Süddeutsche Zeitung - 24.10.2019

(Nora) #1
Neuried– Eigentlich ist es in Neuried ja
recht ruhig – wenn nicht gerade das


  1. Gemeindejubiläum gefeiert wird. Wä-
    re da nicht eine Lust am Protest, die in den
    vergangenen Monaten verstärkt zu beob-
    achten war. Vor allem bei zwei Themen:
    dem Kiesabbau im Würmtal und der Bus-
    haltestelle „Zugspitzstraße“. Zumindest
    was den von manchen kritisierten, von an-
    deren für notwendig erachteten Busstopp
    angeht, wird sich bald entscheiden, was
    von Dezember 2021 an, wenn der neue
    Fahrplan des Münchner Verkehrs- und Ta-
    rifverbunds (MVV) in Kraft tritt, passiert.
    Derzeit diskutieren der Landkreis Mün-
    chen, Neuried und der MVV das Fahrplan-
    konzept für die Buslinie 269, die mehrere
    Monate in diesem Jahr die umstrittene Hal-
    testelle anfuhr, ehe der Stopp wegen des
    Protests eingestellt wurde. Bei eben dieser
    Diskussion bietet sich den Gemeinderäten
    die Möglichkeit, auf die Kritik der Anwoh-
    ner einzugehen – und zugleich den öffentli-
    chen Nahverkehr auszubauen.
    Denn darum ging es den Bürgervertre-
    tern, als sie die Verlängerung der Buslinie
    269 beschlossen. Mit dem zusätzlichen
    Halt an der Zugspitzstraße wollten sie wei-
    tere Gebiete Neurieds an das Netz der Öf-
    fentlichen anbinden. Der Grund: Wer am
    Alpspitzring wohnt, muss entweder gut
    700 Meter zur nächsten Bushaltestelle am
    Maxhofweg oder etwa 850 Meter zur End-
    haltestelle der U 3 nach Fürstenried West
    laufen. Mit Wocheneinkäufen sei das zu
    weit, um die Neurieder vom eigenen Auto
    in den Bus zu bekommen, argumentierten
    die Befürworter des neuen Halts. Der
    Stopp an der „Zugspitzstraße“ sei deswe-
    gen nötig, um das Wohngebiet zum Bei-
    spiel an die U-Bahn am Klinikum Großha-
    dern anzubinden, der Endhaltestelle des
    269er in München.
    Nicht zu überhören aber war der Protest
    der Anwohner, die beklagten, wegen der Li-
    nienführung nichts als Probleme zu ha-
    ben. Die meisten wohnen an der Karwen-
    del- und Wettersteinstraße, die als Wende-
    schleife für den Bus diente. Für das lange
    und breite Fahrzeug war es mitunter ein
    schwieriges Unterfangen, die zugepark-


ten, engen Straßen entlang zu fahren. Und
für die Anwohner ein Sicherheitsrisiko,
wenn sie auf dem Gehweg gingen. Außer-
dem sei der Bus unzumutbar laut, gerade
in der Früh, wenn die erste Fahrt um kurz
vor sechs die Straße entlang rollte, monier-

ten sie. Prinzipiell gegen die Öffentlichen
sei aber niemand, betonten auch die Pro-
testierenden immer wieder. Im Gegenteil:
„Ich bin nicht gegen den Ausbau des öffent-
lichen Nahverkehrs“, sagte eine Anwohne-
rin auf einer Demo gegen die Haltstelle.
Nur eben nicht auf diese Art und Weise.
Mit Blick auf die wenigen Fahrgäste, die im
269er Bus an der neuen Haltestelle saßen
und ausstiegen, würde doch ein kleineres
Fahrzeug ausreichen und ein elektrisch be-
triebenes sogar keine CO2-Belastung nach
sich ziehen, schlug sie damals vor. Zum

Fahrplanwechsel im Dezember 2021 lau-
fen die bisherigen Verträge aus und „ste-
hen zu diesem Zeitpunkt folglich zur Neu-
vergabe an“, sagt Christine Spiegel, Spre-
cherin des Landratsamts. Dabei hat sich
ein Ziel nicht geändert: „Natürlich ist die
Gemeinde weiterhin daran interessiert, al-
le Ortsteile und -straßen ÖPNV-mäßig zu
versorgen“, sagt Neurieds Bürgermeister
Harald Zipfel (SPD). Ein „kleinerer Bus auf
welcher Linie auch immer wäre hilfreich“.
Gleiches gilt auch für die Verbindung zwi-
schen Hainbuchenring und der U 3-End-
haltestelle Fürstenried West, der Buslinie


  1. Auch hier läuft der Vertrag mit dem Be-
    treiber im Dezember 2021 aus. „Die Bestre-
    bungen, die Linie 261 zu elektrifizieren, be-
    stehen von Seiten des Landkreises nach
    wie vor“, sagt Spiegel. Allerdings müsste
    erst die Gemeinde entscheiden, ebenso die
    Gremien des Landkreises. „Das wird vor-
    aussichtlich Ende November geschehen.“
    johannes korsche


Die Lokalausgaben der Süddeutschen Zeitung su-
chen im Oktober gemeinsam mit dem MVV den Bus-
fahrer oder die Busfahrerin des Jahres. Teilnahme-
coupons liegen in allen Regionalbussen aus. Ihren
Favoriten oder ihre Favoritin können Fahrgäste
aber auch per Mail vorschlagen: busfahrer-akti-
[email protected].

Freiham– „Z’am in Freiham“ heißt: mitein-
anderleben, niemanden ausgrenzen und
Teilhabe für alle. Im neuen Siedlungsbe-
reich Freiham soll dieses Motto gelten. Die
Genossenschaft Raumfair möchte in Frei-
ham bis Mitte 2022 an die 55 Wohnungen
bauen. Zusammen wollen die Mitglieder
der Genossenschaft den Wunsch nach einer
guten, sicheren und sozial verantwortbaren
Wohnungsversorgung realisieren. Zu ei-
nem Gründungstreffen lädt sie an diesem
Donnerstag, 24. Oktober, 18.30 Uhr, in die
Nachbarschaftsbörse, Rosa-Aschenbren-
ner-Bogen 9, ein. Der Eintritt ist frei. Details
sind unter https://raumfair.de/wohnungen-
in-muenchen-freiham/ abzurufen. ole


Schwabing– Lange Jahre hat Stephan Orth
als Reiseredakteur von Spiegel Online gear-
beitet. Dann machte er sich als Autor selb-
ständig und schrieb ein Buch über das Reich
der Mitte. Wie ticken die Menschen in Chi-
na? Als Couchsurfer bewegt er sich zwi-
schen digitalen Welten und der Realität, be-
gibt sich auf eine Reise zischen null und
4700 Höhenmetern. Wie sieht die Wahrheit
über ein Land aus, das das 21. Jahrhundert
prägen wird? Der Autor stellt am Freitag,


  1. Oktober, in einer Multimedia-Lesung
    im Heppel & Ettlich, Feilitzschstraße 12,
    sein Buch „Couchsurfing in China“ vor, das
    seit März 2019 auf dem Markt ist. Seine frü-
    heren Reportagen „Couchsurfing im Iran“
    und „Couchsurfing in Russland“ sind preis-
    gekrönt. Die Lesung beginnt um 20 Uhr.
    Kartentelefon: 18 11 63. ole


Allach/Untermenzing– Wie funktioniert
eine digitale Fotokamera überhaupt? Und
wie mache ich mit ihr zum Beispiel ein rich-
tig gutes Porträt? Bei einem Foto-Work-
shop am Mittwoch, 30. Oktober, können
Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren er-
fahren, wie man gute Fotos macht und wor-
auf man genau beim Fotografieren achten
muss. Der Workshop findet in der Stadtbi-
bliothek Allach-Untermenzing an der Pfar-
rer-Grimm-Straße 1 statt. Eine Anmel-
dung unter Telefon 189 32 99-0 ist wegen
der begrenzten Teilnehmerzahl unbedingt
erforderlich. ole

Mit dem Bus in den
Landkreis: Wie zufrieden
sind die Fahrgäste?
Folge 7

Neuaubing– Das SOS-Familienzentrum
Neuaubing an der Wiesentfelser Straße 68
lädt von nun an immer von Dienstag bis
Freitag zu einem kostengünstigen Mittags-
tisch in Bio-Qualität ein. Für das Angebot,
das man sich zwischen 12.30 und 14 Uhr
schmecken lassen kann, bereiten die Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter täglich frisch
eine Suppe sowie eine Hauptmahlzeit zu.
Dazu gibt es entweder einen kleinen Salat
oder einen Nachtisch. Gewählt werden
kann das Hauptessen als große oder kleine
Portion. Für den jetzt eingeführten Mit-
tagstisch ist generell keine Anmeldung not-
wendig. croc


Recherchen aus


dem Wohnzimmer


Wenden auf enger Straße


Die Linienführung der Buslinie 269 in Neuried stößt bei den Bürgern auf viel Kritik


Feldmoching– München sollte von Italien
lernen – und das ausgerechnet bei den Ver-
kehrsregeln. Das hat eine Feldmochinge-
rin am Dienstagabend in der Sitzung des
örtlichen Bezirksausschusses (BA) gefor-
dert. Die Dame muss wissen, wovon sie re-
det, denn als Inhaberin eines italienischen
Feinkostladens konnte sie bei ihren kulina-
rischen Reisen in den Süden einen großen
empirischen Erfahrungsschatz anhäufen.
„Dort war Anarchie pur auf der Straße.
Aber seit einigen Jahren herrscht selbst
auf den kleinsten Bergstraßen Ordnung“,
schwärmt sie. Und Feldmoching? Da sei
noch immer Chaos: die Straßen For-
mel-1-Strecken, die Zebrastreifen nur De-
koration. „Die neuen Tempo-30-Zonen in
der Feldmochinger und Josef-Frankl-Stra-

ße werden sowieso nicht beachtet“, klagt
die leidenschaftliche Radfahrerin.
Das große Geheimnis, mit dem die Poli-
zia Stradale ihre Verkehrssünder in den
Griff bekommen habe, ist der autovelox –
der Blitzer. In Form einer Tonne gut sicht-
bar am Straßenrand platziert, könne er
Wunder wirken. Gut möglich. Die italieni-
sche Nachrichtenagentur Ansa meldete
vergangenes Jahr, dass ein Blitzer in Pieve
di Teco im Nordwesten des Landes inner-
halb von nur zwei Wochen fast 60 000 Tem-
posünder abstrafte! Auch wenn es in Feld-
moching nicht ganz so viele sind, der Ab-
schreckungs- und Gewöhnungseffekt wür-
de trotzdem bald eintreten, findet die Initi-
atorin. Die Münchner Polizei blitze nur auf
Tempo-50-Straßen und mehr, stellte ein
Beamter sogleich klar. Also müsste der au-
tovelox als städtisches Pilotprojekt nach
Feldmoching kommen. Auch bei den BA-
Mitgliedern kam Italien-Sehnsucht auf, so-
dass sie fleißige Blitzer der Stadt zur Prü-
fung anempfahlen. jerzy sobotta

Schwabing– Einen ausgefallenen Namen
trägt das neue Haus für Kinder an der Mar-
garete-Schütte-Lihotzky-Straße 33: „Flü-
gelnuss“. Namensgebend waren die Früch-
te des Götterbaums im angrenzenden Do-
magkpark. Seit April vergangenen Jahres
ist die Einrichtung in Betrieb. An diesem
Freitag wird die Eröffnungsfeier began-
gen.
Noch sind nicht alle 148 Plätze in den
Krippen- und Kindergartengruppen verge-
ben. „Das liegt daran, dass wir noch Perso-
nalmangel haben, wie viele Einrichtungen
in München“, erklärt Barbara Altschüler-
Daly vom Verein Stadtteilarbeit, dem Trä-
ger der Einrichtung. Bisher nutzen rund
100 Kinder das Haus, das sich über zwei
Etagen in vier Gebäudeflügeln erstreckt.
Diesen Flügeln – auch darin klingt der Na-
me der Einrichtung an – sind thematische
Konzepte zugeordnet. Im Teil „Erde“ ste-
hen Gesundheit, Bewegung und Natur im
Vordergrund. Der Flügel „Wasser“ beschäf-
tigt sich mit Forschen und Experimentie-
ren, während beim „Feuer“ die Kunst und


beim „Luftflügel“ die Technik zentral sind.
Jeder Konzeptteil bietet Platz für jeweils
zwölf Krippen- und 25 Kindergartenkin-
der. Die Kinder dieser Stammgruppen kön-
nen sich aber frei im Haus bewegen und
die einzelnen Themenbereiche nutzen. Die
feierliche Eröffnung des Kinderhauses ist

am Freitag, 25. Oktober, von 14 bis
16.30 Uhr. Neben Grußworten der Landes-
hauptstadt und des Trägervereins werden
die Kinder der „Flügelnuss“ eine musikali-
sche Darbietung geben. „Wir planen auch
eine Führung durch das Haus und natür-
lich verschiedene Angebote für Kinder, bei-
spielsweise ein Kasperletheater“, sagt Bar-
bara Altschüler-Daly. Das biete den Kin-
dern vermutlich mehr Unterhaltung als
die Gruß- und Dankesreden der Erwachse-
nen. julius bretzel

von berthold neff

Hadern– Wer in Münchens sicherstem
Stadtviertel wohnt, ist offenbar fast
wunschlos glücklich: Lediglich ein Dut-
zend Anträge stellten die Haderner am
Dienstagabend bei ihrer Bürgerversamm-
lung, und fast alle drehten sich um den Ver-
kehr. Kein Wunder, denn der Stadtteil wird
nicht nur von der Lindauer Autobahn A 96
durchschnitten, sondern leidet auch unter
dem Andrang zur Garmischer Autobahn,
der auf der Fürstenrieder Straße an der öst-
lichen Grenze Haderns ebenfalls eine Auto-
lawine zur Folge hat. Und wenn in den
nächsten Jahren in Freiham ein neues Vier-
tel aus dem Boden wächst, könnte die Be-
lastung der Haderner noch zunehmen.
Knapp 250 Bürgerinnen und Bürger wa-
ren in die Turnhalle der Mittelschule an
der Blumenauer Straße gekommen, weil
sie sich für die Geschicke ihres Viertels in-
teressieren und mitreden wollen bei des-
sen Entwicklung. Johann Stadler (CSU),

Noch-Stadtrat und seit fast einem Viertel-
jahrhundert Bezirksausschuss-Vorsitzen-
der, skizzierte zu Beginn der Versamm-
lung, die von seiner Fraktionskollegin Eve-
lyne Menges stringent und humorvoll ge-
leitet wurde, die Situation. Er führte aus,
dass die Versorgung mit Kita-Plätzen über
dem städtischen Durchschnitt liegt und
landete – so wie die Bürger mit ihren Anträ-
gen danach – schnell beim Verkehr. Der An-
trag auf Planfeststellung für die Tram-
Westtangente durch die Fürstenrieder
Straße sei noch nicht gestellt, es heiße
aber, so Stadler, dass es bald soweit sein
könnte. Auch die erstmalige Herstellung
der Sauerbruchstraße ist noch nicht er-
folgt. Insgesamt jedoch, so Stadler, fühlten
sich die Menschen hier wohl und lobten die
Atmosphäre im Viertel, die einen fast glau-
ben lasse, man lebte auf dem Dorf.
Was die Sicherheitslage betrifft, ist das
zweifelsohne der Fall, wie Polizeioberrat
Peter Gloel, Leiter der für Laim und Ha-
dern zuständigen Polizeiinspektion 41, aus-
führte. Hadern ist, was die geringe Zahl
von Verbrechen betrifft, nach Platz vier im
Vorjahr an die Spitze geklettert. Nirgend-
wo in München lebt man sicherer. Das liegt
auch an den Menschen, daran, dass sie die
Augen offenhalten. So wie Ingrid Appel,
die Seniorenbeirätin. Der Polizeichef lobte
ihre Geistesgegenwart, durch ihr umsichti-
ges Handeln gelang es, einer Bande von
Trickbetrügern das Handwerk zu legen.
Sie schaffte es, obwohl sie von einem Betrü-
ger ständig am Telefon gehalten wurde,
der sie vor Einbrechern warnte und sie auf-
forderte, ihr Geld vor die Tür zu legen, den
Polizeinotruf 110 zu wählen und die echte
Polizei zu informieren. Zwei Stunden spä-
ter war der Abholer dingfest gemacht.
Mit dem öffentlichen Nahverkehr sind
die Haderner offensichtlich zufrieden, kei-
ner der Anträge beschäftigte sich damit. Es
ging darum, am Stiftsbogen einen Zebra-
streifen einzurichten, um den Bewohnern
des Augustinums den Weg zum Haderner

Stern zu erleichtern. Oder aber um die For-
derung, den Flemischweg zur Spielstraße
zu machen, und um durchgehendes Tem-
po 30 auf der gesamten Guardinistraße.
Mit großer Mehrheit wurde auch die Forde-
rung beschlossen, Lkw durch vier weitere
Verbotsschilder aus der Blumenau auszu-
sperren. Johannes Schneider aus dem Han-
nah-Kirchner-Weg erhielt eine große
Mehrheit für seine Forderung, Lärmschutz-
wände an der Lindauer Autobahn zu bau-
en, denn anderswo – zum Beispiel in Gil-
ching – habe man solche Schutzvorrichtun-
gen sogar für einen Golfplatz gebaut. Un-
terstützung erhielt er von Jason Hacker,
der den Bau solcher Lärmschutzwände bis
zur Ausfahrt Pasing/Gräfelfing forderte.

Gerhard Kruse aus der Immastraße in
der Nähe des Klinikums regte an, das Kran-
kenhaus nicht mehr wie bisher nur über ei-
ne einzige Zufahrt an der Marchioninistra-
ße zu erschließen, sondern die Belastung
zu verteilen. Aus dem Planungsreferat
kam die Antwort, dass die Klinik das bis-
her abgelehnt habe. Beschlossen wurde
die Forderung trotzdem. Der umstrittene
Hubschrauber-Landeplatz, den die Klinik
auf dem Dach eines Neubaus einrichten
will, wurde diesmal ausgespart. Die Bürger-
initiative, die ihn ablehnt, wird in der
nächsten Sitzung des Bezirksausschusses
berichten, was sie in den Gesprächen mit
der Verwaltung bisher erreicht hat, sagte
BA-Chef Stadler. Zustimmung gab es auch

für die Bürgerinnen, die sich für den Erhalt
der Bäume auf dem Gelände des TSV Groß-
hadern einsetzen, die dem Neubau der
Turnhalle zum Opfer fallen sollen.
Zum Thema Verkehr gehörte auch der
Punkt, den Polizeichef Gloel zum Schluss
seines Berichts ausführte: Bei Alkoholver-
stößen im Straßenverkehr holen die
E-Scooter auch in Hadern auf. Obwohl der
Boom erst im Sommer so richtig losging,
wurden bis zum 30. September bereits
56 E-Scooter-Fahrer alkoholisiert er-
wischt, bei den Autofahrern waren es, bei
einer doppelt so langen Zeitspanne, 113,
bei den Radfahrern 23. Das konnte den Poli-
zeichef aber nicht von seinem Fazit abbrin-
gen: „In Hadern leben heißt sicher leben.“

Laim– Den Laimer Lokalpolitikern jeden-
fallsist es zu unscheinbar und, ja, letztlich
wohl auch zu ungepflegt: Die Rede ist vom
Grab des bekannten Architekten, Stadtpla-
ners und Hochschullehrers Theodor Fi-
scher, der in Laim 30 Jahre lang sowohl sei-
nen Lebensmittelpunkt als auch sein Archi-
tekturbüro hatte. Er ist im Waldfriedhof be-
stattet. Doch die ausgesprochen schlicht
angelegte letzte Ruhestätte werde der Be-
deutung des einstmals als „Zeus von Laim“
titulierten Fischer nicht gerecht. Auf An-
trag der SPD-Fraktion hat der Laimer Be-
zirksausschuss jetzt angeregt, es in eine
Sondergrabstätte umzuwidmen und dem-
entsprechend auch repräsentativ herrich-
ten zu lassen. ands


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Hadern– Krieg in Hadern. Was passierte
mitden Familien, welche Erinnerungen ha-
ben die Menschen an die Kriegsjahre? Die
Ausstellung des Geschichtsvereins Hadern
„Wie Krieg war in Hadern“ beschäftigt sich
mit den Auswirkungen des Zweiten Welt-
kriegs im 20. Stadtbezirk. Dazu passt eine
Lesung am Freitag, 25. Oktober, 19 Uhr, un-
ter dem Titel: „Die Pervertierung der Ver-
nunft – Deutschland 1932 bis 1945“. Schau-
spieler Josef Vossenkuhl und Sprecherin
Marion Hartmann lesen im Stadtteilkultur-
zentrum Guardini 90, Guardinistraße 90,
Texte und Briefe aus der Zeit des Nationalso-
zialismus. Eintritt: sieben Euro. ole


München/Karlsfeld– Die angekündigte
Präsentation der Entwürfe für das neue
Gymnasium im Landkreis Dachau verzö-
gert sich. In den vergangenen zwei Tagen
hat sich die Wettbewerbsjury intensiv mit
den 23 eingereichten Entwürfen beschäf-
tigt. In mehreren Wertungsrunden kristal-
lisierten sich mehrere, weiter auszuarbei-
tende Entwürfe heraus. Das Preisgericht
hat daher einstimmig entschieden, die
Wertungssitzung zu unterbrechen und die
betroffenen Büros aufgefordert, ihre jewei-
ligen Konzepte und Entwürfe unter Be-
rücksichtigung der fachlichen Hinweise
des Preisgerichts bis zum Jahresende zu
überarbeiten. Die Ergebnisse sollen nun
Ende Januar 2020 vorgestellt werden. Am
Karlsfelder Gymnasium ist besonders,
dass sich die Stadt München an den Kosten
beteiligt und dafür auch Kinder aus der
Stadt dorthin entsenden darf. tek

„Wir planen eine
Führung durch
das Haus.“

Digitale


Porträts


Früchte des Götterbaums


Das Kinderhaus „Flügelnuss“ wird offiziell eröffnet


Vier Gebäudeflügel und die vier Elemente: Erde, Wasser, Feuer und Luft werden The-
mengebiete zugeordnet. FOTO: VEREIN STADTTEILARBEIT/OH


Dörflich, aber lärmumtost


Der Verkehr ist wegen der Lindauer und Garmischer Autobahn sowie der Fürstenrieder Straße Haderns Problem.
Das zeigt sich auch in den Anträgen in der Bürgerversammlung. Verbrechen aber gibt es im Viertel nur wenige

Im Viertel gibt es mehr
Kindergartenplätze als
im städtischen Durchschnitt

Theodor Fischers Grab


soll schöner werden


Miteinander leben,


miteinander teilen


Jeden Morgen grüßt
der Stau auf der
Lindauer Autobahn.
Die Haderner fordern
hier deshalb eine
Lärmschutzwand.
Noch mehr Schilder
sollen Laster aus der
Blumenau halten. Und
am Stiftsbogen soll ein
Zebrastreifen
eingerichtet werden.
FOTOS: STEPHAN RUMPF, IMAGO

Die Pervertierung


der Vernunft


Präsentation


vertagt


Günstiges Mittagessen


in Bio-Qualität


Eine Tonne am Straßenrand
kann angeblich Wunder wirken

Ein kleinerer
Elektro-Bus
wäre eine Lösung

Zu eng für den Bus, zu eng für die Passan-
ten auf den Gehwegen: die Wendeschleife
an der Wettersteinstraße. FOTO: PRIVAT

Nach italienischem


Vorbild


Autovelox-Blitzer sollen Raser
in Feldmoching abstrafen

NORDEN UND WESTEN


DEFGH Nr. 246, Donnerstag, 24. Oktober 2019 (^) STADTVIERTEL PGS R11

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