C. Kapalschinski, A. Wiktorin
Hamburg, München
D
as „Wunscharchiv“ im
Bürocontainer der
Planbude an der Ham-
burger Reeperbahn ist
wohlgeordnet. In Hän-
geordnern sind die Ideen der Anwoh-
ner für die Brachfläche sortiert, die
seit dem Abriss eines einsturzgefähr-
deten Wohnblocks 2014 nebenan
gähnt. Eigentlich sollten dort längst
Bagger einen Teil der Wünsche Wirk-
lichkeit werden lassen. Doch es hakt
- ausgerechnet bei den geplanten al-
ternativen Wohnungen.
Dabei gilt Hamburg unter den
deutschen Metropolen eigentlich als
vorbildlich beim Wohnungsbau. In
der Stadt entstanden schon Neubau-
viertel, als Berlin noch für ein
Schrumpfen plante, als in Köln die
Preise stiegen, aber nicht die Zahl
der Baugenehmigungen. Was läuft in
der Hansestadt besser?
Ähnlich wie in Berlin oder Mün-
chen ist auch in der 1,8-Millionen-Ein-
wohner-Stadt Hamburg die Woh-
nungsnachfrage groß. Doch während
eine Wohnung in München im
Schnitt 7 700 Euro pro Quadratmeter
kostet, sind es in der Hansestadt nur
3500 Euro. Und doch ist auch im
Norden der Preisdruck spürbar. Zwar
haben sich die Preise für Eigentums-
wohnungen nicht wie in München
oder Berlin gegenüber 2008 mehr als
verdoppelt. Dennoch haben sie um
8 5 Prozent deutlich angezogen.
Lisa Zander seufzt. Die 26-jährige
Architektin hat in den vergangenen
vier Jahren als Teil des Planbude-
Teams im Auftrag der Stadt eine un-
gewöhnliche Anwohnerbeteiligung
organisiert. 2 000 Menschen haben
sich beteiligt, es folgten 53 Verhand-
lungsrunden mit dem Investor Baye-
rische Hausbau, der Stadt, dem Be-
zirk. Seit zwei Jahren steht ein Archi-
tektenentwurf „Paloma-Viertel“ mit
Skatepark auf dem Dach, einer Bera-
tungsstelle für Prostituierte, Probe-
räumen, Musikklubs, Wohnprojekt
und Sozialwohnungen – aber auch
mit Hotel und Eigentumswohnun-
gen, die dem Investor die Rendite si-
chern sollen. Doch kurz vor dem
Baustart findet sich seit Monaten kei-
ne Baugemeinschaft für das geplante
Nachbarschafts-Cluster: Grundstück
und Baupreis sind schlicht zu teuer.
„Wir müssten eigentlich Hamburgs
reiche Erben suchen“, sagt Zander,
die doch im Grunde eine alternative
Wohnform erproben will.
10 674 Wohnungen wurden 2018 in
Hamburg fertiggestellt, fast 35 Pro-
zent mehr als im Vorjahr, seit 2011
sind es 55 740, davon rund 14 000 So-
zialwohnungen. In dem Jahr hatte
der damalige Bürgermeister Olaf
Scholz zum Antritt seiner SPD-Regie-
rung den Wohnungsbau zur Priorität
erklärt – und das anschließend so oft
wiederholt, bis es zum Markenzei-
chen seines Senats wurde. „Scholz
hat enorm Druck gemacht auf die
Verwaltung. Daher steht Hamburg
heute bei den Baugenehmigungen
Wohnungsmarkt Hamburg
Bauen statt Mieten
deckeln
Die Hansestadt gilt bundesweit als Vorbild. Das hat mit der
Entschlossenheit von Olaf Scholz zu tun – und viel Detailarbeit.
Wir wollen
mehr
Grundstücke
in Erbpacht
vergeben
und den
Erbpachtzins
senken.
Dorothee Stapelfeldt
Senatorin für
Stadtentwicklung
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WOCHENENDE 18./19./20. OKTOBER 2019, NR. 201
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