EXPLORER
FOTOS: GENA STEFFENS (1); LEXEY SWALL, GRAIN (2);
QUEENSLAND GOVERNMENT (3); ANGELO GIANNOUTSOS (4); OROKIET/ALAMY STOCK PHOTO (5)
NATURWISSENSCHAFTLER SEHEN viele Anzei-
chen dafür, dass wir uns auf das sechste große Arten-
sterben in der Geschichte der Erde zubewegen. Der
Mensch ist bis in alle Winkel der Welt vorgedrungen
und beutet die Natur aus. Das beschleunigt den Arten-
verlust dramatisch. Die Autoren des aktuellen Berichts
des UN-Weltbiodiversitätsrats fürchten, dass rund eine
Million Tier- und Pflanzenarten in den kommenden
Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sind. Das klingt
düster, ist aber nicht unvermeidlich: Weltweit arbei-
ten Forscher mithilfe neuer Technologien und unge-
wöhnlicher Maßnahmen daran, Arten zu bewahren:
Sie unterstützen beispielsweise Tiere bei der Paarung
oder trainieren Hunde, die seltene Gorillas aufspüren.
GEGEN DEN VERLUST
- SCHRECKLICHER
PFEILGIFTFROSCH
STARK GEFÄHRDET
Der Giftfrosch ist bei
Sammlern begehrt und wird
gewildert. Der Natur schützer
Ivan Lozano züchtet nun eine
natürliche Variante der Art mit
schwarzen Füßen. Diese Tiere
bietet er als Alternative an
und hofft, dass sich die Situa-
tion der wild lebenden Pfeil-
giftfrösche dadurch bessert. - WEISSNACKEN-
KRANICH
GEFÄHRDET
Dieses Kranichweibchen lebt
im National Zoo in Washing -
ton und fühlt sich dort dem
Tierpfleger Chris Crowe so
verbunden, dass es keinen
anderen Paarungspartner ak-
zeptiert. Crowe hat die Rolle
angenommen: Er imitiert
die Gesten der Liebeswer-
bung, um das Interesse des
Weibchens zu erregen.
Dessen Eier werden dann
künstlich befruchtet. - GROSSER KANINCHEN-
NASENBEUTLER
GEFÄHRDET
Füchse und verwilderte Katzen
sind eine große Gefahr für
diese Art. Forscher setzen
einige der Beutler in einem
Gehege daher gezielt Katzen
aus und hoffen, die Beuteltiere
auf diese Weise zu sensibilisie-
ren, sodass sie ihre Fressfeinde
in freier Wildbahn meiden. - KAKAPO
VOM AUSSTERBEN BEDROHT
Weniger als 150 dieser
flugunfähigen Papageien
leben noch in Neuseeland.
Ornithologen lassen sich in
der Wildnis nun per Drohne
mit Kakapo-Spermien
ver sorgen, damit sie die Weib-
chen in ihrem Lebensraum
künstlich befruchten können. - CROSS-RIVER-GORILLA
VOM AUSSTERBEN BEDROHT
Die Affen sind in ihrem dicht
bewaldeten Lebensraum
schwer zu finden. Forscher
werden jetzt von Hunden
aus Tierheimen unterstützt,
die von der Organisation
Working Dogs for Conserva-
tion ausgebildet werden: Die
Vierbeiner folgen dem Ge-
ruch der Gorillaexkremente.
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