Berlin
12 * Berliner Zeitung·Nummer 243·19./20. Oktober 2019 ·························································································································································································································································································
ZehnStarts
fallenStreik
zumOpfer
Kabinenpersonallegtam
SonntagdieArbeitnieder
D
er für Sonntag angekündigte
Warnstreik bei derLufthansa
wirdnun auchBerliner treffen:Die
Kabinengewerkschaft Ufohat am
Freitag dieBeschäftigten derLuft-
hansa-TöchterEurowings,Germa-
nwings,LufthansaCitylineundSun-
ExpressfürSonntagzwischen5und
11 Uhrzum Streik aufgerufen.In
Berlin sind zehn Flugverbindungen
betroffen –und damit schätzungs-
weise 2000 Passagiere. Insgesamt
könntendem Warnstreik 340 Starts
zum Opfer fallen.Dieursprünglich
für Sonntag ab 12Uhrgeplante Ar-
beitsniederlegung bei der Luft-
hansa-KerngesellschaftsagtedieGe-
werk schaftdagegenab.
Ufozeigte sich unbeeindruckt
vonder kurzfristigen Ankündigung
des Konzerns ,die Gehälter für die
BeschäftigtenderKernmarkefreiwil-
lig um 2,0Proz ent zu erhöhen und
damitdieForderung von1,8Proz ent
überzuerfüllen.Damit sei zunächst
nur die Forderung für einevonfünf
Gesellschaften erfüllt, erklärte ein
Sprecher.Zudem sei eine freiwillige
Zahlungetwasvölliganderesalseine
tariflicheVereinbarung.
Urabstimmungbis1.Nove mber
„Auf zynischeWeise stilisiertLuft-
hansa den langenKonflikt nun zu
einemShow-downaufdemRücken
derKundenundMitarbeiter,indem
siedrohtundesdaraufankommen
lässt, Flüge mit Streikbrechern
durchzuführen“,erklärtederfrü-
hereUfo-ChefNicoleyBaubliesin
einerMitteilung.Dakeineschnelle
Änderungzuerwartensei,würden
alle Ufo-Mitglieder zu Urabstim-
mungenüberunbefristeteStreiks
aufgerufen. DieAbstimmungen
solltenbiszum1.Novemberdieses
Jahreslaufen.
Bei5 00 Flügenwärenschätzungs-
weiserund 100000 Passagierebetrof-
fen.HunderteFlugbegleitersindzum
Streikaufgerufen.InMittelstrecken-
flugzeugensindüblicherweisevier
FlugbegleiteranBord,indengröße-
renÜbersee-Jetssindesbiszu 20 im
FalldesAirbusA380.(dpa,BLZ)
WieKleinkleckersdorf
DerBaustadtratvonFriedrichshain-KreuzbergwilleinanderesHochhausanderWarschauerBrücke
VonGerhard Lehrke
und MikeWilms
D
er Entwurfeines glän-
zenden Hochhausturms
an der WarschauerBrü-
cke könnte einEntwurf
bleiben. Florian Schmidt (Grüne),
Baustadtrat vonFriedrichshain-
Kreuzberg, will das bereits erteilte
Baurechtfürdenknapp 140 Meter
hohenBüroturm„Edge“kippen,in
den–wieberichtet–derVersand-
handelAmazoneinziehenmöchte.
IneinemSchreibenandieinder
Stadtentwicklungsverwaltungange-
siedelteSenatsbaudirektorinRegula
LüscherbeklagtSchmidt,dassder
BauherrEdgeTechnologiesunddas
ArchitektenbüroBjarkeIngelsGroup
sichnichtangeschlosseneVerträge
hielten.DerzuletztvorgestellteEnt-
wurfhabenichtsmitdenursprüngli-
chenDarstellungenzutun.
Laut einem städtebaulichenVer-
trag von2004 habe sich der Käufer
des Grundstück zu einem Architek-
tenwettbewerb verpflichtet. Gege-
benhabeesabernureinGutachter-
verfahren, zu dem drei Architektur-
büros eingeladen wurden.DasEr-
gebnis,soS chmidt, habe zunächst
alle Beteiligten zufriedengestellt.
Doch dann sei dasVerfahren aus
dem Ruder gelaufen.DerStadtrat:
„ImBauantrag wurde einvollkom-
men andererEntwurfeingereicht.“
Formal hätte er aber am 2.Septem-
ber2019genehmigtwerdenmüssen,
weilderstädtebaulicheVertragkeine
Handhabe dargestellt habe,die Ge-
nehmigungzuversagen.
Schmidt schlägt dahervor, einen
neuen, echten Architektenwettbe-
werb zu erzwingen, gegebenenfalls
über den Wegeiner Klage.Man
müsse versuchen, den Vertrag
durchzusetzen,daderBauherrrund
40Proz entder Grundstücksflächean
die benachbarte EastSide Mall ver-
loren habe und sich dadurch neue
Grundbedingungenergebenhätten.
AmEndemüsseeinGebäudeent-
stehen, das gemäß der Berliner
Hochhausleitlinie eine „besonders
hohestädtebaulicheundarchitekto-
nische Qualität aufweise“.DieSe-
natsverwaltung prüft jetzt, ob
SchmidtsVorschlagrechtlichumge-
setztwerdenkann.
HIGHTECH AUF 28 ETAGEN
Amazon:Der Versandhänd-
ler will 28von35Etagen des
Edge-HochhausesvomJahr
2024 an nutzen, insgesamt
55 000 Quadratmeter.Ama-
zon möchte die Zahl seiner
vorwiegend in Forschung und
Entwicklung tätigen Mitar-
beitervon2000 auf 3400
erhöhen, sie sollen im Edge
Towerander East Side
Galleryunterbringen.
Baukollegium:Das Gre-
mium–bestehend aus der
Senatsbaudirektorin und
sechs unabhängigen Exper-
tinnen und Experten–hat
sich bereits vier Mal mit dem
Projekt befasst, ohne mit
den Änderungen am Entwurf
zufrieden zu sein. Das Bau-
kollegium Berlinversteht
sich als Gremium zur Siche-
rung der Baukultur in Berlin.
Gentrifizierungskritiker:
Protestegege ndie Amazon-
Ansiedlungwerden bereits
vonder Initiative„Make
Amazon pay“ angekündigt.
Die Aktionen würden nun
anlaufen, so ein Sprecher.In
den sozialen Netzwerken äu-
ßernsich auch Gruppen
wie „BlockupyBerlin“ und
„Bizim Kiez“ ablehnend
gege nüber der Ansiedlung.
Der Ursprungsentwurf, der auf
allgemeine Zustimmung stieß. PROMO
DerStadtrat,derbereitsversucht
hatte,einen historisierendenNeu-
bauvonKarstadtamHermannplatz
zu verhindern, sieht jetzt großeUn-
terstützung für seinVorhaben. Der
Bauausschuss des Bezirks habe
„konsterniert“ auf denEntwurfrea-
giert. DasStadtentwicklungsamt sei
darüberhinauszuderErkenntnis
gelangt, dass die Gestaltung des
Hochhauses „unbefriedigend“ sei:
„FassadenwieausdemBauantrag
sindbereitsinBangkokundSinga-
pur gebaut worden.“ FürBerlin sei
derEntwurfunpassendundbanal.
Dasdeckt sich mit Äußerungen
aus dem Baukollegium,einem aus
ArchitektenundStadtplanerngebil-
detenBeratergremiumunterVorsitz
Lüschers.Die Architekten desEdge
seientrotzmehrfacherAufforderung
nichtwillensoderinderLagegewe-
sen, die unterenEtagen „rau und
wild“zugestalten,umsiederUmge-
bung anzupassen und kein glattes,
abweisendes Gebäude zu schaffen.
Denkbar gewesen seien derEinsatz
vonrohemBeton,Fassadenbepflan-
zungoderKunstam Bau.EinMitar-
beiter desKollegiums,das sich von
dem Entwurfdistanzierte: „Sie
glaubtenoffenbar,dassmaninBer-
linmachenkann,wasmanwill,und
unsanderNaseherumführen.“
ChristianGräff, wirtschaftspoliti-
scher Sprecher der CDU-Fraktion,
wittertfür SchmidtsVorstoß ganz
andereMotive. DerStadtrat wolle
Amazon als Mieter verhindern,
nachdem schonGoogle mit seinem
Campus-Plan aus demBezirkver-
grault worden sei:„Mit seinemKul-
turkampf gegen jedenInvestor von
Weltruf verhindertder selbstherrli-
che Stadtrat großartige Zukunfts-
chancen für denBezirkund unsere
Stadt. DerRuf unseresWirtschafts-
standortes erleidet dadurch einmal
mehr Schaden.“ Schmidt wolleBer-
lin zum„Kleinkleckersdorf“ zurück-
bauen,deshalbsollederRegierende
BürgermeisterMichaelMüller(SPD)
„denFallAmazonansichziehen“.
EinVorwurf,denSchmidtmitdem
zeitlichen Ablauf kontert.DerBrief
des Bezirksamts an Lüscher sei am
11.Oktoberabgeschicktworden,von
Amazon alsvoraussichtlichemMie-
ter aber habe man erst am 14.Okto-
berausderZeitungerfahren.
Der Entwurf aus dem Bauantrag –
erkennbar anders. PROMO
POLIZEIREPORT
Millionenbetrug mitKunstwerken.
DiePolizeihatinCharlottenburgei-
nen67-Jährigenfestgenommen,der
imZusammenhangmitdemKauf
hochwertigerKunstwerkemehrere
Personenbetrogenunddabeieinen
SchadenvonmehrerenMillionen
Euroverursachthabensoll.DasLan-
deskriminalamthabeamDonners-
tagRäumeanfünfOrteninBerlin
undzweiAdressenin Brandenburg
durchsucht,Vermögenswertedes
VerdächtigengepfändetundBewe is-
mittelsichergestellt,teiltediePolizei
amFreitagmit. DerMann,gegenden
wegenschwerenBetrugesundUr-
kundenfälschungermitteltwerde,
seieinemHaftrichtervorgeführt
worden,deraberaufHaftverscho-
nungplädierte.DenAngabenzu-
folgemussderVerdächtigesichnun
regelmäßigbeiderPolizeimelden.
Schüssein Wohnung.
Ein13-JährigerhatamDonnerstag-
abendineinerWohnunginGesund-
brunneneineSchreckschusspistole
ausprobiert.EineZeuginhörtedie
SchüsseundalarmiertediePolizei.
DieBeamtensperrtendieStraßeab
unddrangenindieWohnungein,
teiltediePolizeimit.Dortfandensie
denJungen,derzunächstabstritt,ge-
schossenzuhaben.Dannabergaber
zu,dieWaffedes17JahrealtenFreun-
desseinerSchwesterausprobiertzu
haben.DieWaffewurdebeschlag-
nahmt.EswirdwegenVerstoßesge-
gendasWaffengesetzermittelt.
Überfallam Ostkreuz.
ZweimutmaßlicheRäuberhabenin
derNachtzuFreitageineGruppeJu-
gendlicherzwischen17und18Jah-
renamBahnhofOstkreuzinFried-
richshainüberfallen.Einemder
TeenagerschlugensiemitderFaust
insGesicht.Die19und20Jahrealten
AngreifererbeuteteneinHandyund
einenLautsprecherundflüchteten
zunächst,teiltediePolizeimit.Poli-
zistennahmendiebeideninder
NähedesTatortsfest.
AntisemitischeBeleidigung.
AmFreitaggegen9UhristeinMann
amSiegfried-Aufhäuser-Platzin
NeuköllnvoneinemanderenMann
antisemitischbeleidigtworden.Die
Polizeistelltebeidemtatverdächti-
gen34-JährigeneinenWertvonrund
1,8Promillefest.DerStaatsschutz
übernimmtdieErmittlungen.(BLZ)
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kämen als Erben in Betracht: Abkömmlinge nach
Frau Anna Shercliff, geb. Friedländer, verstorben
am 06.09.1975. Meldet binnen6Wochen nach
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