MF-MT

(Darren Dugan) #1
254 Kapitel 13 | Street-Fotografie

Wenn Sie Neuling auf diesem Gebiet sind, erfordert das „Sehen“ wahr-
scheinlich eher Ihre ganze, ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie werden selbst
noch unsicher sein und sich fragen: „Kann ich da jetzt einfach abdrücken?“
und selbst ein Freund oder Kollege als Begleitung wird Sie anfangs in Ihrer
Konzentration stören.
Mich stört es nicht, wenn mich jemand begleitet, aber die meisten machen
das nur einmal. Denn eine Fortbewegung im Sinne der Überwindung von
Entfernungen ist dabei nicht möglich. Oft bleibe ich lange an einer Kreu-
zung stehen und beobachte, sehe hier und dort etwas, gehe zurück und so
langweilt sich eine Begleitung, die nicht fotografiert, recht schnell.

Motive erkennen lernen........................................................................................................................................


Aber wie erkennen Sie nun das Motiv beziehungsweise wie trainieren Sie
Ihr „Sehen“? Meiner Ansicht nach ist die beste Trainingsmethode in allen
Gattungen der Fotografie das Anschauen von Fotos. Egal, ob in Zeit-
schriften, Büchern oder im Internet. Googeln Sie ruhig nach Street-Fotos
und nehmen Sie sich ausreichend Zeit bei der Betrachtung. Sinn dieser
Übung ist nicht, Motive zu „stehlen“ (das wird Ihnen in der ungestellten
Street-Fotografie auch kaum gelingen), sondern Ihre Sinne für Situationen
zu schärfen. Wenn Sie insbesondere im Web durch die Bilder blättern,
werden Sie bei bestimmten Bildern länger verweilen. Betrachten Sie diese

Der Antik-Markt auf der Por-
tobello Road in London findet
jeden Samstag statt. Mit ca.
1.500 Händlern ist er der größ-
te Antiquitätenmarkt weltweit.
Das bunten Treiben aus Händ-
lern, Einheimischen und
Touristen ist ein wahres
Eldorado für Street-Fotografen.
Kamera: Fujifilm FinePix S2Pro
mit 15-30mm f/3.5-4.5er Objek-
tiv – Belichtungszeit 1/90 Sek.
bei f/13- Brennweite 39 mm –
ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher

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