156 Kapitel 9 | Szenarien
Das klassische Porträt
Auch wenn die Porträtfotografie wie auch sonst
alles Modeströmungen unterworfen ist, hat
sich das klassische Porträt seit Anbeginn der
Fotografie bis heute gehalten. Unser Klassiker
heißt Brustbild oder Oberkörperporträt. Das
klassische Porträt ist das, woran die meisten
Menschen denken, wenn Sie den Begriff „Port-
rät“ hören. Eine natürliche, ehrliche Aufnahme
eines Menschen, die gleichzeitig viel von seiner
Persönlichkeit spiegelt.
Klassische Porträts – wofür und
wie?
Diese Form des Porträts hat in unserer Infor-
mationsgesellschaft zunehmend an Bedeutung
gewonnen. Egal, ob der Konzern eine Bilanz
veröffentlicht, eine Bewerbung verschickt wird
oder über das Internet private oder geschäft-
liche Kontakte gepflegt werden, diese Art von
Fotos werden überall benötigt. Aber nach wie
vor werden solche Porträts wie in früheren
Zeiten auch für Familie und Freunde angefer-
tigt.
Für Sie als Fotograf eine Herausforderung: Die
Aufgabe ist, ein möglichst natürliches Porträt
zu erstellen, das das Modell aber dennoch so
vorteilhaft wie möglich erscheinen lässt und
dazu noch einen oder mehrere seiner Wesen-
züge einfängt. Dazu kommt, dass das Modell
sich selbst völlig anders wahrnimmt, als Sie als
Fotograf dies tun. Eine Gratwanderung, die viel Kommunikation und Ein-
fühlungsvermögen erfordert.
Wie lösen Sie nun diese Aufgabe? Ein klassisches Porträt benötigt keine
besondere Umgebung oder spezielle Accessoires, nichts soll vom Haupt-
motiv, dem Menschen ablenken. Einzig das Herausarbeiten der verschie-
denen Facetten der Persönlichkeit des Modells ist die Aufgabe der Sit-
zung.
Ein klassisches Porträt, hier für die
Internetpräsenz eines Kunden, zeigt den
zukünftigen Mandanten auch ein wenig
von der Persönlichkeit des Coachs. Kame-
ra: Nikon D200 mit 80-200 mm f/2.8er
Objektiv – Belichtungszeit 1/200 Sek. bei
f/9 – Brennweite 180 mm – ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher