Berliner Zeitung - 26.10.2019

KlassischePankowerAnsichten.Früher

galtdernamensgebendeStadtteilals

Wohnsitz derParteibonzen.Jetzthat

Pankowähnl icheProblemewieandereBerliner

Bezirk e–vorallemWohnungsmangel.

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In Pankow istWohnraum knapp.Welche Kon-

zepte gibt es, um das zu ändern?

Im Rahmen einerWohnungsbaupotential-

studie für Pankow sind bis 2030 rund 39 500

Wohneinheiten möglich, einschließlich der

Standorte Elisabeth-Aue und Heinersdorfer

Straße/Ost. Für die neuen Entwicklungs-

gebiete werden vertiefende städtebauliche

Konzepte und Bebauungspläne erarbeitet.

Inzwischen ist allseits die Erkenntnis gereift,

dass dafür allerdings dieVerkehrs- und die

soziale Infrastruktur mindestens gleichzei-

tig mit ertüchtigt werden müssen. Allein im

ersten Halbjahr 2019 entstanden in Pankow

1126 neueWohnungen. Für die Nachver-

dichtung wurden Baugenehmigungen für

884 Wohnungen erteilt–fast ausschließlich

ohne Bebauungspläne nach existierendem

Planungsrecht, also ohne die Genehmigung

den Bau einer sozialen Infrastruktur an-

knüpfen zu können.

Sowohl bei der Elisabeth-Aue als auch bei den

Bebauungsplänen in Richtung Blankenburg

gibt es heftige Diskussionen Wie ist der Stand?

Für diese beiden Gebiete ist die Senatsver-

waltung für Stadtentwicklung undWohnen

zuständig. Das Bebauungskonzept für die

Elisabeth-Aue wird in dieser Legislaturperio-

de nicht weiterverfolgt. Für den Blankenbur-

ger Süden gibt es die Koalitionsvereinbarung

2016 bis 2021 und einen Planungsprozess,

der laufend angepasst und weiterentwickelt

wird. Im Projekt „Stadt behutsam weiter-

bauen im Blankenburger Süden“ wird mit

den Anwohnern diskutiert.

Wie will man die steigenden Fahrgastzahlen im

Öffentlichen Nahverkehr bewältigen?

Pankow hat wichtige Umsteigebahnhöfe:

den S- und U-Bahnhof Pankow,die Schön-

hauser Allee,die Prenzlauer Allee und die

Greifswalder Straße.AmS-Bahnhof Pankow

ist im Zuge der Entwicklung des Gebietes

„PankowerTor“ ein großes Fahrradpark-

haus sowie die Radschnellverbindung Pan-

ketrail geplant.Zudem soll dieTram vom

Pasedagplatz ausWeißensee nach Pankow

geführt werden. In Niederschönhausen wird

für die M1 ein zweites Gleis gebaut. So wer-

den weitereTaktverdichtungen möglich. Bei

der Entwicklung des Pankower Tores ist

angedacht, die Busse aus der Fahrspur der

Tram heraus zu nehmen und eigene Halte-

stellen zu schaffen.

Welche Entwicklung erwarten Sie auf dem

Immobiliensektor in den nächsten Jahren?

Sollte der Mietendeckel wirksam werden,

könnte sich der überhitzte Markt etwas ab-

kühlen. Berlin wird aber zweifellos attraktiv

bleiben.Flächenwerden deutlich knapper,

so dass kompakter gebaut werden muss und

auch Kombinutzungen überlegenswert sind.

Die Planungs- und Baukapazitäten bleiben

weiter knapp, so dass hier ein natürlicher

Flaschenhals existiert,der sich nur bedingt

im wünschenswertenTempo weiten lässt.

An welchen Ort in Pankow gehen Sie mit Ihren

Gästen zuerst?

In den Florakiez.

Das Interview führte Angelika Giorgis

Bilder:BezirksamtPankow

Bild:Ben Gross

SörenBenn(DieLinke)istseit2016Bürgermeister

vonPankowundimBezirksamtzugleichLeiterder

AbteilungfürKultur,FinanzenundPersonal.

EinigegroßeBauprojektekönntenindenkommendenJahrenaufdenBezirkPankowzukommen.DaswürdedenWohnun gsmarktentlasten,doch

dieVorhabentreffenaufWiderstandbeidenBürgern.Die zweiteHeraus forderungistdieVerkehrsplanung:PankowbrauchtbessereAnschlüs se.

IM GESPRÄCH MIT SÖREN BENN