerbeek sofort
aufgefallen. „Ich habe ihn noch
nie zuvor hier gesehen. Er hatte
lange, ungepflegte Haare und
einen langen, schmutzigen
Bart. Er war sehr dünn. Er
schien verwirrt und nervös zu
sein“, erinnert sich Wester-
beek. Der 27-jährige Kellner
steht am Mittwochabend hinter
der Theke.
Es ist laut, der Raum voller
Menschen, eine „Party“, sagt er.
Eigentlich will Westerbeek
nichts mehr zu den Ermittlun-
gen sagen, weil er seit Montag
immer wieder als wichtigster
Zeuge für die Medien herhält.
Doch draußen, wo es ruhiger
ist, wird der blonde, sportliche
Mann gesprächiger.
Der ungepflegte junge Mann
habe erzählt, dass er noch nie in
der Schule gewesen sei. „Er sag-
te, dass er weggelaufen sei und
dass er nicht zurückkehren
könne, weil er sonst bestraft
werde. Er sagte, dass er Hilfe
braucht, deshalb riefen wir die
Polizei“, sagt Westerbeek. In
den sozialen Medien war der
junge Mann nach mehrjähriger
Pause wieder aktiv, verbreitete
Beiträge zum Klimawandel bei
Facebook und über ein Unter-
nehmen, das mit dem des Tat-
verdächtigen B. in Bezug steht.
Er postete Selfies bei Instag-
ram. Wie das alles mit der Ge-
fangenschaft zusammenpasst,
ist noch unklar.
Das einsam gelegene Bauernhaus: Hier wurde offenbar jahrelang eine Familie gefangen gehalten
AFP
/VINCENT JANNINK
„Er sagte, dass er nicht
zurückkönne, weil er
sonst bestraft werde“
Ein junger Mann brachte die Polizei auf die Spur einer Familie,
die jahrelang niemand gesehen hatte. Ein Ortsbesuch
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