Süddeutsche Zeitung - 05.10.2019

(Ron) #1
von hannes vollmuth

S


ein Zimmer liegt im ersten Stock.
An der Türe steht: Hausmeister
Herr Heidemann. Die Tür ist of-
fen. Drinnen, zwischen Werk-
zeugschränken, sitzt ein bärtiger
Mann, 60 Jahre alt, in seinem Reich. Um
ihn herum: eine Kabeltrommel, eine
Leuchtstoffröhre, ein Terrarium mit afri-
kanischen Riesenschnecken, ein Megafon,
ein Reinigungsmittel für Erbrochenes, ein
alter Staubsauger, ein Kinderlineal, Papier-
stapel in allen möglichen Farben. Auf dem
Tisch eine Kaffeetasse mit Aufdruck: „Blei-
ben Sie ruhig und vertrauen Sie Ihrem
Hausmeister.“
Es riecht nach Schule und Werkzeug,
und alles ist so still, dass man das Summen
der Neonröhren hört. „Haben Sie Lust, mit
mir zu falten?“, fragt Uwe Heidemann.
Er ist nicht irgendein Hausmeister.
Scrollt man im Wikipedia-Eintrag „Pa-
pierflieger“ nach unten, kommt man zum
Abschnitt: Literatur. Zwei Einträge sind
dort gelistet. Ein Standardwerk aus den
USA, „Papierflieger: Das große internatio-
nale Papierflieger-Buch“, und: die Websei-
te von Uwe Heidemann, seit 25 Jahren
Hausmeister, seit elf Jahren in der Haid-
waldschule in Maxdorf, Rheinland-Pfalz,
einem altweißen Bau mitten im Wohnge-
biet. Er ist vielleicht nichtderPapierflieger-
Experte Deutschlands, aber der einzige Pa-
pierflieger-Experte, der auch Hausmeis-
ter ist. Und jetzt bimmelt die Pausenglo-
cke.
„Herr Heidemann, kannst mit mir ei-
nen Flieger falten?“
„Welchen willst du denn?“
„Der so schön flattert.“
„Den Fusion?“
Wenn Pause ist, ist sein Zimmer voll.
Und manchmal ist sein Zimmer voll, auch
wenn keine Pause ist. Er hat 270 Schüler,
„meine Kinner“, meine Kinder, sagt Uwe
Heidemann.
Die Kinder kommen und fragen als Ers-
tes, ob er Schokolade hat, ja oder nein?
Dann stöbern sie zwischen Riesenschne-
cken, Werkzeug und Schreibtisch hin und
her. „Kannst du mir einen Flieger zeigen?“,
fragt einer plötzlich. Und Heidemann:
„Wir machen jetzt den Starfighter, wir
zwei.“
Sonst interessieren sie sich hauptsäch-
lich für Pokémon-Karten und Youtube.
Ihm begegnen Kinder, die können einen
Satz in drei Sekunden ins Handy schrei-
ben, aber kein Blatt falten. „Die haben am
Anfang überhaupt keine Motorik“, sagt
Uwe Heidemann. Aber enttäuscht ist er

nie, er hat zwei erwachsene Kinder und in-
zwischen sogar Enkelkinder. Manchmal
lässt er von einem Fenster im ersten Stock
einen Flieger in den Pausenhof gleiten.
Das reicht oft schon.
Die Faszination der Kinder am Papier-
flieger-Basteln? „Man braucht nur ein
Blatt Papier. Und am Ende fliegt das Ding“,
sagt Uwe Heidemann.
Als Hausmeister hat er natürlich noch
andere Aufgaben: Putzfirmen kontrollie-
ren, Heizungen prüfen, Notausgänge be-
leuchten. Aber es gibt bei ihm immer den
Pfeil, die Taube, den Centaurus, den Eisvo-
gel, den Klingon, den Himmelskönig, den
McDonnell, den Dynamik, den Saber und
den Fusion. Der Fusion ist sein Lieblings-
flieger, er flattert wie eine Fledermaus.

Es gibt wahrscheinlich 2000 Papierflie-
ger-Varianten, schätzt er. Darunter abge-
fahrene Sachen, Origami-Flieger, einen
Kunstflieger, den man hochschmeißt und
aus dem dann ein anderer Papierflieger
herausfliegt. So etwas interessiert ihn nur
am Rande. „Es haben schon mehr Leute gu-
te Flieger gebaut, aber wenn die Faltanlei-
tungen weg sind, wenn das Wissen nicht
weitergegeben wird, sind auch die Flieger
bald weg.“ Das sei mit allem so, sagt Uwe
Heidemann. Deshalb hat er auch Faltanlei-
tungen entwickelt, klein wie Streichholz-
schachteln, in allen möglichen Farben,
zum Mitnehmen. Übrigens: Es ist elf Uhr
vormittags, aber sein Schreibtisch schon
unter Fliegern begraben.
Es fing 1995 bei ihm an. Damals bekam
er ein Buch zu Weihnachten geschenkt:
„Flieger aus Papier“. Er kam von diesem
Buch dann schnell auf andere Bücher und
von dort auf noch weiter entfernte Bücher.

Amerikanische Papierfliegerbücher, fran-
zösische, japanische, polnische.
Können Sie Polnisch?
„Nö, aber ich kann doch die Faltanlei-
tung lesen“, sagt Uwe Heidemann.
Er hat auch viele Leute angerufen, ange-
schrieben, andere Papierflieger-Experten,
und Modelle gesammelt. Er hat sich auch
mit der Reynolds-Zahl beschäftigt. Die
Reynolds-Zahl sagt etwas über den Luft-
strom am Papierfliegerflügel aus. Und er
fing damit an, sein Papierflieger-Wissen
ins Internet zu stellen, auf eine eigene Sei-
te, die heute von Wikipedia empfohlen
wird. Sie sieht immer noch nach Neunzi-
gerjahre aus.
Man soll verdrucktes Papier nehmen,
Papier, das schon einmal durch den Kopie-
rer gelaufen und damit ausgehärtet ist,
DIN A4, 80 Gramm, sagt Uwe Heidemann.
„Papier ist etwas ganz Weiches, mit einem
ganz eigenen Willen.“ Für die Unmotori-
schen sei das am Anfang natürlich schwie-
rig, dass man nach dem Papier gehen
muss. Aber nur am Anfang.
Am besten fängt man in der Mitte an
mit dem Falten und zieht mit dem Finger-
nagel jeweils nach außen. Und keine Luft
dazwischen lassen. Er ist auch gegen Hilfs-
mittel: kein Tesa, kein Kleber, nicht reißen
oder schneiden. Es gehe darum, einen Pa-
pierflieger hinzukriegen, zu jeder Zeit, an
jedem Ort, sagt Uwe Heidemann.
Ein Junge mit Brille steht jetzt in seiner
Tür. „Mein Freund, wie kann ich dir hel-
fen?“, fragt Uwe Heidemann, das ist einer
seiner Eisbrechersätze. Aber Angst hat
hier eigentlich niemand vor ihm.
Er ist ja schon bei der Einschulung da-
bei, steht im Hintergrund und bewacht die
Musikanlage. Die Kinder seien am Anfang
absolut unbefangen, sagt Uwe Heide-
mann, aber nach so vielen Jahren als Haus-
meister gucke man hin und sehe: Ah, da ist
ein Schüchterner und da ist eine Wilde.
Und so ist es meistens dann auch.

Irgendwann gehen die Lehrer mit den
neuen Klassen durch das Gebäude und sa-
gen: „Und hier sitzt der Hausmeister.“
Dann braucht es nur noch Tage und ein
oder zwei Papierflieger im Pausenhof,
dann wird es bei ihm voll. Am Anfang steht
immer der Pfeil, das ist der einfachste.
Aber auch beim Pfeil lernt man, auf Sym-
metrie zu achten, auf die Falze, die Trim-
mung, besonders bei den Winglets, den
Tragflächenspitzen, die Auftrieb geben.
So gleitet der Pfeil richtig schön.
„Nur langsam.“
„Das machst du gut.“
„Und jetzt exakt die Kante nehmen.“
„Nur Geduld.“
Er hat unendlich viel Geduld. Er muss
auch keinem Schüler etwas ins Hirn pres-
sen. Sie kommen, weil sie wollen. Sie fal-
ten, weil es ihnen Spaß macht. Neben ei-
nem Aushilfslehrer ist er der einzige Mann
hier. Und in der Mensa essen sie dann Reis
und Hühnerfrikassee zusammen.

Er faltet mit den Kindern übrigens
nicht nur Papierflieger. Er zeigt ihnen
auch, wie man eine Büchertasche repa-
riert. Er lässt Münzen verschwinden und
verrät danach den Trick. Und er spricht
mit ihnen darüber, dass man Leidenschaft
braucht, bei den Papierfliegern und gene-
rell im Leben. Und dass manchmal nur we-
nig nötig ist, um viel zu bewegen. Eine Li-
mo mit Kronkorken zum Beispiel kriegt
man auch mit einem Blatt Papier geöffnet.
Er schaut einen an: „Sagen Sie bloß, das
wissen Sie auch nicht?“ Einfach das Papier
so lange falten, bis nichts mehr geht und
man einen Knubbel hat. Ein Knubbel hat
eine harte Kante. „Plopp“, sagt Uwe Heide-
mann.

Er hatte auch gute Lehrer, sagt er. Viele.
Seine Mutter, eine Hausfrau, hat ihm den
eisernen Willen beigebracht. Sein Vater
war Straßen- und Kanalarbeiter. In der
Hauptschule hatte er einen Werklehrer,
den Lehrer Kopf, an den erinnert er sich.
Er machte eine Kfz-Mechaniker-Ausbil-
dung, wechselte zu einer Spedition, ging
zur Marine, fing bei einer Fensterbaufir-
ma an, die auch Beerdigungen anbot. Stän-
dig hätten ihn die Meister zur Seite genom-
men: So geht das, so geht jenes.
1994 hörte dann der Hausmeister in der
Haupt- und Realschule Maxdorf auf. „Das
war eine Institution“, sagt Uwe Heide-
mann. Damals habe er sich gedacht: So ei-
ne Schule, großer Betrieb, viele Reparatu-
ren, das wär’s. Und ist dann wohl selbst so
eine Hausmeister-Institution geworden.
Und eine Papierflieger-Institution, die, als
diese Schule schloss, an die Grundschule
wechselte.
Er ist manchmal im Unterricht zu Gast,
in Geometrie. Und hin und wieder tritt er
auf Dorffesten auf. Eine Papierflieger-AG
in der Haidwaldgrundschule hatte er auch
schon. Die schwierigen Schüler seien im-
mer zu ihm gekommen oder wurden in sei-
ne AG gesteckt. Jedenfalls, sagt er, habe er
auch mit den Rabauken ganz normal ge-
sprochen, über die Faltung von Fliegerspit-
zen zum Beispiel und die damit verbunde-
ne Verlagerung des Schwerpunkts. Insge-
samt hatte er wohl 12 000 Schüler in all
den Jahren, ungefähr. Gute zwei Drittel sei-
en mit Kenntnissen über Papierflieger ins
Leben gestartet. Er hat jetzt schon die Kin-
der der ehemaligen Kinder. Manchmal
trifft man sich noch auf der Straße. Sie set-
zen sich dann auf eine Mauer, falten, wer-
fen und schauen den Fliegern nach.
Er hält kurz inne, die Stille der Schule
am Nachmittag. „Eigentlich können die
Schüler ja in ihrem Leben nicht viel mit Pa-
pierfliegern anfangen.“ Dann schaut er
aber so, als hoffe er, dass dieser Satz doch
nicht stimmt.
Nur einmal hat er kein Papier gefaltet.
Das war 2014, er lag im Krankenhaus,
Krebs in der Niere. In diesen Wochen habe
sich ein dunkles Loch in seinem Leben auf-
getan, sagt Uwe Heidemann. Im Loch: kein
Pfeil und kein Fusion. Nach zwei Wochen
bekam er ein Paket mit dem Absender der
Grundschule in die Klinik geschickt. Darin
Kinder-Basteleien, Genesungswünsche, je-
der hat unterschrieben: „Herr Heide-
mann, ich will, dass du wieder Papierflie-
ger mit uns baust.“
Uwe Heidemann besiegte den Krebs,
kam in sein Hausmeisterzimmer zurück
und bastelte weiter mit seinen Kindern.

Paris– Rouen soll zur Normalität zurück-
kehren. „Die Gerüche waren lästig, stö-
rend, ja sogar beängstigend“, sagt der Prä-
fekt, der höchste Vertreter des französi-
schen Staates in der Hauptstadt der Nor-
mandie. Er spricht in der Vergangenheit,
als sei die Sache ausgestanden. Schulen
und Kindergärten haben ja auch längst
wieder geöffnet. „Wir stellen signifikante
Verbesserungen fest“, beteuert Pierre-An-
dré Durand, der Präfekt. Dabei klagen
mehr als eine Woche nach dem Brand ei-
ner Chemiefabrik, bei der 5253 Tonnen
teils hochgiftige Substanzen in Flammen
aufgingen, weiter viele Menschen über
Kopfschmerz und Übelkeit. In manchen
Vierteln von Rouen hängt noch immer der
Geruch von Verfaultem, sagen Anwohner.
Die dichte Rauchwolke, aus der schwar-
ze Schlacke herabgeregnet war, mag abge-
zogen sein nach Nordosten, wo sie noch
Hunderte Kilometer entfernt Spuren hin-
terließ. Doch die Zweifel und die Fragen
zum Ausmaß der Gesundheitsgefahren
sind geblieben – und sie werden lauter.
Von Normalität kann rund um Rouen, ei-
nen Ballungsraum mit 500 000 Einwoh-
nern, keine Rede sein.

Und so entwickelt sich die Umweltkatas-
trophe, ausgelöst durch den Großbrand ei-
ner Fabrik des US-Konzerns Lubrizol am


  1. September, zum Lehrbeispiel für wach-
    sendes Misstrauen von Bürgern gegen-
    über Politik und Behörden in westlichen
    Ländern. „Wir wollen die Wahrheit!“, skan-
    dieren die Demonstranten, die sich über
    Facebook-Gruppen organisieren. Dreimal
    binnen einer Woche sind sie auf die Straße
    gegangen. Im Netz kursieren Videos von
    schwarzem Wasser, das angeblich aus
    manchen Leitungen der Stadt austritt.


Die Regierung in Paris und Durand ha-
ben mit missglückter Krisenkommunikati-
on das Misstrauen genährt. Zuerst be-
schwichtigten sie nur, obwohl detaillierte
Untersuchungsergebnisse zur Belastung
von Luft, Wasser und Nahrungsmitteln
noch gar nicht vorlagen. Mitte dieser Wo-
che dann räumte Premierminister Édou-
ard Philippe ein: „Wir wissen noch nicht al-

les.“ Er spricht selbst von einer „Katastro-
phe“. Es ist auch eine wirtschaftliche. 1800
Bauern aus Nordfrankreich wurde der Ver-
kauf ihrer Produkte untersagt. „Tatsäch-
lich weiß niemand, was die verbrannten
Substanzen ergeben, wenn sie sich im
Feuer verbinden“, räumt das Gesundheits-

ministerium ein. Bei dem Brand entstand
ein giftiger Cocktail aus diversen Zusätzen
für Motorenöl und Industriefarben. Un-
bekannt ist auch, wie viel Gift in die Seine
gelaufen ist, die an der Fabrik vorbeiführt.
Am Dienstag veröffentlichte der Prä-
fekt ein Tausende Seiten starkes Doku-

ment, das alle vor dem Feuer auf dem Fa-
brikgelände gelagerten Chemikalien auf-
listet. Doch dieser Versuch, Transparenz
zu schaffen, war eher kontraproduktiv.
Die vielen aufgeführten Gefahrencodes be-
ruhigen nicht gerade: „H350“ steht da et-
wa und es heißt: „kann Krebs erregen“. Ers-
te Analysen eines staatlichen Instituts be-
stätigen inzwischen, dass bei dem Brand
toxische Dioxine ausgetreten sind. Vertie-
fende Untersuchungen seien nötig. Darauf
wollen sich lokale Umweltgruppen nicht
verlassen. Über Crowdfunding finanzie-
ren sie lieber selbst unabhängige Proben.
Die Regierung versichert, Lubrizol wer-
de zur Rechenschaft gezogen. Allerdings
ist die Brandursache unklar. Der Konzern
behauptet, das Feuer sei von außen auf
das Gelände übergesprungen. In der abge-
fackelten Fabrik wird jetzt giftiger
Schlamm abgepumpt. Ursprünglich sollte
das bis zum Wochenende dauern. Doch Du-
rand muss sich korrigieren: „Es wird noch
mehrere Wochen benötigen.“ Nichts ist
ausgestanden – das zeigt sich schon dar-
an, dass jetzt der französische Präsident
Emmanuel Macron einen Besuch in Rouen
angekündigt hat. leo klimm

Jannik Schümann, 27, Schauspieler,
benimmt sich im Advent traditionell
daneben. Seit Jahren stellten er und sei-
ne Freunde sich in der Vorweihnachtszeit
Mutproben, bei denen die Teilnehmer
sich so richtig blamieren, sagte er der
Deutschen Presse-Agentur. „Uns hat
diese Zeit immer sehr zusammenge-
schweißt.“ Nun ist der „Adventschallen-
ger“ auch käuflich zu erwerben, in 24 Bo-
xen steckt für jeden Tag eine peinliche
Aufgabe drin, zum Beispiel „Trage deine
Hose einen Tag falsch herum“.


Kylie Jenner, 22, US-Realitydarstellerin,
hat ein Musterbeispiel für ein halbherzi-
ges Dementi geliefert. Auf Twitter äußer-
te sie sich zu Gerüchten, sie habe sich
von Rapper Travis Scott, 28, getrennt.
„Travis und ich verstehen uns sehr gut,
und unser Hauptaugenmerk ist jetzt
Stormi. Unsere Freundschaft und unsere
Tochter haben Vorrang.“ Stormi ist an-
derthalb Jahre alt.


Sylvie Meis, 41, niederländische TV-Mo-
deratorin, zieht ihre Kleider aus. Laut
Buntekündigte sie den Mietvertrag für
eine 155 Quadratmeter große Drei-Zim-
mer-Maisonette-Wohnung in Hamburg,
Monatskaltmiete: etwa 5000 Euro. Die
Immobilie habe sie „als Aufbewahrungs-
fläche für Kleider und Schuhe“ genutzt.


Busy Philipps, 40, US-Schauspielerin,
undMarc Silverstein, 48, US-Drehbuch-
autor, haben ihre Ehe durch einen Rollen-
tausch gerettet. „Ich war eigentlich schon
zur Tür raus“, sagte Philipps demHar-
per’s Bazaar. „Da sagte er: Ich werde
alles tun – und ich sagte: Bitte schön,
dann tu alles.“ Seither mache er den Töch-
tern (sechs und elf) Frühstück, fahre sie
in die Schule, kümmere sich ums Essen
und bringe die jüngere abends ins Bett.
„Und morgens kocht er mir meinen Spezi-
alkaffee und bringt ihn mir ans Bett.“


Korbach– Nach zwei Todesfällen durch
keimbelastete Wurstwaren des Herstel-
lers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurst-
waren GmbH in Hessen hat das Bundes-
amt für Verbraucherschutz über das
Portal lebensmittelwarnung.de vor den
betreffenden Produkten gewarnt. Die
Waren seien auch in loser Form über
Wursttheken und unter Eigenmarken
von Handelsketten verkauft worden,
hieß es. Die Staatsanwaltschaft ermittelt
wegen fahrlässiger Tötung. dpa/sz


London –Prinz Harry, 35, hat Klage
gegen zwei britische Zeitungsverlage
wegen illegalen Abhörens von Mailbox-
Nachrichten eingereicht. Die Vorwürfe
richten sich nach Berichten der briti-
schen Nachrichtenagentur PA gegen den
Verlag News Group Newspapers, zu dem
dieSungehört, und Reach plc, den Ver-
lag der ZeitungsmarkeMirror.Die be-
klagten Zeitungen gehören zu den aufla-
genstärksten in Großbritannien.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich Harry
in einem Brief an die Öffentlichkeit ge-
wandt, in dem er eine „skrupellose Kam-
pagne“ gegen seine Frau Meghan beklag-
te. Auslöser war ein Brief Meghans an
ihren Vater, den dieMail on Sundayin
Auszügen veröffentlicht hatte. dpa


Toxischer Cocktail


Bremerhaven– Kurz vor Einbruch der Nach dem Brand einer Chemiefabrik in Rouen fürchten die Bürger um ihre Gesundheit – und fühlen sich von Frankreichs Regierung getäuscht
Polarnacht hat das deutsche Forschungs-
schiffPolarsterneine geeignete Eisschol-
le für seine einjährige Expedition durch
die zentrale Arktis gefunden. An dieser
etwa 2,5 mal 3,5 Kilometer großen Schol-
le lasse sich der Eisbrecher festfrieren,
teilte das Alfred-Wegener-Institut für
Polar- und Meeresforschung am Freitag
mit. Ein Jahr lang soll diePolarsternmit
dem Meereis umherdriften. 300 Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler aus
17 Ländern sollen schichtweise an Bord
arbeiten, um das Klimasystem in der
Zentralarktis zu erforschen.dpa


Weiß eigentlich noch jemand, dassHeidi
Klumoffiziellmal Heidi Samuel hieß?
Das war damals, als die Moderatorin mit
dem britischen Sänger Seal verheiratet
war, der mit vollem Namen Seal Henry
Olusegun Olumide Adeola Samuel heißt.
Schon vergessen? Eben. Deshalb ist es
auch völlig wurscht, dass Heidi Klum, 46,
vielleicht bald Heidi Kaulitz heißt. Laut
dem PortalThe Blastsoll sie nach der
Hochzeit mit GitarristTom Kaulitz, 30,
nun einen Antrag auf Namensänderung
gestellt haben. Einem Klatschmagazin
reichte das nicht, es sammelte selbst
Indizien: Sie habe zum Beispiel unter ein
Bild neulich „HK“ geschrieben – also
Heidi Kaulitz, eindeutig.FOTO: REUTERS

10 PANORAMA HMG Samstag/Sonntag, 5./6. Oktober 2019, Nr. 230DEFGH


Der Mann, der die


Kinder das Fliegen lehrt


Uwe Heidemann hat schon 12 000 Schüler in der Kunst
des Papierfliegerfaltens unterrichtet. Dabei ist er eigentlich
nur der Hausmeister. Aber was heißt hier: nur?

Kannste knicken? Uwe Heidemann in seinem Hausmeisterzimmer in der Haidwaldgrundschule in Maxdorf, Rheinland-Pfalz. Wer mit ihm Flieger falten lernt, lernt mehr als nur Flieger zu falten. FOTOS: HANNES VOLLMUTH

„Wir wollen die Wahrheit“: Protest nach dem Unglück in Rouen. FOTO: LOU BENOIST / AFP

Sein Tipp: Das Papier vorher
durch den Kopierer laufen lassen,
dann wird es härter

Die schwierigen Schüler wurden
in seine AG gesteckt. Er redete
einfach normal mit ihnen

Im Netz kursieren Videos von
schwarzem Wasser, das
angeblich aus Leitungen austritt

Warnung vor Wurst


Prinz Harry verklagt Verlage


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