I
m Sommer ist sie achtzig Jahre alt
geworden, jetzt hat sie ihre sehr le-
senwerten Lebenserinnerungen
vorgelegt (C.H. Beck, 29,95 Euro):
Die Mezzosopranistin Brigitte
Fassbaender war eben nicht nur als Sän-
gerin eine Klasse für sich. Statt mit ei-
nem Zitat ihres legendären Octavian
hat die spätere Regisseurin, Intendantin
und Festspielleiterin ihre Memoiren
„Komm’ aus dem Staunen nicht heraus“
betitelt, der Satz einer anderen „Rosen-
kavalier“-Figur, des Triebtäters Ochs.
Sie erzählt darin vieles sehr unver-
blümt, auch von einem übergriffigen
Plácido Domingo und einem zügellosen
George Solti ist die Rede.
VON MANUEL BRUG
Gerade durfte Plácido Domingo,
dessen amerikanische Karriere been-
det ist, im sorgloseren Europa an der
Zürcher Oper noch einmal unbean-
standet den Nabucco singen. Das Ur-
teil gegen den wegen sexueller Nöti-
gung verurteilten ehemaligen Münch-
ner Musikhochschulpräsidenten, den
Pianist Siegfried Mauser, wurde frei-
lich nun auch vom Bundesgerichtshof
bestätigt. Als Sexualverbrecher muss
er für drei Jahre ins Gefängnis. Wie war
das also früher am Theater? Eine Kron-
zeugin gibt Auskunft.
WELT:Frau Kammersängerin, wollten
Sie Plácido Domingo outen?
BRIGITTE FASSBAENDER: Quatsch!
Wir wussten alle, dass Domingo ein
enormer Weiberheld war, wie man da-
mals sagte. Und viele sind ganz willig
und freudestrahlend in seine stets offe-
nen Arme gesunken. Eine ambivalente
Situation also. Die jungen Dinger fan-
den das toll, mal mit einem weltbe-
rühmten Tenor ins Bett zu gehen. Eine
Ehre, sozusagen. Ich wollte nicht so ei-
ne sein. Die Gesellschaft, zumindet im
Theater, fand nichts dabei. Aber trotz-
dem sollte eigentlich auch in dieser Zeit
Nein eben Nein gewesen sein.
Aber Sie waren ja schon eine berühm-
te Sängerin und immerhin sein
Hauptrollenpartnerin auf der Bühne...
Was ihn nicht davon abgehalten hat,
auch mich anzumachen. Er war höflich,
nicht unangenehm in seinem Flirt und
seiner Werbung, aber ich habe ihn ein-
fach abblitzen lassen. Ich bin mit ihm
Essen gegangen, das war es. Dafür hat er
dann auf der Bühne sehr leidenschaft-
lich geküsst. Und ich war damals zudem
eher in den Regisseur Kurt Horres ver-
liebt, der aber nun wieder nichts von
mir wissen wollte. So spiegelt eben
manchmal das Theater das Leben.
Wenn man auf der Bühne mit allen sei-
nen Nervenenden dabei ist, man sich
nahe kommt, springt der Funke auch
mal über. Heute lache ich.
Und Domingo war ja sicher nicht der
einzige...
Natürlich nicht, aber es sind, fast schon
ein Klischee, immer die Tenöre, die Be-
sonderes fordern. Die hielten sich alle
für unwiderstehlich. Man hat es ihnen
freilich auch leicht gemacht. Ich sage
nur José Carreras, Giacomo Aragall! Die
haben sich die Mädchen sogar auf die
Garderobe kommen lassen. Und die
sind gerne gekommen. Zumindest so-
weit ich es mitbekommen habe.
Und das war ja wohl schon bei Ihrem
Vater, Willi Domgraf-Fassbaender so?
Der war Bariton, ein gut aussehender,
erfolgreicher Künstler. Da lief Einiges.
Dem flogen die Frauenherzen reihen-
weise zu, wie weit er sich bedient hat,
entzieht sich meiner Kenntnis. Meine
eifersüchtige Mutter war nicht begeis-
tert. Aber sie blieben zusammen, ob-
wohl es durchaus krachte. Übrigens: Die
Bässe sind für gewöhnlich bräver. Die
Schlimmsten in dieser Hinsicht waren
freilich die Dirigenten.
Wieso?
WWWeil sie Macht über einen hatten. Dieeil sie Macht über einen hatten. Die
einen nutzen das aus, um sehr grausam
zu sein. Wie zum Beispiel Karl Böhm.
Der konnte kalkuliert und bösartig so
verletztend sein, dass viele Sängerin-
nen in Tränen ausbrachte. Die Furcht,
die Nächste zu sein, war bei ihm im-
mer präsent. Mit den singenden Kolle-
gen aber hatte man ja oftmals durch
Liebenszenen auch Körperkontakt, da
war das Engsein sehr natürlich. Mit
manchen war ich ja wirklich befreun-
det, so wie mit Fritz Wunderlich. Mit
dem habe ich furchtbar gern auf der
Szene getanzt, mich in den Arm neh-
men lassen. Das war schön. Die Diri-
genten, haben aber die Frauen oft so
unverblühmt angemacht.
Wer war am Schlimmsten?
Horst Stein zum Beispiel. Legendär. Bei
mir war es Georg Solti, der hatte ja ei-
nen Ruf, schenkte jeder seiner Erobe-
rungen nach Vollzug einen weißen
Nerz. Die haben ihn dann freilich stolz
vorgeführt, auch berühmte Kollegin-
nen. Mir hat er auch einen gezeigt, aber
ich habe abgewunken. Er versuchte
trotzdem, handgreiflich zu werden,
richtig brachial. Ich fand das nur doof
und eklig, wieso die alle ihre Triebe so
wenig unter Kontrolle hatten! Aber Sol-
ti hat mir das immerhin nicht nachge-
tragen, war später freundlich und lustig
zu mir. Am Liebsten habe ich halt mit
den feinen Herren, mit Rafael Kubelik
oder Carlo Maria Giulini gearbeitet.
Und Sie haben unter Solti trotzdem
weitergesungen?
So wichtig war das nicht. Ich mochte
ihn als Musiker. Auch bei Levine. Jeder
wusste, von den kleinen, nicht volljähri-
gen Jungs. Aber nicht selten waren da
auch die Eltern, die sich bezahlen lie-
ßen. Man fand das selbstverständlich.
Der Star und seine nicht so glänzende
Seite. Eine schrecklich doppelte Moral.
Aber damals hat man einfach wegge-
schaut. Zur Polizei zu gehen, auf diese
Ideen wären wir nie gekommen. Und
die Offiziellen an der Metropolitan
Opera haben ja auch nichts gemacht.
Man brauchte ihn halt. Im Theater ist ja
zudem alles möglich, da gelten irgend-
wie andere Gesetze.
Sie haben nur bei ihrem Vater stu-
diert, gingen dann mit 21 Jahren an
die Bayerische Staatsoper. Hat er Sie
darauf vorbereitet, was da in den Gar-
deroben passieren würde?
Kein Gedanke. So wie er immer nur wis-
send gelacht hat, wenn meine Mutter
und ich gesagt haben, er sei ja der
schlimmste Casanova von allen! Im da-
maligen Münchner Ensemble waren
aber alle korrekt zu mir. Keiner hat
Grenzen überschritten. Und dann lern-
te ich schnell meinen Mann kennen, da
hatte ich sowieso kein Interesse und
man ließ mich auch in Ruhe. Nur der al-
te Staatsintendant Rudolph Hartmann,
schon ein großer Künstler, bereits ein
wenig dement, der hatte, wenn ich vor
ihm saß, immer so eine lüsteren,
schmierigen Blick, das war grässlich.
Aber auch mit meinen Regisseuren gab
es nix, vielleicht habe ich sie mir des-
halb auch ausgesucht? Wenn ich heute
Regie führe, frage ich, wenn ich was zei-
gen will, immer: „Darf ich Sie anfas-
sen?“ Genauso im Gesangsunterricht.
Meist wird dann gelacht und die Situati-
on ist entspannt. Trotzdem agiert man
heute viel vorsichtiger.
Und wie war es dann in der freien
Welt des Gastierens?
Da passierte das öfter. Alle waren in ei-
ner Ausnahmesituation, hochgepuscht
von den Proben, da versuchte der eine
oder andere schon, übergriffig zu wer-
den. Aber wenn man das resolut und
schnell abwehrte, war in der Regel Ru-
he. Und über die Kollegen, die es allzu
bunt trieben, hat man gelacht und ge-
witzelt. Schwieriger war es mit man-
chen Intendanten auszukommen, da
hatten einige noch die notorische Be-
setzungscouch. Und wie gesagt, die Di-
rigenten, obwohl die auch gern in den
Orchestern wilderten. Mein musika-
lisch so geliebter Carlos Kleiber brauch-
te überall eine Affäre. Natürlich hat mir
seine Frau Leid getan. Die mussten das
aushalten. Kleiber konnte übrigens auch
sehr zynisch sein, weil er ein großes
Kind war, er wurde überrumpelt von
seinen Launen. Aber das, worum es heu-
te geht, Machtmissbrauch, das habe ich
eigentlich nicht kennengelernt.
Gibt es einen neuen Puritanismus?
Sicher. Aber über heutige Vorwürfe er-
laube ich mir kein Urteil. Ich als Frau
stehe auf dem Standpunkt: Ich kann
mich wehren. Und habe das auch getan.
Aber wenn der Mann seine Körperkraft
ausspielt, so wie das wohl Siegfried
Mauser getan hat, dann ist man natür-
lich ausgeliefert. Von der Münchner
Musikhochschule, wo ich ja auch Pro-
fessorin war, da könnte ich Einiges er-
zählen. Da gab es diverse Herren, die
Studentinnen ausge- und benutzt ha-
ben. Den Mauser hat es halt erwischt.
Erstaunlich ist, dass solches nun so spät
passiert.
Hat sich das Benehmen im Theater
geändert?
Ja. Man reflektiert mehr. Natürlich
kommt es vor, dass geschrieen wird, ist
mir auch als Regisseurin passiert.
Manchmal zu Unrecht. Aber ich habe
mich immer entschuldigt. Und dann
war alles bereinigt. Schreiend bin ich in
der Defensive. Ich habe gelernt, mich zu
zügeln. Anderseits sehe ich beim Vor-
singen immer noch arg kurze Röcke,
sehr große Auschnitte und unpassendes
Make Up – und schon schauen die Kerle
hin. Wie in der Steinzeit.
Gab es für die Intendantin Fassbaen-
der in Innsbruck auch MeToo-Fälle?
Zweimal – und immer mit Tenören.
Aber das ließ sich lösen, auch weil sich
die Frauen sofort beschwert haben.
„Die Schlimmsten
waren die Dirigenten“
Mädchen auf der Garderobe, Nerze als Geschenke für Liebesdienste, lüsterne Intendanten:
Die Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender packt aus über Sex und Macht in der Opernwelt
„Ich wollte nicht so eine
sein“: Brigitte Fassbaender,
hier 1994
PICTURE-ALLIANCE/AKG-IMAGES/MARION KALTER
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DIE WELT DONNERSTAG,24.OKTOBER2019 SEITE 23
Ein Aufruf zur Solidarität
von Slavoj Zizek Seite 26
Wildes Kurdistan?
FEUILLETON
AUSZEICHNUNG
Thomas-Mann-Preis
für Claudio Magris
Der italienische Romancier, Essayist
und Übersetzer Claudio Magris
Der italienische Romancier, Essayist
und Übersetzer Claudio Magris
Der italienische Romancier, Essayist
erhält den Thomas-Mann-Preis 2019.
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis
wird seit 2010 gemeinsam von der
Hansestadt Lübeck und der Bayeri-
schen Akademie der Schönen Künste
verliehen. Der Präsident der Aka-
demie, Winfried Nerdinger, und
Lübecks Bürgermeister Jan Linde-
nau werden den Preis nach Angaben
der Stadt am 12. Dezember in Mün-
chen überreichen. Die Jury begrün-
dete ihre Entscheidung mit der gro-
ßen Erzählkunst von Magris, der
1939 in der italienischen Hafenstadt
Triest geboren wurde. Als Beispiel
nannte die Jury sein 1986 erschiene-
nes Buch „Danubio“ (Donau). Darin
entrolle er ein funkelndes Panorama
europäischer Geschichte, in dem er
am Flusslauf der Donau entlang von
Grenzen und Grenzüberschreitun-
gen erzähle. Die Bücher von Claudio
Magris wurden in zahlreiche Spra-
chen übersetzt und mit interna-
tionalen Preisen ausgezeichnet.
Frühere Preisträger sind unter ande-
rem der rumänische Schriftsteller
Mircea Cartarescu (2018), die im Juli
dieses Jahres gestorbene Brigitte
Kronauer (2017) und Juli Zeh (2013).
HOLOCAUST-ÜBERLEBENDE
Hanni Lévy mit 95
Jahren gestorben
Ihre Geschichte ist Teil des Films
„Die Unsichtbaren – Wir wollen
leben“: Die Holocaustüberlebende
Hanni Lévy (95) ist tot. Sie sei in der
Nacht zum Mittwoch gestorben,
sagte der Filmregisseur Claus Räfle
der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin. Er habe sich noch am Wo-
chenende in Lévys Heimat Paris von
ihr verabschieden können. Ihr Tod
sei trotz ihres biblischen Alters
„furchtbar überraschend“ gewesen.
Zuvor hatte die „Jüdische Allgemei-
ne“ berichtet. Im September hatte
Lévy für ihre Verdienste den Berli-
ner Landesorden bekommen. Räfle
würdigte die Zeitzeugin, die ihre
Geschichte auch Schülern erzählte,
als „großartige, herzliche und vor
allem mutige Person“, die so viel
Versöhnliches beigetragen habe.
Räfle erzählte, noch im Januar sei er
mit Lévy in New York gewesen. Sie
sei mit dem Film um die Welt ge-
reist. In Räfles Film geht es um das
Schicksal von Holocaustüberleben-
den, die sich vor den Nazis verste-
cken konnten. Lévys Rettung war:
Sie wandte sich hilfesuchend an die
Kartenabreißerin im Kino, deren
Sohn sie zufällig kennengelernt
hatte. „Da hat sie gesagt, Sie kom-
men zu mir“, erzählte sie. „Und
dann fingen wir an, miteinander zu
leben, wie Mutter und Tochter.“ 2018
hatte Lévy auf dem Grünen-Par-
teitag in Hannover eine zunehmende
Fremdenfeindlichkeit in Deutsch-
land beklagt: „Früher hat man ge-
sagt, die Juden sind an allem schuld,
heute sind es die Flüchtlinge.“
GENDER
Rein weibliche Jury bei
ARD-Hörspieltagen
Zum ersten Mal bestimmt eine rein
weiblich besetzte Jury unter Vorsitz
der Publizistin Jenni Zylka über die
Gewinnerin oder den Gewinner des
Deutschen Hörspielpreises der ARD.
Zwölf Hörspiele von ARD, Deutsch-
landradio, ORF und SRF konkur-
rieren vor Publikum um die renom-
mierte Auszeichnung. Die Preis-
verleihung am 9. November wird live
in den Kulturradios der ARD über-
tragen. Mit sechs Hörspielpreisen,
mehr als 50 Einzelveranstaltungen
und rund 10.000 Hörspielfans gilt
das Festival als das größte deutsch-
sprachige Treffen rund um die Ra-
diokunst. Ein Thema der Hörspielta-
ge wird die Rolle von Frauen in der
Hörspiel- und Filmbranche sein. Zu
den Referentinnen zählen Publizis-
tinnen, Wissenschaftlerinnen und
Autorinnen.
KOMPAKT
FEUILLETON-REDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71950|FAX: 030 – 2591 71958|E-MAIL: [email protected]|INTERNET: WELT.DE/KULTUR
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