MF-MT

(Darren Dugan) #1

208 Kapitel 12 | Event-Fotografie


Hand nehmen, sollten Sie sie immer schützend vor den Körper halten
und das möglichst an der dem Wind abgewandten Seite. Wenn Sie die
Kamera länger nicht benötigen, verstauen Sie die Ausrüstung wieder im
Trockenen und Warmen. Besonders empfindlich auf Kälte reagieren die
Akkus, tragen Sie diese möglichst am Körper und nehmen Sie ausrei-
chend Ersatz-Akkus mit.
Wenn Sie rundum gelungene Aufnahmen machen möchten, müssen Sie
den richtigen Tag, das richtige Wetter und natürlich den richtigen Ort mit
der perfekten Perspektive finden. Im Gebirge ist das Wetter oftmals diesig,
auch an sonnigen Tagen. Dieser Effekt hat seine Ursache in der ultravio-
letten Strahlung der Sonne. Der Dunstschleier wird im Allgemeinen als
„Luftperspektive“ bezeichnet. Diese führt häufig zu Blaustichen und hellen

Grauer Schnee
Was selbst der fortschrittlichsten Kamera Probleme bereitet, ist der weiße Schnee, der meist den Hauptanteil
des Fotos ausmacht. Kommt dann noch ein blauer Himmel dazu, sucht die Kamera nach etwas, was 18-prozen-
tigem Neutralgrau entspricht. Da sich das aber in solchen Motiven nicht finden lässt, beschließt die Elektronik
des Belichtungsmessers, dass der Schnee grau ist, da der Belichtungsmesser auf ein mittleres Grau geeicht ist und
der strahlend weiße Schnee zu hell ist. Die Folge ist ein unterbelichtetes Foto. Der Belichtungsmesser misst zu viel
Licht und korrigiert mit der Kameraautomatik Blende und/oder Verschlusszeit. Es fällt zu wenig Licht auf den
Sensor und das Foto wird zu dunkel. Daher ist der beste Weg zu guten Porträts im Schnee die manuelle Einstel-
lung Ihrer Kamera. Nutzen Sie dazu die Belichtungskorrektur und erstellen Sie eine Belichtungsreihe, um ein opti-
males Ergebnis zu erzielen. Korrigieren Sie dabei den Blendenwert um eine, eineinhalb oder zwei Stufen (EV +1,
+1 ½ oder +2). Achten Sie unbedingt darauf, dass der Schnee noch eine leichte Zeichnung aufweist. Denn wenn
der Schnee keine Konturen mehr hat, ist das Foto überbelichtet, das lässt sich auch in der Bildbearbeitung nicht
mehr korrigieren, da an diesen weißen Bildstellen jegliche Bilddaten fehlen.

Perfekt im Sprung eingefangen wurde die-
ser Snowboarder. Trotz Einfrieren verleiht
der aufwirbelnde Schnee dem Foto genü-
gend Dynamik. Kamera: Nikon D100 mit
28-70 mm f/2.8er Objektiv – Belichtung
1/640 Sek. bei f/13 – Brennweite 90 mm –
ISO 200. Foto: Jörg Böh
(www.joerg-boeh.de)
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