Schon als Kind wollte ich keine Prinzessin sein. Ich war ein
Rebell, trug Turnschuhe zu rauschenden Kleidern. Was an-
dere davon hielten, interessierte mich nicht. Ich wuchs nahe
der Londoner Portobello Road auf. Dort trafen viele Styles
aufeinander, ich sog sie wie ein Schwamm auf. Zu der Zeit be-
gann ich mich für Musik zu interessieren. Als Zehnjährige
verpasste ich kein Konzert im Fernsehen und war fasziniert
von großen Bühnenshows und aufwendigen Kostümen. Da-
mals verstand ich, welche Rolle die Inszenierung für einen
Künstler spielt. Fortan war ich besessen davon, mir einen
unverkennbaren Look zu schaffen. Heute kümmert sich
ein Team um meine Outfits. Manchmal bringe ich es zur Ver-
zweiflung, so wie 2014 bei den MTV Awards. Kurz vor der Show
entschied ich mich gegen das vorgesehene weiße Kleid. Ich
wollte nicht elegant aussehen – sondern sexy! In Windeseile
besorgte man mir eine rote, tief geschlitzte Seidenrobe. Der
Aufwand lohnte sich: Es war das perfekte Red Carpet Outfit!
Generell achte ich darauf, jedem Look eine persönliche Note
zu geben. Oftmals gelingt mir das mit Schmuck. Ich mixe Gold
und Silber, Teures mit Trash. Andere würden es so nie tragen?
Umso besser! Ein Stück, das ich selten ablege, ist ein schlich-
ter Ring von meiner Mutter. Sie schenkte ihn mir zum 18. Ge-
burtstag. Meine Geschwister bekamen den gleichen. Auch
wenn er simpel aussieht: Für mich ist er unbezahlbar. 2
Modemutig –
und erfolgreich:
Stilikone Rita
Ora ist aktuell
Botschafterin
des Schmucklabels
Thomas Sabo
RITA ORA
28, britische Sängerin
und Schauspielerin
Mein Modemoment
„Ich war besessen davon,
mir einen unverkennbaren Look zu schaffen“
Protokoll
CATHRIN WISSMANN
34 Das Comeback der Eleganz MODE