schmetterling

(Martin Jones) #1

»Bin hart im Nehmen. Wie kann ich helfen? Schieben Sie wegen der Sache
Nachtschicht?«
»Ach was, ich hol nur gerne Leute aus den Federn. Wollte Sie wissen
lassen, dass wir Grace Hendryx’ Alibi für den gestrigen Abend überprüft
haben.«
»Ja, und?«
»Diesmal war sie in Sierra. Oben bei Ihnen im Valley. Sie kann nicht in
Sacramento gewesen sein.«
»Mittlerweile wundert mich das nicht mehr.«
»Sagte Petrus, als Jesus seinen Wein zurück in Wasser verwandelte.
Unsere Taucher fischen noch im Trüben. Überrascht es sie, dass der Wagen
unangerührt im Sierra Valley steht?«
»Nein.«
»Tja. Aber wir haben ihn trotzdem gefunden. Er war hinter dem alten
Eisenbahndepot geparkt. Keine hundert Meter von der Delta King entfernt.«
Luther springt auf. »Wie sah er aus?«
»Lackierungsbedürftig. Eindeutig der Wagen, der die Karre ihrer Kollegin
zu Schrott gefahren hat. Wollen Sie noch was Lustiges hören?«
»Raus damit.«
»Die Seriennummern sind dieselben. Da hat sich jemand richtig viel Mühe
gegeben.«
Wenn du wüsstest.
Er schaut aus dem Fenster. Im Osten hellt der Himmel auf. Von seinem
Eckzimmer aus kann er das Capital-Bowl-Gebäude am Gestade eines nassen
Parkplatzes liegen sehen. Es hat geschauert, während er schlief, jetzt
verziehen sich die Wolken, als werde eine Decke von der Stadt gezogen. Ein
weiterer sonniger Tag kündigt sich an, und unter den Strahlen dieser Sonne
wird er einen Einbruch begehen. Auf Pilars Anrufbeantworter zu sprechen,
ist er leid. Er kennt ihre Adresse in Palo Alto. Sollte er sie leibhaftig dort
antreffen, umso besser. Falls nicht, wird er sich Zugang verschaffen und nach

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