Der Spiegel - 19.10.2019

OLIVER RUHNKE / IMAGO SPORT; BILDBEARBEITUNG: DER SPIEGEL

Quelle:

ZIS

Spielunterbrechung

mit Polizeieinsatz im

Spiel HSV gegen

Borussia Mönchen-

gladbach im

Mai 2018

Strafanzeigen im Umfeld der Bundesliga

2014/

2015

2015/

2016

2016/

2017

2017/

2018

2737

2434

2595

2898

21,0 18,8 20,8 21,6 15,7

2084

2018/

2019

Anteil je 100 000 verkaufte

Tickets bzw. Besucher

Absolute Zahlen

2015 2016 2017 2018 2019

1261

(^10671014)
924 914
21,4 19,1 16,4 14,7 14,5
zum Vergleich:
Strafanzeigen beim Münchner Oktoberfest
von der Polizei registriert
2018/19
13,3 Mio.
Zuschauer
2019
6,3 Mio.
Besucher
95
Sport
Bis 2030 soll Katar eine führende Sportnation sein, verlangt der Emir.‣S.100
SPIEGEL:Wissen Sie
eigentlich, wie viele Ren-
nen Sie gefahren sind?
Spitz: Nein, keine
Ahnung. Ich habe schon
nach wenigen Jahren den
Überblick verloren. Auch wie
viele Medaillen oder Titel ich gewonnen
habe, kann ich nicht abschätzen.
SPIEGEL: Es werden jedenfalls keine mehr
dazukommen. Bei der Marathon-WM im
schweizerischen Grächen haben Sie nun
Ihre Laufbahn beendet.
Spitz: Ja, schon 2018 habe ich mich von
der Cross-Country-Bühne verabschiedet
und kürzlich auch von der Langdistanz im
Mountainbikesport. Es war ein langsamer
Abschied, auf den ich vorbereitet war.
Deshalb flossen auch keine Tränen im
Ziel. Ich konnte mit gutem Gewissen das
Buch über meine Karriere schließen, das
ich über 26 Jahre lang geschrieben habe.
SPIEGEL: Was für ein Gefühl hatten Sie
während Ihres letzten Rennens?
Spitz: Wenn man am Start steht, ist man
Athlet und will natürlich immer gut ab -
schneiden. Ich bin ordentlich ins Rennen
reingekommen, musste bei den längeren
Anstiegen jedoch einige jüngere Fahre -
rinnen ziehen lassen. Am Ende habe ich
mit dem zehnten Platz einen wirklich
guten Schlusspunkt gesetzt.
SPIEGEL: Wann haben Sie den Entschluss
gefasst, Ihre Karriere zu beenden?
Spitz: Der geplante Termin war 2016
nach Olympia in Rio, aber eine Schleim-
beutelentzündung im Knie, die ich mir
im Training durch einen Sturz zugezogen
hatte, machte mir einen Strich durch
die Rechnung. Die Sache war noch nicht
abgerundet, es fehlte noch etwas.
SPIEGEL: Sie hatten längst alles gewon-
nen, holten 2008 mit 36 Jahren Olympia-
gold.
Spitz: Ja, und in Peking hatte ich bei der
Zieleinfahrt trotz Temperaturen um die
40 Grad Gänsehaut. Die Goldmedaille
war natürlich ein Traum, aber auch ein
Ansporn für Weiteres. Mich haben nie die
Erfolge, sondern die Leidenschaft und der
Spaß für diese Sportart angetrieben.
SPIEGEL: Welche Rolle spielt der Sport in
Ihren Zukunftsplänen?
Spitz: Ich werde ihm treu bleiben, die
Passion ist ungebrochen. Ich möchte meine
Erfahrungen im Coaching weitergeben,
und ich habe dieses Jahr als Co-Modera -
torin im Fernsehen angefangen. Auch dort
möchte ich besser werden und alles aus
mir herausholen. MAS
PATRICK SEEGER / PICTURE ALLIANCE / DPA
Spitz auf der Olympiastrecke 2008
Magische Momente
»Ein wirklich guter Schlusspunkt«
Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz, 47, über ihr Karriereende
Die Polizei hat im Umfeld der Fußballbundesliga in der Saison
2018/19 deutlich weniger Strafanzeigen aufgenommen als ein Jahr
zuvor. In der ersten Liga wurden 2084 Fälle registriert. Insgesamt
gingen laut Jahresbericht der Zentralen Informa tionsstelle Sport-
einsätze der Polizei die Anzeigen im Profibereich um elf Prozent
zurück. Körperverletzung (25,4 Prozent) und Missbrauch von
Pyrotechnik (12,7) beschäftigen die Polizei am häufigsten. Ver-
gleicht man die Zahlen etwa mit denen bei Massenveranstaltungen
wie dem Oktoberfest, fällt auf, dass das Verhältnis der Strafan -
zeigen zu den Besuchern prozentual auf ähnlichem Niveau liegt.
FRANKHOERMANN / SVEN SIMON / DDP IMAGES