Focus - 28.09.2019

(Jacob Rumans) #1

Bayern schlägt den Dax


Auf Gipfelkurs Dividendenwerte aus Bayern
hängen im Durchschnitt den Dax deutlich ab

Quelle: Finanzen100

N


icht nur im Fußball sind die Bay-
ern Rekordmeister – auch an der
Börse: Der Freistaat führt die
Rangliste der landesweiten Börsenka-
pitalisierung zum 14. Mal an. In Bayern
sitzen 14 von 30 Dax-Konzernen, die
meisten davon in München (darunter
Allianz, BMW, Munich Re, Siemens).
Aber auch in kleineren Städten wie
Herzogenaurach gibt es wertvolle AGs
wie Adidas. Insgesamt bringen es diese
Aktien auf eine Marktkapitalisierung
von mehr als 300 Milliarden Euro.
Auch die Entwicklung der Aktien ist
spitze. Die HypoVereinsbank (Unicre-
dit-Gruppe) hat deshalb den „Baix“ ins
Leben gerufen. Einen Aktienindex, der
die Unternehmen des Dax, MDax und
TecDax umfasst, deren Firmensitz sich in
Bayern befindet – und deren Kurse sich
in der Vergangenheit deutlich besser
entwickelt haben als der Dax.
Aktuell besteht der Baix aus 20 Aktien.
Die Gewichtung erfolgt analog zum Dax,
also nach der frei handelbaren Marktka-
pitalisierung. Maximaler Anteil je Aktie:

19 Prozent. Der Index wird vierteljährlich
überprüft, Dividenden werden wieder
angelegt. Zum 1. Oktober 2019 emittiert
die HypoVereinsbank ein endlos lau-
fendes Partizipationszertifikat auf den
Baix (ISIN: DE000HVB4BY3). Damit
sind Anleger eins zu eins an der Wert-
entwicklung des Bayern-Index beteiligt.
Halbjährlich (im März und September)
wird eine feste Dividende in Höhe von
1,5 Prozent des Indexwerts ausgeschüttet
(Emissionspreis: 101,50 Euro, Bezugsver-
hältnis: 0,1).

FOCUS 40/2019 71


Vorsicht, Ironie!


Es gibt eine App der Wochenzeitung
„Die Zeit“, mit der man in den Proto-
kollen der Bundestagssitzungen die
Häufigkeit der gebrauchten Begriffe ana-
lysieren kann. Demnach erreicht das
Wort „Angst“ mit zehn Verwendungen
pro 100 000 Wörter 2019 voraussichtlich
ein 30-Jahres-Hoch.
Der Klimadiskussion sei Dank. Zum
Vergleich: „Zuversicht“ wird nur 0,7-mal
pro 100 000 Wörter verwendet. Wenn
Sie mitreden wollen, verwenden Sie also
folgende Statistiken:
Wer ein Pferd hält, schädigt die Um-
welt mehr als ein Autofahrer. Das ergab
eine Studie des Schweizer Unterneh-
mens ESU, das sich auf Ökobilanzen spe-
zialisiert hat. Die CO 2 -Bilanz eines Pfer-
des inklusive Herstellung von Futter und
Entsorgung von Stroh und Fäkalien ent-
spricht 21 500 Kilometer Autofahrt.
Die Deutschen fahren im Schnitt
13 000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto.
Übrigens: Ein Hund entspricht 3700 Kilo-
metern und eine Katze 1400 Kilometern.
Jugendliche belasten die Umwelt bei
der Verwendung von Smartphone, Tablet &
Co. so, als ob sie täglich 3,2 Kilometer
mit dem Auto zurücklegen würden. Das
hat die Züricher Hochschule für Ange-
wandte Wissenschaften berechnet. Wür-
den die Jugendlichen ihr Smartphone nur
ein Jahr länger nutzen, würde die Belas-
tung um ein Viertel sinken.
Video-Streaming – ebenfalls bei jun-
gen Leuten sehr beliebt – ist laut einer
Studie des Thinktanks The Shift Project
für ein Prozent des globalen CO 2 -Aus -
stoßes verantwortlich. Der weltweite
Flugverkehr kommt auf zwei Prozent.
Pikant daran: Laut einer Allens-
bach-Umfrage unterstützen 69 Prozent
der Deutschen die „Fridays for Future“-
Bewegung. Doch nur ein Drittel würde zur
Lösung der Probleme höhere Energie-
preise in Kauf nehmen.

Die Kolumne von
Frank Pöpsel,
Chefredakteur von
FOCUS-MONEY

Hier stimmt was nicht!

Tipp der Woche

S


eit mehr als fünf
Jahrzehnten
inszeniert sich das
Künstlerduo Gilbert
& George in seiner
Kunst. Inzwischen
sind die beiden, die
auch privat ein Paar
sind, in ihren Siebzi-
gern, aber immer noch Stil-Ikonen. Sie tragen Maß-
anzüge, sind überzeugte Briten und für den Brexit.
Selten brechen die Künstler heute noch Tabus,
doch ihre Bilder sind auf dem Kunstmarkt hochbe-
gehrt. Der Museumsshop der Londoner Tate Modern
bietet ihre Grafik „Gothic Query“, 2006, inklusive
Rahmen für rund 1360 Euro an. Der Titel erinnert
an gotische Architektur. Format: 102 √ 76 cm,
Auflage: 100; shop.tate.org.uk

Very British


und für den


Brexit


Kunst-Tipp
Zahlen, bitte

144
Milliarden Dollar
soll 2022 das globale
Marktvolumen für
„Software as a
Service“ (SaaS)
betragen, erwartet
die US-Markt-
forschungsfirma
Gartner. Das wäre
ein Zuwachs von 24
Prozent pro Jahr. Bei
SaaS kaufen Kunden
nicht mehr einmalig
Software-Lizenzen,
sondern nutzen
diese im Abo-Modell,
was den Anbietern
regelmäßige
Einnahmen beschert.

–50

0

+100

+150

+200

+50

+250

Bayern-Index Baix %

2009 2011 2013 2015 2017 2019

Dax-Performance-Index
(tatsächliche Wertentwicklung)

Rückrechnung seit 1.9.2009, prozentuale Entwicklung
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