Die Zeit - 24.10.2019

(lu) #1

Foto: Greta Bokeloh






Was ist ein
Orientierungsstudium?

Eine Möglichkeit, ein oder zwei Semester
lang eine Hochschule kennenzulernen.
Oft liegt der Fokus auf Naturwissen­
schaften und Technik. Neben den Vor­
lesungen gibt es häufig Kurse zum wis­
senschaftlichen Arbeiten oder Work­
shops, in denen man sich mit seinen
Stärken und Schwächen beschäftigt.





Was lerne ich da?
Das Orientierungsstudium soll eine Ent­
scheidungshilfe sein. Danach weiß man
eher, ob ein Studiengang infrage kommt.
Nebenbei bekommt man einen Einblick
ins Uni­Leben. Manchmal ist es mög­
lich, Prüfungen zu machen und sich
diese hinterher anrechnen zu lassen.





Wo finde ich das?


Insgesamt gibt es rund 50 Orientierungs­
studiengänge in Deutschland. Die TUs
in München und Berlin legen den Fokus
auf die Mint­Fächer (»studium Mint«
und »Mint grün«). An der Goethe­Uni
in Frankfurt kann man sich zwischen
Natur­ und Lebenswissenschaften oder
Geistes­ und Sozialwissenschaften ent­
scheiden. An staatlichen Unis kosten die
Programme meist nur den Semester­
beitrag, also wenige Hundert Euro.

ORIENTIERUNG

Text rechts: Kathrin Fromm, Lukas Sparenborg


Drei Fragen zum


Studium


auf


Probe


13


Online zu suchen erscheint am leichtesten.
Eine reine Internetrecherche ist viel zu ober­
flächlich! Wenn ich herausfinden will, wofür
ich mich wirklich interessiere, muss ich mich
intensiv mit mir selbst beschäftigen. Die
Entscheidung zu treffen, wie es nach dem
Abi weitergehen soll, ist eine große Heraus­
forderung, sie braucht Zeit und Energie. Ei­
nen Nachmittag lang googeln reicht nicht.
Wie lange sollte man sich Zeit nehmen?
Wer eine Ausbildung oder ein duales Stu­
dium machen will, sollte spätestens andert­
halb Jahre vor dem Abi mit der Ideen­
findung beginnen. Dafür muss man sich
nämlich ein Jahr im Voraus bewerben. Wer
ein Studium plant, hat etwas mehr Zeit.
Und wenn man allein nicht weiterkommt?
Dann sollte man sich beraten lassen. Wenn
man über ein Studium nachdenkt, kann man
in die Zentrale Studienberatung gehen, sie
wird von allen Hochschulen angeboten. Die
Studienberater schauen, welche Themen­
felder für einen infrage kommen, und kön­
nen an Fachberater an der Hochschule ver­
weisen. Auch andere Institutionen bieten
Beratung zur Studien­ und Berufswahl an,
etwa die Bundesagentur für Arbeit. Ich rate
jedem, solche Angebote zu nutzen.
Berater, die mich gar nicht kennen, sollen
für mich entscheiden?
Nein! Gute Berater entscheiden gar nichts.
Sie stellen Fragen und machen Vorschläge.
Und dann?
Schnuppert man am besten in verschiedene
Fächer hinein, setzt sich in eine Vorlesung
und schaut sich um: Wer sitzt rechts und
links von mir? Sind das Leute, mit denen ich
im Studium gern Zeit verbringen würde? In­
teressiert mich das, was die Professorin oder
der Professor sagt?
Was bringt das?
Das Ausprobieren kann vieles verändern.
Manche haben eine bestimmte Vorstellung
von einem Fach und merken dann: Es ist in
Wirklichkeit ganz anders, und es gefällt mir
nicht. Dann schließt man diese Option eben
aus und sieht sich ein anderes Fach an.
Das klingt anstrengend.
Es macht Arbeit, ja, und für manche ist es
auch ungewohnt, sich so intensiv mit sich
selbst zu beschäftigen. Aber man tut es ja für
sich! Außerdem ist es spannend, neue Seiten
an sich zu entdecken. Es ist toll, wenn man
erkennt: Da steckt viel mehr in mir, als ich
erwartet habe.

Serap Yílmaz
ist Talentscout an
der Uni Köln.
Sie begleitet Schüler
auf dem Weg in
ein Studium oder
eine Ausbildung

SchafftWissen.Seit1502.
http://www.uni-halle.de

BerenikeBeigang studiertMedien-
und Kommunikationswissen-
schaften inKombination mit BLIK.
Sie ist einevonüber 20Studien-
botschafter*innen der Uni Halle.
Mehr Infos zumStudium und zur
Stadt gibt es unter
•www.ich-will-wissen.de.

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