Die Welt - 07.10.2019

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07.10.19 Montag, 7. Oktober 2019DWBE-HP


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DWBE-HP

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10 WIRTSCHAFT DIE WELT MONTAG,7.OKTOBER


B

elén Garijo hat viel er-
reicht. Die Spanierin leitet
als Chefin von Merck Sero-
no die gesamten Pharma-
Aktivitäten des Darmstäd-
ter Familienkonzerns und ist außerdem
zuständig für das Personalressort. Seit
ihrem Aufstieg in die Geschäftsleitung
vor vier Jahren hat sie das Medizinge-
schäft konsequent umgekrempelt und
damit auch die bis dahin fast schon
sprichwörtliche Pechsträhne des Kon-
zerns bei der Entwicklung neuer Medi-
kamente beendet. Zeit, sich auf den Er-
folgen auszuruhen, bleibt aber nicht. Im
Gespräch gibt Garijo, die eine der weni-
gen Top-Managerinnen im Dax ist, of-
fen Auskunft darüber, wie hart der Auf-
stieg an die Spitze für Frauen ist – und
welche Fallstricke es zu vermeiden gilt.

VON ANJA ETTEL

WELT:Frauen reden viel zu selten
über Geld, heißt es. Sie sind die am
besten bezahlte Frau im Dax. Haben
Sie einen Tipp für uns?
BELÉN GARIJO:(lacht) Ja, ganz einfach:
Arbeiten Sie für das richtige Unterneh-
men.

Klingt gut. Aber was heißt das kon-
kret?
Gerade als Frau mit Karriereambitionen
sollte man sich ein Unternehmen su-
chen, das bei Jobchancen und Gehalt
nicht diskriminiert. Bei dem man Aner-
kennung erhält für das, was man er-
reicht, und nicht für das, was man ist.

Dann gibt es bei Merck keinen soge-
nannten Gender Pay Gap und keine
gläserne Decke für Frauen?
Wir haben viel geschafft: Vielfalt ist
Teil unserer DNA. Das ist gut für unser
Unternehmen und damit auch für Pa-
tienten und Kunden. Unser Frauenan-
teil liegt heute bei 32 Prozent in den
Führungspositionen. Und wir geben
uns sehr viel Mühe, den unbewussten
Bias bei Personalentscheidungen mög-
lichst gering zu halten. Wir müssen ob-
jektiv sein.

Solange Ihr Führungspersonal nicht
aus Robotern besteht, dürfte das wohl
schwierig sein.
Natürlich wird jeder von uns perma-
nent beeinflusst. Wenn ich mit Ihnen
rede, mache ich mir von der ersten Se-
kunde an ein Bild von Ihnen. Wichtig
ist, sich dessen gerade bei Personalent-
scheidungen sehr bewusst zu sein. Die-
se Kultur des sich Hinterfragens haben
wir bei Merck mittlerweile etabliert, das
war mir wichtig. Wenn wir heute über
die Nachfolge für eine Führungspositi-
on diskutieren, und es ist keine Frau un-
ter den Kandidaten, ist meine erste Fra-
ge sofort: Warum nicht?

Dann sind Sie eine Befürworterin der
Frauenquote?
Ich bin kein Fan von positiver Diskrimi-
nierung. Und ich bin auch keine Femi-
nistin. Wenn man Frauen helfen will,
voranzukommen, muss man dafür das
richtige Umfeld schaffen. Das ist sinn-
voller als jede starre Quote. Das gilt üb-
rigens für Staaten genauso wie für Un-
ternehmen.

Was ist der größte Fehler, den Frauen
bei ihrer Karriereplanung machen?
Ich würde das nicht Fehler nennen.
Aber wenn eine Frau ehrgeizig ist, dann

sollte sie das ruhig zugeben. Viele Frau-
en sind zu zurückhaltend. Mein Rat ist
daher: Schämt euch nicht, eure Ambi-
tionen zu zeigen.

Sind die Unterschiede wirklich so
groß?
Ich spreche sehr viel mit Mitarbeitern.
Wenn ich Männer danach frage, wo sie
sich in fünf bis zehn Jahren sehen, ant-
worten mir neun von zehn: auf genau
Ihrem Platz. Frage ich Frauen, antwor-
ten die meisten: Ich will einen guten Job
machen. Selbst wenn Frauen dabei sind,
die insgeheim durchaus zum CEO auf-
steigen wollen, trauen sie sich meistens
nicht, das zu zeigen.

Also sollten Frauen sich stärker selbst
promoten?

Das klingt jetzt so negativ. Es geht nicht
darum, durch die Gegend zu laufen und
allen zu sagen: Schaut her, wie toll ich
bin. Diese egozentrische Art der Karrie-
replanung finde ich höchst unsympa-
thisch. Es geht darum, im eigenen Un-
ternehmen sichtbar zu sein. Die eigenen
Erfolge nicht unter den Scheffel zu stel-
len. Kluges Networking zu betreiben.

Keine Karriere ohne Networking?
Es geht nicht darum, möglichst viele Vi-
sitenkarten einzusammeln. Sondern
sich mit anderen zu vernetzen und im
Unternehmen für die eigene Arbeit be-
kannt zu sein. Viele talentierte Frauen
verlassen sich zu sehr darauf, dass man
ihre Leistung schon sehen wird. Dabei
muss jeder selbst dafür sorgen, dass die
eigenen Erfolge nicht unbemerkt blei-
ben. Das ist die erste Hürde, an der viele
Frauen scheitern.

Und die zweite?
Ganz klar die soziale Komponente. Das
ist vielleicht sogar die größte Hürde von
allen. Ich respektiere es vollkommen,
wenn eine Frau zugunsten ihrer Familie
kürzertreten will. Aber diejenigen, die
beruflich vorankommen wollen, müs-
sen so ehrlich sein, das klar zu kommu-
nizieren. Und zwar nicht nur im Beruf,
sondern auch im privaten Umfeld. Denn
egal wie gut und flexibel die Möglichkei-
ten heute sind, um Familie und Karriere
vereinbar zu machen: Man muss trotz-
dem immer Opfer bringen. Ohne die

Unterstützung meines Mannes und
meiner Familie hätte ich meinen Weg so
auch nicht gehen können.

Also ist die Wahl des richtigen Ehe-
manns ein entscheidender Karriere-
baustein?
(lacht) Es ist tatsächlich nicht ganz un-
wichtig. Man muss mit seinem Partner
darüber offen reden. Diese soziale Kom-
ponente ist extrem wichtig: Was sagt
die Familie, was sagen die Freunde –
was sagt meine Schwiegermutter, wenn
ich sonntags wieder auf Dienstreise ge-
he, statt bei der Familie zu sein?

Sie sind an vielen Sonntagen auf
Dienstreise gewesen, und das im tra-
ditionellen Spanien. War Ihnen also
egal, was Ihre Schwiegermutter dazu
gesagt hat?
Nein, natürlich nicht. Aber sie war ei-
ne wunderbare Frau und hat mich ge-
nau wie meine Mutter sehr unter-
stützt. Das war damals in Spanien tat-
sächlich nicht selbstverständlich. Ich
weiß also nur zu gut, wie sich Frauen
fffühlen, die Karriere machen wollenühlen, die Karriere machen wollen
und dafür Kompromisse eingehen
müssen. Ja, es tut weh, die Kinder zu
Hause zu lassen, während man selbst
mal wieder Koffer packt. Dieses
schlechte Gewissen geht auch nicht
weg. Aber wenn man die Entscheidung
fffür eine Karriere getroffen hat, dannür eine Karriere getroffen hat, dann
muss man dazu auch stehen. Um Kar-
riere zu machen, braucht es nicht nur

Selbstvertrauen in die eigenen Fähig-
keiten – sondern manchmal auch den
Mut, sich mit der eigenen Schwieger-
mutter auseinander zu setzen.

Geben Sie diesen Rat auch Ihren
Töchtern?
(lacht) Bloß nicht – für meine Töchter
bin ich nur Mutter, nicht Coach!

Sie haben seit Ihrem Aufstieg bei
Merck nicht nur Frauenthemen vo-
rangebracht, sondern auch das Phar-
mageschäft umgekrempelt. Was war
rückblickend die entscheidende Wei-
chenstellung?
Merck war schon früher stark in der
Forschung, hat es aber lange nicht ge-
schafft, mit eigenen Projekten den
Sprung in die klinische Entwicklung zu
schaffen. Wir haben daher damals ent-
schieden, das Pharmageschäft kom-
plett umzustellen. Alle Projekte, die
sich in einem späten Entwicklungssta-
dium befanden, wurden rigoros ge-
stoppt. Gleichzeitig haben wir das Ge-
schäft internationalisiert. 2012 hat Eu-
ropa noch 42 Prozent zum Umsatz von
Pharmabereich beigetragen. Heute ist
China für uns der zweitgrößte Markt
hinter den USA.

Sie haben damals das Ziel vorgege-
ben, dass Merck ab 2017 jährlich einen
neuen Wirkstoff oder neue Indikation
auf den Markt bringen muss. Bleibt es
dabei?

Wir haben dieses Versprechen eingelöst
und unter anderem die beiden aus-
sichtsreichen Medikamente Mavenclad
bei Multipler Sklerose und Bavencio zur
Behandlung bestimmter Krebserkran-
kungen auf den Markt gebracht. Aber
wir dürfen uns auf diesen Erfolgen
nicht ausruhen. Die Familie und die üb-
rigen Investoren hinter Merck haben in
den vergangenen Jahren sehr viel in das
Pharmageschäft investiert. Wir haben
die Pflicht, dafür zu sorgen, dass dieser
Vorschuss sich nun in Form steigender
Profite auszahlt. Und das bedeutet: Wir
müssen stärker wachsen als bisher und
noch kostenbewusster arbeiten.

Was heißt das konkret?
Es geht uns um eine nachhaltige Kultur
des Kostenbewusstseins im Unterneh-
men. Wir müssen profitabler werden,
und wir wollen in den Therapiegebie-
ten, in denen wir tätig sind, einen Spit-
zenplatz einnehmen. Konkret sind das
die Krebsforschung inklusive der Im-
munonkologie, die Neurologie, Auto-
immunerkrankungen und die Fortpflan-
zungsmedizin. Wir haben vor drei Jah-
ren das Ziel ausgegeben, dass wir bis
2022 zwei Milliarden Euro Umsatz mit
neuen Produkten aus unserer Pipeline
generieren wollen. Dabei bleibt es. Wir
sind da auf einem guten Weg.

Ein Dauerbrenner ist die Debatte
über Medikamentenpreise. Wer soll
das bezahlen, wenn eine Tablette
mehrere hunderttausend Euro kosten
soll?
In einem Unternehmen muss es auch
darum gehen, Geld zu verdienen. Phar-
makonzerne werden dafür oft kritisiert.
Aber wenn ein Unternehmen wie Merck
über Jahre hinweg 25 Prozent seiner
Umsätze in die Pharmaforschung inves-
tiert, dann müssen die aufwendig ent-
wickelten Innovationen auch irgend-
wann bezahlt werden.

Aber die teils extrem hohen Preise
bringen das System an die Grenze.
Die entscheidende Frage ist doch immer,
welchen Mehrwert bringt das Medika-
ment dem Patienten? Hat es keinen
Mehrwert, brauchen wir uns über einen
Preis gar nicht erst zu unterhalten. Aber
wenn es einen hat, dann sollte man das
auch honorieren. Patienten mit Multipler
Sklerose zum Beispiel müssen für den
Rest ihres Lebens starke Arzneimittel
einnehmen. Unser orales MS-Medika-
ment ermöglicht es ihnen, an nur noch
jeweils zehn Tagen während der ersten
beiden Behandlungsjahre Tabletten zu
schlucken und dann im Jahr drei und vier
RRRuhe zu haben. 75 Prozent der Patientenuhe zu haben. 75 Prozent der Patienten
sind sogar nach fünf Jahren immer noch
beschwerdefrei. Für die Betroffenen ist
das eine enorme Entlastung. Solche Fort-
schritte werden in der Debatte über Prei-
se leider nicht genug berücksichtigt.

Sind also Preismodelle die Zukunft,
bei denen der Konzern nur dann Geld
bekommt, wenn der versprochene
Heilungserfolg sich einstellt?
Das ist für uns nicht die Zukunft, son-
dern Gegenwart. Um beim Beispiel Ma-
venclad zu bleiben: Merck hat in Groß-
britannien bereits vor zwei Jahren ein
Modell eingeführt, bei dem wir Patien-
ten die Kosten zurückerstatten, falls sie
innerhalb des versprochenen beschwer-
defreien Zeitraums doch einen Rückfall
erleiden. Bisher mussten wir noch
nichts zurückerstatten.

„Schämt euch nicht,


Ambitionen zu zeigen“


Sie ist eine der wenigen Top-Managerinnen im Dax: Belén Garijo ist gelungen, das Pharmageschäft


von Merck wieder auf Trab zu bringen. Für Frauen sieht sie beim beruflichen Aufstieg zwei Hürden


Belén Garijo: Mit einem Jahresgehalt von rund 6,2 Millionen Euro ist sie die bestbezahlte Dax-Managerin

ALEX KRAUS

/ALEX KRAUS

überzogen mit Milchschokolade,
dunkler Schokolade und Lakritz oder
weißer Schokolade und Joghurt.
WWWeniger exotisch, aber dennocheniger exotisch, aber dennoch
skurril ist „Collagen+“, ein Schoko-
Riegel mit dem Rinderkollagen Peptan,

In eine neue Richtung geht derweil
Katjesgreenfood aus der Katjes-Grup-
pe mit seiner Beteiligung PigOut aus
Amerika. Das Unternehmen von Bill
Glaser und Beyond-Meat-Chefent-
wickler Dave Anderson hat vegane
Speckchips – sogenannte Pork Rinds –
auf Basis von gebackenen und gewürz-
ten Pilzen entwickelt.
Doch es wird nicht nur Fleisch imi-
tiert. Auch Fisch und Meeresfrüchte
werden aus pflanzlichen Zutaten nach-
gebaut. Der Hersteller Vegefarm aus
Taiwan zum Beispiel zeigt vegane Gar-
nelen. Die Textur erinnert tatsächlich
an das Original, beim Geschmack gibt
es aber noch Steigerungsmöglichkei-
ten, urteilen die meisten Tester am
Rande der Messe.
Im Kommen ist auch das Thema In-
sekten. Essento aus der Schweiz stellt
zum Beispiel kleine Bällchen aus Mehl-
wwwürmern vor, mit Zusätzen wie Ki-ürmern vor, mit Zusätzen wie Ki-
chererbsen, Bulgur, Spinat oder Rote
Beete. Von Wholi Foods aus Dänemark
wiederum gibt es ein Knäckebrot auf
Insektenbasis, bestehend aus Grillen-
mehl. Entis aus Finnland dagegen
zeigt eine Insekten-Süßigkeit: getrock-
nete Langfühlerschrecken, wahlweise

D


ie Lebensmittelwirschaft ist
erfinderisch. Das zeigt sich bei
der Anuga, der mit 7500 Aus-
stellern weltgrößten Lebensmittel-
messe, die gerade in Köln stattfindet.
„Es ist unglaublich, welche Ideen nicht
nur Start-ups entwickeln, sondern
auch die eingesessenen Unternehmen
aus der Branche“, sagt Christoph Min-
hoff, Hauptgeschäftsführer der Bun-
desvereinigung der Deutschen Ernäh-
rungsindustrie (BVE). Einige der ge-
zeigten Kreationen dürften für man-
che Gaumen durchaus gewöhnungsbe-
dürftig sein.

VON CARSTEN DIERIG

Ein zentrales Thema sind in diesem
Jahr Ersatzprodukte für Fleisch und
Fisch. Nach dem extremen Hype um
den amerikanischen Anbieter Beyond
Meat versuchen sich auch etliche an-
dere Firmen an fleischlosen Burgern,
WWWürstchen, Hackfleisch und Co. Bey-ürstchen, Hackfleisch und Co. Bey-
ond Meat selbst erweitert sein Sorti-
ment und zeigt auf der Anuga erstmals
Beyond Sausage, ein Würstchen aus
Erbsen-, Favabohnen- und Reisprotei-
nen umhüllt von einer Pelle aus Algen.

das laut Hersteller Max Sport aus der
Slowakei klinischen Tests zufolge Ge-
lenke gesund hält, Haut zum Leuchten
bringt und das Haar kräftigt. Bei den
Getränken schließlich fällt vor allem
„„„Tinte Gin“ von Edelranz aus Deutsch-Tinte Gin“ von Edelranz aus Deutsch-

land auf, ein klassischer Dry Gin mit
allerdings tiefblauer Farbe und ver-
packt in einem Tintenfass. „Unkraut“
wiederum ist ein gebrühtes Teege-
tränk mit echtem Unkraut, wie Her-
steller Egger aus Österreich betont.

Gemeint sind dabei Brennnessel, Lö-
wenzahn und Rotklee.
Wie viele dieser Produkte den Weg
in die Supermärkte und Discounter
fffinden, wird sich in den kommendeninden, wird sich in den kommenden
WWWochen und Monaten zeigen. ochen und Monaten zeigen. Laut
BVE schaffen jährlich rund 40.
neue Lebensmittel eine Listung im
Handel. Umgekehrt fliegen aber auch
ähnlich viele Artikel wieder aus den
Regalen, weil sie nicht genügend Käu-
fffer finden. Denn entscheidend er finden. Denn entscheidend ist am
Ende das Einkaufsverhalten der Ver-
braucher. Was nicht läuft, wird ausge-
tauscht.
Schon im Handel angekommen ist
Air Up. Die Trinkflasche verleiht pu-
rem Wasser Geschmack – und zwar
über Duft in einem kleinen mit Aroma
gefüllten Ring, der um den Trinkhalm
gestülpt wird. „Die Nase ist für 80 Pro-
zent unseres Geschmacks verantwort-
lich“, erklärt Simon Nüesch, Mitgrün-
der und Marketing-Geschäftsführer
von Air Up, einem Start-up aus Mün-
chen. „Letztlich ist das eine große Ver-
arsche“, sagt Nüesch flapsig. Das Ge-
hirn denke nur, dass Geschmack im
WWWasser ist, in Wahrheit steige aber nurasser ist, in Wahrheit steige aber nur
Duft in die Nase.

Skurrile neue Lebensmittel – demnächst vielleicht in Ihrem Supermarkt


Auf der weltgrößten Branchenmesse Anuga in Köln stellen rund 7500 Unternehmen die Trends vor. In die Regale werden es aber nicht alle schaffen


KÖLNMESSE GMBH

/ THOMAS KLERX

Neuheiten auf der Anuga (von links oben nach rechts unten): Pflanzliche Würstchen, Schoko-Riegel mit Rinderkollagen, Dry
Gin im Tintenfass, vegane Garnelen, Insekten-Knäckebrot und vegane Speckchips

DPA

/ROBERTO PFEIL

CARSTEN DIERIG

/

KÖLNMESSE GMBH

/ THOMAS KLERX

KÖLNMESSE GMBH

/ HARALD FLEISSNER

KÖLNMESSE GMBH

/ THOMAS KLERX

Belén Garijo,59, wechselte 2011
vom Sanofi-Konzern zu Merck.
Seit 2015 gehört sie der Ge-
schäftsleitung an und ist zu-
ständig für die Bereiche Pharma,
Personal und Umwelt. Mit einem
Jahresgehalt von rund 6,2 Millio-
nen Euro ist sie die bestbezahlte
Managerin im Dax.

Zur Person


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